Regionales / Stadt Osterode / Riefensbeek-Kamschlacken
07.01.2021
Der Ehrenvorsitzende der Sösespatzen ist gestorben
Gerhard Seidenkranz
...von Petra Bordfeld
Bis zu seinem Lebensende war er mit dem ganzen Herzen bei seinen „Sösespatzen“, die er 1966 zusammen mit seiner Frau Erika, Manfred und Inka Bruns, Dieter und Lisa Fuchs, Klaus-Dieter und Ilse Guse sowie mit Rolf Dienelt aus der Taufe gehoben hat. Die Rede ist von Gerhard Seidenkranz, der 2002 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde und als 92 jähriger Vollblutmusiker den Taktstock des Lebens aus der Hand gelegt hat.
Bereits vor 61 Jahren engagierte er sich als Chorleiter der Brauchtumsgruppe des Harzklubzweigvereins Riefensbeek-Kamschlacken für die Volksmusik und die Harzer Brauchtumspflege. Zu dieser Zeit lernte er seine späteren musikalischen Weggefährten Manfred Bruns, Rolf Dienelt und Dieter Fuchs kennen, Mit denen betrat er Tanzkapelle „Sösemolche“ bestimmt nicht nur eine Bühne. Der nicht enden wollende Applaus nach jedem Auftritt ließ 1966 die Idee aufkeimen, mit den eigenen Ehefrauen eine Sing- und Trachtengruppe ins Leben zu rufen, was dann auch geschah.
Das war die Geburtsstunde der „Sösespatzen“, die mit Auftritten im Heimatdorf und westharzer Raum dafür sorgten, dass sie bei Webeveranstaltungen in Osterode, Berlin, Hamburg und Lübeck nicht fehlen durften. Damit tauchte die nächste Idee auf, die daraus bestand, weitere Sangesbrüder und Sangesschwestern aufzunehmen. Von da an reisten die Spatzen kreuz und quer durch Deutschland, Österreich, Dänemark, Frankreich und Schweden. Das Highlight sollte allerdings die zehntätige Konzertreise entlang der Ostküste Amerikas im September 1999 werden.
Schon recht früh, nämlich in 70er Jahren entdeckte der Sänger, Musikproduzent und -verleger Erich Storz die erfolgreiche Gruppe und produzierte mit ihr in dem bei Hamburg gelegenen Studio Maschen mehrere Tonträger, die reißenden Absatz fanden und auch heute noch gefragt sind.
Gerhard Seidenkranz hatte 36 Jahre das Amt des ersten Vorsitzenden, und fast 45 Jahre das des musikalischen Leiters in der Hand, dabei war er immer der rastlose Motor der Gruppe.
Er war bis zum Schluss mit dem ganzen Herzen bei seinen „Sösespatzen“. Jetzt hat ein Leben für die Musik seine Vollendung gefunden.