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20.11.2020

Abschiedsgottesdienst für Martina Lagershausen


Martina Lagershausen (Mi.) zusammen mit denen, die weder mit Worten des Dankes und der Anerkennung noch mit guten wünschen gespart hatten

...von Petra Bordfeld

Vor fast 34 Jahren begann Martina Lagershausen als Erzieherin in dem Kindergarten St. Martin Badenhausen, am 1. Mai dieses Jahres legte sie die Leitung dieser Einrichtung in die Hände von Katrin Fiebrich. Zu ihrer offiziellen Verabschiedung und Segnung hatte der Kirchenvorstand Badenhausen in den Kirchgarten eingeladen, der sich dafür in ein gut besuchtes Freiluft-Gotteshaus verwandelt hatte.

Dabei wurden die Corona-Auflagen natürlich eingehalten, was der Feierstunde aber in keiner Weise schadete.

Nachdem Organist Peter Wendlandt alle auf dem Keyboard begrüßt hatte, tat dies Kirchenvorstandsvorsitzender Mike Südekum mit dem gesprochenen Wort. Er ließ es sich nicht nehmen, den beruflichen Werdegang der Frau, die im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes stand, Revue passieren zu lassen. 1987 habe sie zusammen mit Renate Klenner in der „Sonnengruppe“ in Badenhausen als Erzieherin begonnen. 1994 wurde sie die Stellvertreterin der damaligen Leitern Ilse Baumgartner. Vor zehn Jahren übernahm sie die Kindergarten-Leitung. Viele Aufgaben hätten in ihren Händen gelegen, und sie habe eine neue Sichtweise auf die Arbeit eingebracht. Südekum dankte ihr für die langjährige lösungsorientierte Zusammenarbeit, die von Kreativität geprägt gewesen wäre.

Pfarrer Thomas Waubke hatte für seine Ansprache von den Erzieherinnen Symbole mitbringen lassen. Da gab es ein Haus, dessen Tür der Erinnerungen an Martina Lagershausens Dienstzeit mit aller Geborgenheit offen stand. „Wir alle brauchen einen Ort zum Versammeln und der braucht Struktur sowie Ordnung“. Die zu Verabschiedende sei für ihre Ordnung berühmt, weil ihr in Fleisch und Blut übergegangen sei, alles zu koordinieren. „Denn je reibungsloser und sicherer ein Haus von außen steht, um so lebendiger kann das Leben drinnen gestaltet werden“.

Das weiteres Symbol war ein Auge. Denn wer mit Martina Lagershausen spreche, dürfte ihre besondere Fähigkeit zu sorgfältigem und aktivem Zuhören bemerken, mit deren Hilfe sie immer das Verstehen gesucht habe. Mit dieser Fähigkeit habe sie auch das Team geführt. Pfarrer Waubke sprach ihr ein großes Dankeschön dafür aus, dass sie ihrer Nachfolgerin ein Team übergeben habe, das ausgesprochen krisenfest sei. „Katrin Fiebrich muss das Schiff durch Gewässer steuern, die nicht nur von Corona bestimmt sind“.

Katrin Fiebrich betonte, dass ihre Vorgängerin es geliebt hätte, anderen zu helfen. „Du hast unterstützt, beraten und stets mindestens ein offenes Ohr, gehabt“. Wenn aber auch klare Worte gesprochen werden mussten, habe sie dies getan und dem Team stets Vertrauen ausgesprochen. Außerdem hätte sie mit viel Liebe und Kreativität Projekte erarbeitet, für die ihr „nur“ Danke gesagt werden könne. „Du hast den Kindergarten zu dem gemacht, was er heute ist“.

Bürgermeister Harald Dietzmann dankte auch im Namen von Badenhausens Ortsbürgermeister Erich Sonnenburg für Frau Lagershausens großes Engagement für eine der wichtigen Einrichtungen der Gemeinde. „Wir haben häufig miteinander zu tun gehabt, und wenn wir dann über den Kindergarten gesprochen haben, dann hat sie sich eingesetzt und ihre Wünsche auch weitestgehend durchgesetzt“. Es sei nicht immer eine einfache Zeit für sie gewesen, sie hätte aber alles gemanagt.

Mit ihrem Anschub sei es letztendlich auch gelungen, dass eine Krippengruppe angebaut wird und somit im kommenden Kindergartenjahr die gesamte Krippenbetreuung der Gemeinde im neuen Gebäude stattfinden kann. Sie habe Herausforderungen angenommen und hervorragend gemeistert, und er habe gespürt, mit welcher Freude und Herzblut sie das getan hatte. „Ich habe sehr gerne mit ihr zusammengearbeitet“.

Katrin Fiebrich wünschte er alles Gute. Sie werde „den Laden schon schmeißen“, denn man habe bereits die ersten Kontakte gehabt, und er habe dabei gespürt, dass da jemand Fähiges das Erbe übernommen hat.

Im Namen der Elternvertreter und der Elternschaft trat Marc Schwarze-Heidrich an Mikrophon und betonte, dass für ihn besonders beeindruckend gewesen wäre, mit welcher Stärke sich die ehemalige Kindergartenleiterin engagiert hätte. Sie hätte dem Ganzen Rahmen und Struktur gegeben, die seinesgleichen suche. Denn der Rahmen sei nicht starr gewesen, sondern sei durch die Mitarbeit des Teams ausgeschmückt worden. Außerdem hätte sie mit Leichtigkeit immer lösungsorientiert gearbeitet.

Aber auch Martina Lagershausen wandte sich an die Gottesdienstbesucher, zu denen ihre Familie, das Kindergartenteam und Freunde zählten. Mit „Florentinas Glückshut“ in der Hand oder auf dem Kopf erzählte sie von ihrem privaten Glück. Nicht minder groß sei ihr Glück gewesen, als sie die Arbeit in dem Kindergarten Badenhausen aufgenommen und in der Ortschaft viele Freunde gefunden hatte. Zu dem Glück zählten aber auch die tolle Kirchengemeinde und der Pastor. „Es war rundum eine schöne Zeit und ich hoffe, dass es die nächsten Jahre so weitergeht“.

Übrigens wurde Martina Lagershausen mit fast unendlich vielen kleinen Kunstwerken begrüßt, welche die Mädchen und Jungen des Kindergartens gemalt oder gezeichnet und die Erzieherinnen an einer Leine aufgehängt hatten.


Martina Lagershausen wusste ihre Freude über diesen Abschiedsgottesdienst in Worte zu fassen

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Peter Wendlandt begrüßte alle auf dem Keyboard

Pfarrer Thomas Waubke segnete Martina Lagershausen

Harald Dietzmann hatte auch Katrin Fiebrich ein Präsent mitgebracht

 

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