Vereinsleben

02.09.2020

Der DRK Ortsverein Willensen ist seit 100 Jahren aktiv


Rosita Macke, Annekatrin Heinisch, Traute Allershausen, Karla Schreiber, Monika Klapproth und Manuela Renneberg (v. l. ) sind der heutige Vorstand und die jahrzehntelange Vorsitzende

...von Petra Bordfeld

Der Vorstand des DRK Willensen hatte schon viel Zeit und Ideen in die Planungen der Jubiläumsfeier investiert. Denn das 100jährige Bestehen dieses Ortsvereins sollte nicht in Vergessenheit geraten, sondern in diesem Monat gebührend gewürdigt werden. Doch die Corona-Pandemie machte allen Geburtstagskindern und allen Gratulanten einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Monika Klapproth, die seit zwölf Jahren die erste Vorsitzende ist, hatte bereits ihre Begrüßungsrede zu Papier gebracht, die mit einem Lessing-Zitat beginnen sollte, dass da lautet: „Ein unbekannter Freund ist auch ein Freund“.

In ihrer Rede wollte sie aber auch daran erinnern, dass dem DRK Willensen sowohl die aktive Gruppe von „Just Friends“ sowie die Kameraden und Kameradinnen die Löschgruppe Willensen hilfreich zur Seite gestanden hatten und ihnen dafür ein großes Dankeschön aussprechen. Auch das ist auf unbestimmte Zeit verschoben. „Fest steht nur, dass wir das Jubiläum feiern werden“.

Schließlich begann die Geschichte im August 1920 mit dem Zusenden des Genehmigungsschreibens zum Gebrauch des Deutschen Roten Kreuzes an das Zentralkomitee des Preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz.

Darin hat es unter anderem geheißen: „Dem Zentralkomitee übersende ich die gefällige Zuschrift vom 4. August 1920. Anliegend ergeben die Erlaubnisbescheinigung zum Gebrauche des Roten Kreuzes für den Zweckverein des Vaterländischen Frauenvereins für Eisdorf-Willensen in Eisdorf Kreis Osterode am Harz, Provinz Hannover.“.

Denn damals sollte sich der Ortsverein Willensen gründen. Leider lässt sich nicht mehr feststellen, wer damals die Initiative dazu ergriffen hatte. Fest steht allerdings, dass das DRK damals noch „Vaterländischer Frauenverein“ hieß. 2021 wurde dann aber durch den Zusammenschluss der Rotkreuz-Landes- und der Frauenvereine das Deutsche Rote Kreuz, das sich den Aufgaben im sozialen Bereich widmete.

Zur der Zeit galt es unter anderem, die Nöte der Bevölkerung nach dem Ersten Weltkrieg zu mildern. Schon da war der ehrenamtliche Dienst eine tragende Säule der Rotkreuzarbeit, daran hat sich bis heute nichts geändert.

Der noch mit Eisdorf verknüpfte Ortsverein zählte damals 37 Mitglieder. Unter der neuen Vorsitzenden Eleonore Nullmeyer, die sicher noch einigen bekannt sein dürfte, erfolgte die dann endgültige Gründung des eigenständigen DRK Ortsvereins Willensen.

Von 1954 bis 1959 war Eleonore Nullmeyer die erste Vorsitzende, von 1959 bis 1964 Elfriede Spillner, von 1964 bis 1974 Gertrud Weström und von 1974 bis bis 2008 Traute Allershausen. „Diese 34 Jahre werde ich wohl nicht schaffen“, so Monika Klapproth, als sie während der Jahreshauptversammlung 2008 zur ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

Allen Vorsitzenden hätten aber immer auch Vorstandmitglieder zur Seite gestanden. Ohne die hätten die anstehenden Aufgaben nicht bewältigt werden können. Dafür dankt die heutige Vorsitzende ihren Mädels ganz herzlich.

Man sei zwar längst nicht mehr ein sehr aktiver Verein. Das liege aber bestimmt nicht daran, dass man keine Lust mehr habe. Vielmehr spiele das Alter der Mitglieder eine große Rolle. „Es ist bei uns, wie in anderen Vereinen auch, es fehlt einfach an Nachwuchs“. Zwar ist der DRK-Ortsverein Willensen mit seinen Mitgliedern nicht der größte, aber man werde bestimmt nicht aufgeben. „Schließlich ist er immer noch ein sehr wichtiges Rädchen im kommunalen Gefüge“. Das stellten die stets sehr gut besuchten Kaffeenachmittage und die Adventfeiern immer wieder unter Beweis. In diesem Jahr können sie leider nicht ausgerichtet werden.

Monika Klapproth dankt schon jetzt der Harz Energie und dem Landhaus am Papenberg dafür, dass sie eine Jubiläumsspende ausgeschüttet haben, auch wenn es kein Fest mehr geben wird. Der österreichische Schriftsteller Peter Rosseger habe einmal verlauten lassen: „Was es auch Großes und Unsterbliches zu erstreben gibt, den Menschen Freude zu bereiten ist doch das beste, was man auf der Welt tun kann“.

 

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