Regionales / LK/Stadt Göttingen

18.08.2020

Liebe braucht Zeit, auch die zu Gott


Jens-Arne und Claudia Edelmann verlassen den Kirchenkreis Harzer Land

Verabschiedung von Pastorin Claudia Edelmann in Duderstadt

...KKHL Christian Dolle

Pastorin Claudia Edelmann wurde am vergangenen Sonntag in St. Servatius in Duderstadt in einem Festgottesdienst verabschiedet. Sie und ihr Mann, Pastor Jens-Arne Edelmann verlassen den Kirchenkreis Harzer Land in Richtung Elze bzw. Banteln. Eindrücke haben sie in den Jahren im Eichsfeld jedoch hinterlassen und nehmen auch viele mit.

Bei Claudia Edelmann war es unter anderem die Ökumene, die seit 2012 ihre Arbeit in den Gemeinden Heilig Geist in Hilkerode und St. Servatius prägte. „Es war mir eine echte Freude“, beschrieb sie die Zusammenarbeit in ihrer Abschiedspredigt. Das gilt auch für zahlreiche andere Aspekte ihrer Arbeit, denn sie engagierte sich zudem in der Frauenarbeit, im Notfallseelsorge-Team und vielem mehr.

Theologisch wollte sie diesen letzten offiziellen Auftritt nutzen, um über den wichtigsten Grundsatz des Glaubens zu sprechen, das erste Gebot, die bedingungslose Hinwendung zu Gott allein. Es bedeute für uns Errettung, führte sie aus, ist das Fundament und letztlich eine Liebeserklärung an uns. „Dabei geht es nicht darum, dass wir besser sind als andere“, machte sie deutlich, doch unsere Liebe zu Gott solle unser gesamtes Leben umfassen.

„Aber lässt sich Liebe gebieten?“, fragte sie. Natürlich nicht, denn Liebe brauche nun einmal Zeit, sie muss wachsen. Das gelte auch für die Liebe zu Gott. „Sie hat nur eine Chance, wenn wir Gott von unserer Zeit schenken.“ Als Konsequenz daraus benötige Glaube eben Gemeinschaft, in Gottesdienst und Gemeinde. Ihre Aufgabe, so schloss sie, sah sie hier und wird sie auch weiterhin darin sehen, für diese wachsende Liebe einen guten Boden zu bereiten.

Der stellvertretende Superintendent André Dittmann würdigte Claudia Edelmann bei der Verabschiedung sehr herzlich und persönlich für ihre Gabe, das Evangelium in die Lebenssituation verschiedenster Menschen hineinzubringen. Das klang auch nach dem Gottesdienst in den Grußworten an. So dankte Michael Skupski als Vertreter der Bürgermeister beiden Edelmanns für die gute Zusammenarbeit bei verschiedensten kommunalen und kirchlichen Veranstaltungen. Für die katholische Kirche sprach Siegfried Herschel und erinnerte an eine gemeinsame Planung, bei der das Pastorenehepaar Weihrauch als „zu katholisch“ abgelehnt hatten. Daher ließ er es sich nicht nehmen, ihnen zum Abschied natürlich Weihrauch mitzugeben.

Ilse Keller dankte im Namen der Hilkeröder vor allem dafür, dass Pastorin Edelmann es verstanden habe, die notwendigen Umstrukturierungen doch immer in gute Bahnen zu lenken. Und Pastorin Christina Abel stellte noch einmal fest, wie viel Flexibilität doch die Arbeit in zwei Gemeinden erfordere, die sie der Kollegin hoch anrechnet. „Für uns in St. Servatius hat es sich immer als viel mehr angefühlt als eine Viertelstelle.“

Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgten Dorothea Peppler und Dr. Karl Wurm an der Orgel sowie Kerstin Nowakowski mit Sologesängen. Im Anschluss an den Gottesdienst und die Grußworte gab es vor der Kirche noch Zeit und Raum für persönliche Verabschiedungen.

Die offizielle Verabschiedung von Pastor Jens-Arne Edelmann findet am Sonntag, 23. August, um 16 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Wollershausen statt.


Claudia Edelmann und André Dittmann

Eine Letzte Predigt in St. Servatius

 

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