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24.06.2020

Marker Trinkwasserbehälter und benachbarte Eiche bleiben erhalten


Sie schauten sich die Baustelle und die Wand an, wo die Tür reinkommen soll. v. r.: Lothar Wächter, Elke Vetter, Axel Baum und Frank Uhlenhaut

von Petra Bordfeld

Wen es auf dem bei Marke gelegenen oberen Feld entlang führt, dem fällt seit geraumer Zeit auf, dass zwischen der mindestens 90 Jahre alten Eiche und dem Trinkwasserbehälter ein riesen Loch „gebuddelt“ wurde. Das ist aber kein Ergebnis einer Schatzsuche. Vielmehr will die Harz Energie Fachleuten das Betreten dieser Anlage, die fast so alt ist, wie der benachbarte Baum, einfacher und sicherer machen, ohne dass er einen Schaden nehmen könnte.

Um dieses Vorhaben deutlich zu machen, hatten Axel Baum und Frank Uhlenhaut, vom Assetmanagement Wasser und Kommunalmanager der Harz Energie, Ortsvorsteherin Elke Vetter und den engagierten Bürger Lothar Wächter zu einem Ortstermin geladen.

Axel Baum legte offen, dass der Einstieg in den Wasserspeicher, welcher wohl in den 30er Jahren des letzten Jahrtausends errichtet wurde, noch von oben erfolgen muss. Genau das soll allerdings mittels des Einbaus einer Spezialtür an der in Richtung Feldweg weisenden Seite geändert werden.

Zwar seien im Laufe der Jahrzehnte schon mal die Beschichtung der Wasser- und Vorkammern erneuert worden, aber sonst „erstrahle alles noch im alten Glanz“. Man wolle den Kontrolleuren, die ein- bis dreimal die Woche in die Anlage reinschauten, die Begehung einfacher machen. Die dafür vorgesehene Tür wird zwar mit 70 x 140 Zentimeter keine Normalmaße haben, aber erleichtere in jedem Fall das Betreten des Bauwerks, weil Absturzgefahren ausgehebelt sind.
Sie wird aus Alu sein und über spezielle Verstärkungen verfügen, damit sie nicht so schnell aufgebrochen werden kann. Eine gute Isolierung soll außerdem dafür sorgen, dass Temperatureinflüsse draußen bleiben. Mit Kälte könne die Anlage wesentliche besser umgehen, als mit der Erwärmung im Sommer.

Dahingegen wird das an vielen Teilen freigelegte Mauerwerk erst einmal sauber verputzt, um dann die Böschung so anzulegen, dass sie auch durch starken Regen nicht abgetragen werden kann, oder jemand von ihr runter stürzt. „Die Tür wird aber frei bleiben“. schmunzelt der Informant. Auch der obere Einstieg wird frei, denn er soll als Montageöffnung bleiben. Hinter der Tür wird es eine richtige Stromversorgung geben. Bislang gibt es dort nur über ein Steuerungskabel, eine Telefonleitung. So schalten zurzeit 12 V die Pumpen an und aus. Man sollte jetzt die Gelegenheit nutzen, einen direkten Anschluss an das Stromnetz zu erhalten. Die Leitung läge zwar schon lange da, hätte aber bislang nicht in das Gebäude verlegt werden können, was auch für vernünftiges Licht sorgen werde, was auch wichtig für die Reinigungsarbeiten ist.

Außerdem soll die Vorkammer leichter sauber gehalten werden können. werden. Die Trinkwasserkammern selbst befinden sich dahinter, separat verschlossen. In jedem Fall können in ihnen rund 70 m³ Wasser gespeichert werden. Das sei, auf zwei Tage berechnet, der Bedarf an Trinkwasser für Marke. Sollte die Freiwillige Ortsfeuerwehr Marke mal einen Einsatz in der Umgebung fahren müssen, könnte sie sich auf Wasser für den Erstlöschangriff verlassen, für mehr reiche es aber nicht aus.
Zurück auf den Trinkwasserbehälter kommend, verwies Axel Baum darauf, dass das feuchte Element erst einmal zu dieser hohen Stelle gepumpt werden muss. Denn ursprünglich kommt es aus dem bei den Fischteichen gelegenen Bereich. Die Pumpen im dortigen Wasserwerk befördern das Wasser nach oben, es ist immerhin ein Höhenunterschied von 70 Meter zu bewältigen.

Der Weg des Wassers vom oberen Feld ins Dorf sei im Prinzip einfacher, als das Hochpumpen, denn der alte Ortskern liegt wiederum tiefer, als der Behälter. Da die neueren Häuser mittlerweile dieser Anlage baulich „auf die Pelle“ gerückt sind, bräuchten deren Bewohner durchaus schon eine Druckerhebungsanlage.

Der Schutz der Eiche stünde in jedem Fall an erster Stelle. Denn ihr Wurzelwerk dürfte mit Sicherheit weit mit dem Gebäude verbunden sein. Letztendlich hätten sich Bauwerk und Baum im Laufe der Zeit sehr gut arrangiert.

„Wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns. Das größte Sorgenkind war die kleine Tür. Als wir den Kompromiss gefunden hatten, funkte uns Corona dazwischen“. Sowie die bereits bestellte Tür geliefert wurde, geht es weiter.

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