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03.04.2020

Die Produktion läuft...


Tagesproduktion für ein Pflegeheim

von Corina Bialek

Nachdem der Landkreis vor Kurzem erneut zum Nähen von Behelfstoffmasken aufgerufen hatte, rattern die Nähmaschinen auch rund um Osterode. Während die einen für Pflegeheime und Arztpraxen nähen, weil am Markt medizinischer Mundschutz kaum zu bekommen ist, versorgen andere ihre Familien, Nachbarn oder Freunde mit farbenfrohen Gesichtsmasken.

Zwar schützen die Stoffmasken den Träger oder die Trägerin nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus, aber sie können die Weiterverbreitung des Virus‘ verhindern, wenn eine potenziell infizierte Person eine solche Maske trägt. Das Risiko, eine andere Person durch Niesen oder Husten anzustecken (Tröpfcheninfektion), wird durch sie verringert. Coronaviren können aber auch über Schmierinfektion übertragen werden, die durch den häufigen Griff an die Nase, den Mund oder die Augen begünstigt wird. Hier kann eine Maske einen solchen unbedachten Griff in das eigene Gesicht verhindern und so die Trägerin oder den Träger schützen. Diese Einschätzung teilt inzwischen auch das Robert Koch Institut.

Rebecca zum Beispiel hat eine Massenproduktion für das Pflegeheim in dem Sie arbeitet gestartet. Auch die LandFrauen in Förste sind fleißig dabei, war über den „Buschfunk“ zu erfahren. Anja hat gleich die ganze Familie und die Nachbarschaft eingespannt. „Christa und Heidi schneiden den Stoff zu. Mathis hat die Drähte gebogen und in den Stoff gelegt. Marius hat die Falten gelegt und ich habe genäht“, erzählt sie. Auf diesem Weg bedankt sie sich auch für die vielen Stoffspenden. „Inzwischen sind schon 100 Masken fertig, die an den Paritätischer Pflegedienst und die Göttinger Werkstätten gehen. „Und jetzt bekommen noch die beiden örtlichen Feuerwehren welche.“

Natürlich braucht es für die vielen Organisationen noch viel mehr Masken. Wer jetzt also ebenfalls seine Nähmaschine reaktivieren will und seine Lieben oder für die Gemeinschaft Masken nähen möchte, hier einige Tipps:

Für die Stoffmasken sollte Baumwollstoff verwendet werden, der bei 95 Grad Celsius gewaschen werden kann, damit die Maske nicht zur Virenschleuder wird. Da bietet es sich natürlich an einmal den Wäscheschrank auf alte oder ungenutzte Bett- und Tischwäsche zu durchforsten. Schnittmuster gibt es zu Hauf im Internet.

Ob mit Befestigungsbändern oder mit Gummi ist ein bisschen Geschmackssache und hängt auch davon ab, ob gerade kochfestes Gummiband zu bekommen ist.

Wer ein einen Draht mit einarbeiten will, kann auf Bastel-oder Blumendraht, Pfeifenreiniger, Klemmdraht von Gefrierbeutel oder den Metallstreifen von Heftstreifen zurückgreifen. Das sorgt dafür dass die Maske über der Nase, der Gesichtsform angepasst werden kann und somit gut anliegt.

Wer mehr auf Farbe und Muster steht, wird bestimmt beim Stoffzauber fündig und kann so seinen Gesichtsmasken einen individuellen Touch verleihen. In Tschechien sind sie bereits zu einem richtigen Modeaccsessoire geworden.

Wenn Sie also gerade zu Hause sitzten und eine sinnvollen Beschäftigung suchen, hier haben Sie eine Aufgabe. Und gerade unsere älteren Mitmenschen, die das Nähen in ihrer Jugend noch gelernt haben, können ihr Können dabei einbringen und sind nicht nur „Risikogruppe“.

Wer Schutzmasken zur Verfügung stellen möchte, wendet sich bitte an den Bürgerservice der Stadt Osterode am Harz. Auf der Webseite der Stadt Osterode finden sich auch Näh- und Pflegeanleitungen.


Voila...Variante mit Gummiband

Auch hier wird für Pflegeeinrichtungen genäht. Hier bevorzugt man Bänder zum Binden.

Behelfsmasken aus Stoffresten

unter Verwendung von aufgebogenen Büroklammern

Die ganze Familie und auch Nachbarinnen

helfen mit.


Resteverwertung der teils farbenfrohen Art.

Dezent geht anders...;-)

und blau geht immer. ;-)

 

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