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14.03.2020

Gelder von LEADER und der Gemeinde für das Solebad Bad Grund


Vor den erstaunten Augen von Besuchern des solebades erfolgte die die Übergabe des LEADER-Förderbescheids

...von Petra Bordfeld

Auf den 4 944 m², wo einst die alte Schule und das Verwaltungsgebäude gestanden haben, errichtete vor bereits 45 Jahren die Kurbetriebsgesellschaft Bad Grund das Kurmittelhaus mit Kurhallenbad. In Letztgenanntem entstanden ein Schwimm- und ein Bewegungsbad mit einer Wassertiefe von rund 1,30 Meter und einer Wassertemperatur von 32 Grad.

1985 erfolgte die erste und bislang letzte Sanierung. Vor 13 Jahren ging das Gebäude in den Besitz von Dr. Oswald Sander über und prägt als Gesundheitszentrum das Bild der Bergstadt. Jetzt hat sich die Sander Immobilienverwaltung GmbH & Co.KG die Sanierung des Solebades auf die Fahnen geschrieben, und die finanziellen Wege dafür sind geebnet worden.

Dr. Oswald Sander stellte einen LEADER-Antrag, der bewilligt wurde. Außerdem hatte sich schon zuvor der Rat der Gemeinde Bad Grund dafür ausgesprochen, die erforderliche Kofinanzierung beizusteuern. Vorgesehen ist übrigens die Sanierung beider Becken, die nicht „nur“ in diesem Jahr beginnen, sondern auch abgeschlossen sein soll.

Dafür stehen drei Technologie-Möglichkeiten zur Auswahl. Wenn die neue Vorwand des großen Schwimmbeckens aus Styropor bestehen soll, muss mit einer Verringerung der Wassertiefe um fünf Zentimeter und der Reduzierung des Beckenumfangs von 1,5 Meter gerechnet werden. Es gibt aber auch die Version einer Metallwanne aus rostfreiem Edelstahl, die eine Lebensdauer von rund 45 Jahren und eine Wandstärke von 2 bis 2,5 Millimeter hat. Die dritte Möglichkeit wäre die direkte Beschichtung der Fliesen mittels dreifacher Polyesterbeschichtung mit zwei Glasfaser- und einer Oberflächenmatte, die Temperaturen bis 35 Grad Celsius Stand halten soll.

Es wird aber auch eine Untersuchung der Becken hinsichtlich der Statik und eine Betonsanierung in Betracht gezogen. In diesem Zuge sollen alle Wasserzu- und ableitungen erneuert werden. Da für das Betreiben einer solchen Anlage eine andere Energieversorgung notwendig ist, ist dieser Schritt bereits 2019 im Gesundheitszentrum durch den Einbau von zwei 450 KW-Anlagen auf Hackschnitzelbasis geschaffen worden. Die Hackschnitzel werden übrigens aus regionalen Wäldern geliefert. Somit wird zu einer grünen, umweltfreundlichen Energieversorgung beigetragen.

Neben der Sanierung der beiden Becken ist aber auch eine Trennung der Filter- und Messanlagen vorgesehen, so dass jedes der Becken über eine eigene Mess-, Dosier- und Chloranlage verfügt.

Dieses Vorhaben überzeugte die Lokale Arbeitsgruppe (LAG) der Region Osterode ebenso wie den Rat. Aus diesem Grund trafen sich Frank Uhlenhaut, Vorsitzender der LAG, Regionalmanagerin Anja Kreye und Bürgermeister Harald Dietzmann mit Dr. Oswald Sander und dessen Team im Solebad, um unter den erstaunten Augen der Badegäste die symbolische finanzielle Förderung zu überreichen, beziehungsweise entgegenzunehmen.

Dabei ließ Dr. Sander durchblicken, dass das große Problem zurzeit die Handwerker seien. Da diese sogar international voll ausgebucht seien, könne das Vorhaben voraussichtlich erst Ende September beginnen und Anfang Dezember umgesetzt werden. Er machte aber auch klar, dass beide Becken bestimmt nicht zur selben Zeit geschlossen werden. Da man niemanden auf dem Trockenen sitzen lassen möchte, werde erst das kleine Becken saniert. Wenn das wieder mit Wasser gefüllt ist, wird das große Becken in Angriff genommen.

Frank Uhlenhaut sparte nicht mit Worten der Anerkennung. Es sei besonders bemerkenswert, was Dr. Sander alles in Bad Grund bewegt habe. Ob das nun der Quisisana-Platz oder die im Kurpark fest einkalkulierte Minigolfanlage oder jetzt das Solebad sei, er sei auf vielen Ebenen aktiv.

Das Solebad sei sehr wichtig für die Gemeinde Bad Grund, die um den Tourismus kämpfen müsse. Schon für so einen kleinen Ort, wie es die Bergstadt ist, sei der Sander-Einsatz einfach riesig. „Die Leute wissen zwar, dass es dieses Bad gibt, wissen die aber auch, was für ein Schatz das ist?“ Dass es diese Einrichtung immer noch gibt sei Dr. Sander zu verdanken, denn der bliebe nicht stehen, er entwickele diese weiter. So auch mit der Heiztechnik, die in den Harz passt. Und nicht nur der Tourismus, auch die Gruppen, welche das Solebad nutzen, seien wichtig. „Das Thema Gesundheit ist in aller Munde, und man hat hier viele Möglichkeiten, die Gesundheit zu erhalten oder in Gang zu bringen“. Im Namen der LAG Region Osterode sprach Uhlenhaut ein großes Dankeschön für dieses beispielhafte Engagement aus. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Beispiel Schule macht, das würde der Region sehr gut tun, und wäre auch für deren Zukunft nicht schlecht.

Dr. Oswald Sander betonte, dass diese Vorhaben ohne das „zur Seite stehen“ der Gemeinde nicht funktionieren könnte und sprach Harald Dietzmann ein großes Dankeschön für dessen Einsatz aus.

Der wiederum schloss sich den Worten von Frank Uhlenhaut an, um dann zu betonten, dass Dr. Sander ein Pionier auf dem kulturellen Gebiet sei. Nicht nur er sei ihm dankbar dafür, dass der Privatmann Dr. Sander es wagt, Großprojekte in den Griff zu bekommen. „Und die Gemeinde trägt gern die Gelder dazu bei; es war eine Selbstverständlichkeit für den Rat, dem zuzustimmen“. Dietzmann verwies auch darauf, dass die Hoteliers der Bergstadt das Solebad auch als Werbeträger nutzten. Somit wäre es alles andere als gut, wenn es zugemacht wird. „Denn es gibt hier keine vergleichbaren Einrichtungen“.

 

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