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13.02.2020

Die unsichere Zukunft des DGH Dorste erhitzte die Gemüter


Ort vielfältiger Veranstaltungen - das DGH, bzw. die Festhalle Dorste

... von Petra Bordfeld

Weil auf Tagesordnungspunkt 12 der Ortsratssitzung Dorste „Sachstand Investitionen DGH“ stand, hatte sich der Ortsrat entschieden, die Sitzung nicht in der alten Schule, sondern im Gesellschaftsraum des Dorfgemeinschaftshauses durchzuführen. Dieser Entschluss sollte sich als goldrichtig erweisen, denn es fand sich eine sehr große Anzahl an interessierten Bürgern ein, die wissen wollten, wie es weitergehen soll.

Ortsbürgermeisterin Helga Klages brachte zwar ihre Freude über das große Interesse zum Ausdruck, ließ aber nicht unerwähnt, dass die von Mutmaßungen, Schuldzuweisungen und Halbwahrheiten ausgestattete Gerüchteküche in Dorste grenzwertige Blüten getrieben habe, die der Suche nach einem neuen Pächter sehr geschadet haben könnte. Im Grundsatz sei es zwar gut, dass sich viele zu diesem Thema geäußert hätten. „Viele Aussagen haben dem wichtigen Thema aber mehr geschadet als genutzt. Wir sollten miteinander und nicht übereinander reden und arbeiten“.

Schließlich dürften die Dorster sich mit Fug und Recht glücklich schätzen, so ein Juwel zu besitzen. Deswegen müsse man alles daran setzen, es zu behalten und zukunftsfähig zu machen. Aus diesem triftigen Grund gelte es, einen neuen Bewerber zu finden und dringende Arbeiten umzusetzen.

Wegen dieses Themas war auch Bauamtleiter Thomas Christiansen gekommen. Er betonte, dass das Betreiben des DGH mit dem Ausscheiden des bisherigen Pächters schwierig sei, er habe viel der Festhalle vorgehabt. Bei der schwierigen Suche nach einem Nachfolger habe die Stadt einen ernstzunehmenden Interessenten gefunden. Zurzeit würde der erst einmal in die Bresche springen, um Veranstaltungen, wie etwa die Faschingsveranstaltung der Harz Weser Werke, den Kinderfasching des TSC und das Jubiläumsfest der Dorster Wehr und des Musikzuges zu übernehmen. Es dürfe aber nicht vergessen werden, dass 2021 der Schüttenhoff und 2022 die 1000-Jahr-Feier der Ortschaft anstehen. Jeder, der die Gerüchteküche weiter mit anheizt sollte sich fragen, ob das der richtige Weg ist, den Interessenten fest unter Vertrag zu bekommen, der übrigens stets nur für ein Jahr gilt. Letztendlich entscheide sich heute keiner mehr einfach für so ein Objekt. Denn es sei nicht einfach, so einen Betrieb aufrecht zu erhalten. „Das Problem ist überall dasselbe“.

„Wir werden jedenfalls in die Halle investieren, aber das wollen wir gerne in Abstimmung mit dem neuen Pächter machen“, so Christiansen weiter. Allerdings werde noch in diesem Jahr Geld in die Notbeleuchtung und die gesamte Elektrik im hinteren Bereich gesteckt. Außerdem werden Küchenwände- und decke auf Vordermann gebracht, verschiedene andere Maßnahmen stehen im Focus. Die Umsetzung dieser Arbeiten soll möglichst zeitnah beginnen.

Auf die zum Teil erneuerte Außenfassade zu sprechen kommend, äusserte der Bauamtleiter, dass er von dem Unmut der Dorster Bürger gehört habe. Er betonte, dass nie die Rede davon gewesen wäre, den ganzen Bereich zu renovieren. Aus finanziellen Gründen habe eine Reparatur angestanden. Und wenn er sich den unter scharfer Kritik stehenden Teil anschaue, könne er nichts Schlechtes feststellen. In jedem Fall sei noch viel mehr am und im DGH zu machen, aber das erfordere eine Planung. „Und wir werden Prioritäten setzen, alles auf einmal geht nicht“.
Der Ortsratsmitglieder machten ihren Unmut deutlich, dass sie zwar fast 3 000 € aus den Ortsratsmitteln beigesteuert hätten, dafür aber eine nicht gerade erfreuliche Erneuerung erhalten hätten. Letztendlich habe nicht das stattgefunden, was beschlossen wurde, deswegen wolle man das Geld wieder haben. Schließlich habe der Ortsrat früh genug Bescheid gegeben hat, dass das nicht so läuft wie gedacht. Es stelle sich die Frage, warum man das nicht gehört habe.

Nach dem unerfreulichen Ausflug zur Fassade stand erneut der Innenbereich des DGH an. Die Ortsratsmitglieder zählten auf, was aus ihrer Sicht noch zu tun wäre. So gelte es, die Tische und Stühle, welche sich in einem schlechten Zustand befänden, auszutauschen. Die Überprüfung der Abluftanlage in der Saaldecke sei ebenso wünschenswert. Nicht vergessen werden dürften die Toiletten unter der Bühne, die seien in einem nicht zeitgemäßen Zustand! Und die Wand, welche den Jugendraum vom Gesellschaftsraum trennt, müsse so gestaltet werden, dass sich keine Seite von den Aktivitäten der anderen belästigt fühle.

Als der Wunsch nach einem Lager- und Kühlraum auftauchte, verwies Thomas Christiansen darauf, dass man erst einmal abwarten müsse, was der neue Pächter benötige.

Dann hatten die Bürger das Wort. Ein Sprecher des Schüttenhoffkomitees mahnte an, dass den Mitgliedern langsam die Zeit weglaufe. „Es wäre ein Disaster, wenn wir jemanden finden, der Catering macht und die Stadt findet dann einen Pächter.“ Er bat darum, dass man bis Mai erführe, ob man die Planung selbst in die Hand nehmen muss. „Wir können keine Verträge machen, bevor wir nicht wissen, wie es weitergeht“.

Christiansen versicherte, dass es auch aus Sicht der Stadt gut wäre, wenn man schnell eine Aussage erhalte. Das Ergebnis müsse für beide Seiten passen. Wenn es letztendlich doch keinen Pächter geben sollte, müsse man sich um die Bewirtschaftung der Halle konkret anders unterhalten
Helga Klages mahnte an, dass es in aller Interesse sein müsse, dass das DGH wieder mit Leben erfüllt wird.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Zur ersten Ortsratssitzung 2020 fand sich eine sehr große Zahl interessierter Bürger*innen ein

 

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