Regionales / Gem. Bad Grund / Gittelde/Teichhütte

28.01.2020

Besorgniserregender Gebäudezustand in der Langen Straße


Der Landkreis Göttingen leitet Verfahren zur Instandsetzung ein/Entlang der Langen Straße muss abgesperrt werden

...von Herma Niemann

Leerstehende, alte Gebäude werden über die Jahre zu Sicherheitsrisiken, wenn sich der Besitzer nicht mehr um den Zustand kümmert. Neben dem sogenannten „Von-der-Ehe“-Haus in Windhausen, gehört auch das Haus in Gittelde in der Langen Straße dazu.

Wie der Bürgermeister der Gemeinde Grund, Harald Dietzmann, berichtete, hat in der vergangenen Woche eine Besichtigung des Gebäudebestandes in der Langen Straße gemeinsam mit Vertretern der Bauordnungsbehörde des Landkreises Göttingen stattgefunden. Der Statiker habe bei dem Ortstermin die augenscheinliche Einschätzung bestätigt, nämlich dass der bauliche Zustand des Gesamtensembles besorgniserregend sei. Demnach sei die Standsicherheit des Hintergebäudes zwischen Wohnhaus und dem darüber liegenden Nachbargrundstück „Alte Försterei“ nicht mehr in Gänze gewährleistet.

Zu beobachten sei auch, dass Ziegel- und Backsteine bereits auf die davor befindliche gemeindliche Grünfläche gefallen sind. „Der Landkreis wird zwangsläufig ein Verfahren mit bauaufsichtsbehördlichen Maßnahmen in Gang setzen“, so Dietzmann. Neben einer Instandsetzungs-Verfügung könne dabei aber besonders auch eine Maßnahmen-Anordnung bis hin zu einem Abriss in Betracht kommen. Dies erfordere zunächst die Anhörung des Eigentümers und die Anordnung von entsprechenden Maßnahmen. Sollte der Eigentümer hierauf nicht reagieren, werde der Landkreis eine sogenannte Ersatzvornahme anordnen. Das heißt, dass ein Unternehmen mit der Durchführung der angeordneten Maßnahme beauftragt wird. Wie der Verwaltungschef erklärte, werde das Gesamtverfahren erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen, da sich der Eigentümer gegebenenfalls mit Rechtsmitteln wehren könne.

Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, muss die nähere Umgebung notgedrungen entlang der Straße abgesperrt werden. Im Rahmen der Amtshilfe wird von Seiten der Gemeinde entlang des Hintergebäudes am Übergang von der Straße zur Grünfläche im Laufe dieser Woche die erforderliche Absperrung errichtet. Auch ein absolutes Halteverbot wird dort beschildert.

Das Haupt- beziehungsweise Wohngebäude weise zwar derartige schwerwiegende Mängel nicht auf, so Dietzmann weiter, bedenklich sei jedoch insbesondere im Abschnitt entlang der „Langen Straße“ die Dacheindeckung und der Giebelbehang. Im Rahmen einer Sofortmaßnahme wurden im Anschluss an die Ortsbesichtigung zur Beseitigung einer akuten Gefährdungslage noch lose Ziegelsteine abgenommen. „Das verdeutlicht die Brisanz der Situation. Die Gesamtgefährdungssituation an sich ist damit nicht beseitigt, was auch in diesem Fall entsprechende bauordnungsrechtliche Maßnahmen der Kreisverwaltung erfordert“. Zum Schutz der Öffentlichkeit soll vorausgehend auch entlang des Wohnhauses an der „Langen Straße“ abgesperrt werden. Da aber das Wohngebäude annähernd an der Straße steht, müsse die Absperrung bis in die Fahrbahnmitte reichen und somit künftig nur eine einspurige Befahrung ermöglichen.

Ergänzend zur Absperrung sollen auch Vorfahrtsregelungen und Halteverbote, beginnend unterhalb der Spielhalle bis zur ersten Parkbucht, eingerichtet werden. Dem Bürgermeister sei bewusst, dass die verkehrliche Einschränkung im Ort sicher auf kritische Resonanz treffen werde. „Angesichts der Gefährdungslage ist die Situation aber alternativlos“.

Der Landkreis werde die Verfahren unter enger Fristsetzung einleiten, so Dietzmann, es bleibe zu hoffen, dass die Maßnahmen zügig umgesetzt werden können.


Zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer muss rund um das marode Haus in der Langen Straße abgesperrt werden

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Freiliegendes Fachwerk und lockere Ziegeln gefährden die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern

 

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