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25.01.2020

2019 war für die Lerbacher Wehr recht ereignisreich


Die gewählten und beförderten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach zusammen mit dem Kommando und den Gästen

...von Petra Bordfeld

Dass im zurückliegenden Jahr nicht „nur“ kräftige Windböen, sondern durchaus auch der Erfindungsreichtum eines Bürgers die Freiwillige Feuerwehr Lerbach zumindest in den ersten Monaten ziemlich auf Trab hielten, machte Ortsbrandmeister Andreas Kratsch während der Jahreshauptversammlung mit seinem Jahresbericht sehr deutlich.

Insgesamt hätten die Kameradinnen und Kameraden 18 Mal ausrücken müssen. Der erste Einsatz erfolgte bereits Anfang Januar, und das mitten in der Nacht. Da war ein Baum oberhalb des Heiligenstocks auf die Fahrbahn gefallen und blockierte so eine Spur. Mit Hilfe der Motorsäge wurde das hölzerne Verkehrshindernis zerkleinert und von der Straße geräumt.

Zwei Monate später bescherte ein Sturmtief der Lerbacher Wehr erneut einen Hilfeleistungseinsatz. Kurz nach der unteren Ausfahrt Lerbach hatte ein Baum den kräftigen Böen nicht mehr Stand halten können und blockierte letztendlich die Straße. Wieder wurde die Straße freigeräumt. Da aufgrund des nicht schwächer werdenden Sturms noch mehr Bäume umzukippen drohten, wurde nach Absprache mit der Polizei mittels Absperrmaterial und Warnbarken eine Sperrung errichtet.

Doch sollten die Einsatzkräfte am nächsten Morgen feststellen, dass die Ignoranz einzelner Verkehrsteilnehmer immer mehr zunimmt und die Akzeptanz gegenüber Warnschildern und Straßensperrungen nur noch selten vorhanden ist. Denn weil der Umweg einigen zu lang erschien, hatten sie kurzerhand alles bei Seite geräumt und waren an die einsturzgefährdeten Bäume vorbeigefahren.

Dass der Ideenreichtum wohl keine Grenzen kennt, habe man im Juli festgestellt, so Kratsch weiter. Denn ein Bürger wusste sich nicht besser beim Öffnen einer Chipstüte zu helfen, als diese mittels eines Feuerzeuges auf zu brennen. Genau das hatte der Rauchmelder wahrgenommen. „Die zuerst eintreffenden Kameraden waren sehr erstaunt aber auch erleichtert, dass nichts Schlimmeres vorgefallen war“.

Dieser „Schnapsidee“ sollten recht ruhige Monate folgen. Aber man habe auch an Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art teilgenommen und selbst welche ausgerichtet. Zum einen habe man sich zu 39 Dienstabenden getroffen und auch gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Freiheit Objektübungen durchgeführt.

Auf die Mitgliederzahl zu sprechen kommend, legte der Ortsbrandmeister offen dar, dass die Lerbacher Wehr 166 Mitglieder zählt. Diese bestehen aus 140 Förderern, vier Mitglieder in der Altersabteilung und 22 in der Einsatzabteilung, wozu auch fünf Kameradinnen zählen. Im Prinzip dürfe man etwas beruhigter in die Zukunft schauen. „Trotz allem haben wir nichts gegen weitere Neuzugänge“.

Andreas Kratsch ließ aber auch die Tatsache nicht unerwähnt, dass im Haushalt der Stadt Osterode für die Lerbacher Wehr ein neues MLF (Mittleres Löschfahrzeug) vorgesehen ist. Es soll vordergründig den Einsätzen im bergigen Umland des Ortes dienen. Hier könne man in den nächsten Wochen in die genaue Planung gehen, um eine Ausschreibung starten zu können.

Außerdem sei bei einer gemeinsamen Begehung des in die Jahre gekommenen Feuerwehrhauses mit dem Ortsrat Unterstützung zugesichert bekommen, um einige markante Baustellen, wie etwa die Toiletten, schnellstens auf einen neueren Stand zu bringen.

Und er lud schon jetzt zum Tag der offenen Tür ein, der am Samstag, 6 Juni, rund ums Gerätehaus stattfinden wird.

Abschließend dankte er allen die materiell, finanzielle oder mittels körperlichem Einsatz der Wehr auch im zurückliegenden Jahr zur Seite gestanden haben. Ein weiteres Dankeschön ging an die Kameradinnen und Kameraden für deren immerwährende Einsatzbereitschaft.

Jugendfeuerwehrwartin Ilka Grobecker begann ihren Bericht damit, dass sie Anfang des letzten Jahres mittels einer „Blaulichtparty“ Werbung für die Nachwuchswehr gemacht habe. So habe sie die vier Jugendlichen, die sich 2019 an die aktive Wehr übergeben hatte, mittels Neuzugängen ausgleichen können. Man habe sich zu 31 Diensten getroffen. Dabei habe im Mai ein ganz besonderer stattgefunden. Denn der „härteste Feuerwehrmann“ Deutschlands, Joachim Posanz, führte mit den Mitgliedern der Nachwuchswehr ein Zirkeltraining durch, der Muskelkater danach war gratis, „Das Jahr ging schnell vorbei, und ich hatte eine tolle Truppe, auch die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann“. In das noch recht neue Jahr blickend, teilte Ilka Grobecker mit, dass sie im kommenden Monat eine Partnerschaft mit der der drei Mitglieder zählenden Jugendwehr Riefensbeek anstrebt.

Ortsbürgermeister Frank Koch übermittelte dann als erstes sein Grußwort. Darin kam er auf die Wichtigkeit des Ehrenamtes, insbesondere das der Freiwilligen Feuerwehren, zu sprechen.

Fachbereichsleiter Karl-Heinz Löwe betonte, dass die Belastungen und Anforderungen an die Einsatzabteilungen der Wehren immer weiter anstiegen und sparte nicht mit den Worten des Dankes und der Anerkennung.

Eine besondere Ehre wurde dem ehemaligen Ortsbrandmeister Wilfried Kratsch zuteil. Aufgrund der langjährigen Verdienste für die Freiwillige Feuerwehr Lerbach schlug das Kommando ihn zur Ernennung zum Ehrenortsbrandmeister vor. Diesem Vorschlag stimmte die Versammlung einstimmig zu, so dass diese Ernennung nur noch durch den Rat der Stadt Osterode bestätigt werden muss.

EHRUNGEN

Zum Ehrenortsbrandmeister: Wilfred Kratsch

BEFÖRDERUNGEN

In die Einsatzabteilung: Marvin Kranitz
Zur Feuerwehrfrau: Deborah Bormann und Anna-Sophie Hugk
Zum Feuerwehrmann: Mischa Bormann, Felix Kratsch und Niclas Korczak,

WAHLEN:

Kassenwart: Wilfried Kratsch
Schriftführerin: Elena Just
Kassenprüfer: Hans-Jürgen Hammer

 

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