Kultur

17.12.2019

Wiehnachten up Platt un in anner Spraken


Farvenspeel spielten in Lindau, Dorste und Hattorf

...KKHL - Christian Dolle

In Hattorf, in Dorste und in Lindau gastierte das Akustik-Trio Farvenspeel mit einem Programm internationaler Weihnachtslieder. Das Besondere an ihrer Zusammenstellung ist, dass neben Englisch, Spanisch und Dänisch bei Farvenspeel auch Plattdeutsch zu hören ist, genau genommen Schleswig-Holsteiner Platt, doch auch das können viele Harzer und Eichsfelder durchaus verstehen.

Tanja und Carsten Arndt und Nadine Timm kommen aus dem hohen Norden, sind aber im Kirchenkreis Harzer Land durchaus schon eine Institution, auf die viele sich in der Vorweihnachtszeit freuen. Somit zog es in allen drei Orten etliche Zuhörer in die Kirchen und sie wurden auch nicht enttäuscht.

Zwar begannen die drei ganz klassisch mit „Feliz Navidad“, doch selbst das klang dank der drei wunderbar harmonischen Stimmen schon etwas anders als auf Mutters eingestaubter Weihnachts-CD. Dabei, so machte Carsten Arndt deutlich, wollen sie mit einigen Liedern tatsächlich an das Weihnachten von damals bei Oma unterm Tannenbaum erinnern. Dieses nostalgische Gefühl gehört wohl einfach dazu.
Dann jedoch folgten Countrysongs, Titel der Band Godewind und etliches mehr, also insgesamt eine sehr bunte und kurzweilige Mischung. Sogar ein dänisches Weihnachtslied war mit dabei, denn, so erläuterte Tanja Arndt, als sie jahrelang als Urlauber nach Dänemark gefahren sind, haben dort alle mit ihnen Deutsch gesprochen, seit sie jedoch ein Haus gekauft haben und sozusagen Einheimische werden wollen, reden alle nur noch Dänisch, so dass ihnen nichts anderes übrig blieb als die Sprache zu lernen. Und damit eben auch die Weihnachtslieder.
In den Vorjahren, erklärte Carsten Arndt, waren sie ausschließlich mit ihren eigenen Songs unterwegs gewesen, in diesem Jahr wollten sie es allerdings etwas anders machen. Daher durften auch einige Weihnachtsklassiker nicht fehlen, wie beispielsweise John Lennons „Happy Xmas (War is over)“, das aber, so zeigte sich, in den vergangenen 48 Jahren nichts von seiner Kraft und auch letztlich auch seiner Aktualität eingebüßt hat.

Außerdem besonders erwähnenswert ist eine Version von Leonard Cohens „Hallelujah“ mit deutschem Weihnachtstext, wobei der eigentlich Text ja nicht weihnachtlich und nicht einmal unbedingt christlich ist. In jedem Fall sorgten Farvenspeel für ein Konzert, das zwar sehr gefühlvoll, harmonisch und natürlich auf die Feiertage einzustimmen vermochte, gaben ihren Zuhörern aber auch ein paar neue Klänge mit auf den Weg, die ebenso noch lange im Ohr blieben.
Und vielleicht wird es ja eines Tages Enkel geben, die sagen, damals, als wir mit Oma zum Konzert in die Kirche gingen, das war noch das wahre Weihnachten und nicht nur der ganze Kommerz, den es heute gibt.





 

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