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18.11.2019

Projekt „Kelly Inseln“ soll trotz Absage der Polizei umgesetzt werden


Die geplante niederschwellige Betreuung von Grundschulkindern, die im Mädchencafé in Hattorf geplant war, kann aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen leider nicht umgesetzt werden.

Der Jugendpfleger Robert Holz lieferte seinen Bericht ab/Großes Lob für Jugendvorstand

von Herma Niemann

Seit ungefähr einem halben Jahr habe man einen sehr aktiven Jugendvorstand in der Samtgemeinde Hattorf. Das berichtete der hauptamtliche Jugendpfleger der Samtgemeinde, Robert Holz, auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend und Senioren. Die Sitzung fand im Gasthaus Thiele in Wulften statt. Sein wichtigster Ansatz bei seiner Arbeit sei, junge Menschen zu selbstständigen Menschen zu machen.

„Auch wenn man dabei schon mal hin und wieder Misserfolge hat“, so Holz „junge Menschen sind nun mal junge Menschen“. Die beiden Jugendräume in Hattorf und Hörden würden gut laufen. Teilweise werde von den Jugendlichen auch eine längere Öffnungszeit verlangt. An dieser Stelle wiederholte Holz noch einmal den Wunsch der Jugendlichen, freies WLAN im Jugendraum in Hörden zu bekommen. „Wir leben im Jahr 2019“, so Holz.

Weiter berichtete er, dass man im September eigentlich vorgehabt hatte, das Projekt „Kelly Inseln“ zusammen mit der Polizei und den Grundschulen ins Leben zu rufen. Die „Kelly Inseln“ sind sichere Anlaufstellen in einer Stadt oder Gemeinde. Das Logo in den Geschäften, kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen signalisiert Kindern, dass sie hier Hilfe bei großen oder kleinen Problemen bekommen können. Diese Projekt konnte jedoch bisher nicht umgesetzt werden, da die Polizei ihre Mitarbeit kurzerhand abgesagt habe. Dennoch möchte die Kinder- und Jugendarbeit dieses Projekt nicht aufgeben. Deshalb werde man mit den örtlichen Polizeibeamten in Hattorf, wie zum Beispiel mit der Polizeikommissarin Manuela Johnson-Riemann, das Gespräch suchen.

Gescheitert sei leider die geplante niederschwellige Betreuung von Grundschulkindern im Mädchencafé. Hierbei geht es um die Hortkinderbetreuung seit August, Seit diesem Zeitpunkt können die Grundschulkinder nicht mehr im Kindergarten in Hattorf als Hortstätte in den Mittags- und Nachmittagsstunden betreut werden. Grund dafür ist die hohe Anzahl von Anmeldungen für einen Kindergarten-Ganztagsplatz. Deshalb muss die bisherige altersübergreifende Nachmittagsgruppe mit Hortkindern aufgegeben werden.

Nun suche man mit den Eltern nach Alternativen. In Augenschein rückte das Mädchencafés in der Mühlenwehrstraße in Hattorf. Dort sollte eine niederschwellige Betreuung, die allerdings von den Eltern organisiert sein sollte, stattfinden. Aufgrund von baulichen Bestimmungen, unter anderem wegen Brandschutzvorgaben, sei dies jedoch leider nicht möglich. Abschließend sagte der Jugendpfleger, dass er schon 25 Jahre dabei sei, und immer noch sehr viel Spaß bei der Jugendarbeit habe.

In der Sitzung wurde auch die Haushaltssatzung besprochen. Für den Bereich Jugend und Senioren bleibt der unveränderte Ansatz für den Jugendraum in Höhe von 3.000 Euro veranschlagt. Die Zuweisungen des Landkreises Göttingen für Jugendhilfsmittel, hier im Besonderen die Personalkostenerstattungen, betragen 21.000 Euro, also 2.000 Euro mehr als in 2019. Der Ferienpass wird mit Kosten von 7.500 Euro veranschlagt. In 2019 waren es noch 7.000 Euro.

Ab dem kommenden Jahr soll zur Buchung der Ferienpassaktionen das Internet-Programm FEPA+ angeschafft werden. Für den Kauf der Software sind 3.500 Euro angesetzt. Der Zuschuss für den Ferienpass resultiere aus dem großen Angebot, den die Jugendpflege jedes Jahr vorhalte, so der Samtgemeindekämmerer, Arndt Barke. „Bei dem großen Angebot, ist es berechtigt, das zu veranschlagen“. Was das Internet-Buchungsprogramm für den Ferienpass betreffe, soll es zudem auch möglich sein, dass Kinder, deren Eltern kein Internet haben, trotzdem die Möglichkeit zum Buchen haben. Hier könne man sich vorstellen, einen zusätzlichen Termin anzubieten, an dem vor Ort die Aktionen gebucht werden können.

Ausschussmitglied Rudi Armbrecht hinterfragte, ob es möglich sei, auch einmal Aktionen zu organisieren, die Jung und Alt miteinander verbinden. Das habe man schon ansatzweise gemacht, so Holz, der sich gut vorstellen könne, Veranstaltungen zu organisieren, mit denen man aus dem Jugendraum hinaus agiere. Harald Reinhard betonte, dass er es erfreulich finde, dass die weiterhin auf das Projekt „Kelly Inseln“ setze, obwohl sich die Polizei herausgezogen habe.

BU

Die geplante niederschwellige Betreuung von Grundschulkindern, die im Mädchencafé in Hattorf geplant war, kann aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen leider nicht umgesetzt werden. Foto Herma Niemann

 

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