Kultur

13.11.2019

Ein traumhafter Abend mit Simon & Garfunkel


von Petra Bordfeld

Osterode. Zuerst verkauften die beiden sympathischen Musiker selbst Eintrittskarten für den Abend mit dem „Simon & Garfunkel Tribute Duo“, um danach die Bühne der Stadthalle zusammen mit Musikern aus Deutschland, Japan, Italien, der Ukraine und Russland zu betreten. Die Rede ist von Thorsten Gary und Thomas Wacker, die wieder nach Osterode gekommen waren.

Als „Simon & Garfunkel Duo Graceland“ begeisterten sie weit über zwei Stunden lang Fans des Folk-Rock-Duos der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Die Musiker schafften es sehr schnell, ein gefühlsmäßiges Feuer zu entfachen, weil sie nicht nur mit Hits wie “The Boxer”, “Bright eyes”, „New York“, „Homeward Bound“ und das britischen Volkslied „Scarborough Fair“ interpretierten. sondern auch mit „50 ways to leave your lover“, „El Condor Pasa“, „Hallo darkness, my old friends“ oder „Cecilia“ an die gute alte Zeit erinnerten. Sie wussten auch mit weniger bekannten Songs zu überzeugen. Lieder, deren Ursprung unter anderem in der Solozeit der beiden großen Musiker zu finden sind.

So jagte ein Highlight das Nächste, besonders einfühlsam wurde es, als Thomas Wacker den Text der „Old friends“, in dem zwei alten Freunde auf einer Parkbank sitzen, zu Gehör gebracht wurde. Ein Lied, von dem sich der eine oder andere sehr angesprochen fühlte.
Einmal legte Hiroko Takami ihre Geige beiseite und sang zusammen mit Thorsten „Where have all the flowers gone“. Mit diesem Antikriegslied, mit welchem Marlene Diedrich 1962 mit deutschem Text für große Aufmerksamkeit gesorgt hatte, setzten sie sozusagen politische Statement dieser Multikulti-Band.

Thorsten und Thomas wussten aber nicht nur die Songs stimmlich überzeugend rüberzubringen, sondern faszinierten ebenso mit dem erfrischend leicht wirkenden Fingerspiel auf ihren Gitarren. Damit hatten sie den Weg der originalgetreuen Interpretation gefunden, der übrigens auch mit wissenswerten Informationen untermalt wurde. Überhaupt waren die Dialoge zwischen den Saiten- und den Streichinstrumenten und auch die Solis der Bassistin, der Geigen-, Bratschen- und Cello-Spielers sowie des Schlagzeugers vom ersten bis zum letzten Ton überzeugend.

Und dass Publikum hörte nicht nur „artig“ zu, sondern klatschte viele Songs im Takt mit und brauchte nicht lange gebeten zu werden, den einen oder andere Refrain mitzusingen. So hatten „Simon & Garfunkel“ ab und an nicht bloß ein Kammerorchester, sondern auch einem stimmkräftigen Chor. Der von ganzem Herzen übermittelte Beifall endete letztendlich in stehenden Ovationen.

Da auch die schönsten Erlebnisse einmal ein Ende haben, war es auch bei dem Abend mit dem „Simon & Garfunkel Tribute Duo“ so. Nach den Zugaben, die aus voller Kehle mitgesungen wurden, hieß es Tschüss zu sagen. Mit den Liedern im Kopf und der Karte in der Hand dachten nicht wenige, dass ein Wiederhören traumhaft wäre.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:




 

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