Kultur / Federkiel

25.01.2017

Ali und die Schneeflocke


Hans-Joachim Wildner
Ali und die Schneeflocke
86 Seiten, Hardcover, gebunden
22 Illustrationen von Aiman Aldarwish
Zweisprachig deutsch/arabisch
EUR 9,95
ISBN: 978-3-943403-80-0
Originalausgabe Januar 2017
EPV, Duderstadt

Manchmal sind es die ganz kleinen Dinge, die Großes bewirken:

(v)  Der Bad Lauterberger Autor Hans-Joachim Wildner und der syrische Künstler Aiman Aldarwish haben gemeinsam ein Kinderbuch zum aktuellen Zeitgeschehen erstellt. Es beschreibt die Flucht einer Familie vor dem Bürgerkrieg bis nach Deutschland.

Ali ist neun Jahre alt, als in seiner Heimat ein Krieg ausbricht. Er ist traurig, sein Zuhause verlassen zu müssen. Seine Mutter erzählt ihm, dass es in Deutschland im Winter schneit und für jedes Kind eine Schneeflocke fällt, die Wünsche erfüllt. Das macht Ali neugierig und zuversichtlich für einen beschwerlichen Weg in ein fremdes Land.

Trotz aller Tragik der Ereignisse ist das Buch eine Hommage an das Leben, ein Füllhorn an Inspiration und Hoffnung. Es verdeutlicht, dass es manchmal die ganz kleinen Dinge sind, die Großes bewirken. So eignet sich das Werk mit den wunderschönen, teils ikonenhaft anmutenden Illustrationen bereits zum Vorlesen und Anschauen im Kindergartenalter, aber natürlich auch für größere Kinder und Erwachsene zum Selberlesen.

„Es war ein Glücksfall“, so Wildner, „die Künstlerfamilie Aiman Aldarwish und Nasem Kasem zu treffen.“

Der Autor und seine Frau Monika hatten sich in der Erstaufnahmeeinrichtung „Rehberg Klinik“ in St. Andreasberg ehrenamtlich engagiert.  Dabei  lernten sie zufällig die syrische Ehepaar und dessen vier Kinder kennen.  Hans-Joachim und Monika  Wildner waren von dem  künstlerischen Schaffen der Familie so beeindruckt, dass sie spontan eine Ausstellung organisierten. In Pastor Walter Merz aus St. Andreasberg und dem Kurator Detlef Kiep fanden sie Unterstützung.  So  konnte am 28. Februar 2016 die Vernissage zu der Ausstellung „Bilder für den Frieden“ in der Martini-Kirche St. Andreasberg stattfinden.

Kurze Zeit später wurde die Familie nach Rastede in eine andere Gemeinschaftsunterkunft verlegt. Obwohl sie dort durch eine Patenschaft gut betreut wurden, wollten sie gerne in den Harz zurück. Das Ehepaar Wildner sowie die Paten in Rastede bemühten sich um die Rückführung. Durch die Unterstützung der Stadt Bad Lauterberg und der Flüchtlingshilfe gelang schließlich diese schwierige Mission.

Die Idee für ein Kinderbuch zum Thema Flucht hatte Wildner bereits  seit einiger Zeit im Kopf gehabt.  Als das Manuskript fertig war, suchte er TestleserInnen, um Rückmeldungen zu diesem sensiblen Thema zu bekommen. „Ich war überrascht, wie viele Leute sich für dieses Buch interessierten“, so Wildner.  Alle Anregungen und Vorschläge hat er konsequent umgesetzt.

Über einen Facebook-Aufruf  fand der Bad Lauterberger einen Dolmetscher in Damaskus, der bereit war, das Manuskript ins Arabische zu übersetzen. Nun konnte auch Aiman Aldarwish die Geschichte lesen und begann umgehend, sich mit der Illustration auseinandersetzen. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich bin stolz und dankbar, dass wir dieses Projekt gemeinsam umsetzen konnten“, schwärmt Wildner.
 
Das Buch wurde vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen gesponsert und erscheint im Duderstädter EPV-Verlag, der in der Region vor allem für seine Harzkrimis bekannt ist. Das Autorenhonorar wird der Flüchtlingshilfe des Kinderschutzbundes Bad Lauterberg gespendet.

 

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