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23.06.2017

Ohne Schließung geht es nicht


Konzept für die Sanierung des Aloha erfordert Kündigungen

von Christian Dolle 

Um eine Schließung des Aloha wird die Stadt Osterode wohl nicht herumkommen. Ebenso wenig um betriebsbedingte Kündigungen in dieser Zeit. Doch all das ist laut Planungskonzept für das Schwimmbad deutlich günstiger, schneller und auch nachhaltiger als ein kompletter Neubau oder jede Flickschusterei. Für die Mitarbeiter, die während der anvisierten Schließzeit von 22 Monaten nicht weiter beschäftigt werden können, wird bereits jetzt nach Lösungen gesucht.

Ausgangslage waren festgestellte Mängel, die bei genauerer Untersuchung immer mehr und größere Probleme darstellten, so dass seit Ende März klar wurde, punktuelle Sanierungsmaßnahmen reichen nicht aus. Das Konzept, das nun dem Rat und auch der Öffentlichkeit vorgestellt und beschlossen wurde (Download hier) listet zunächst einmal Stärken wie den verkehrsgünstigen Standort in Nähe der Schulen sowie Schwächen in Funktionalität und Baukonstruktion auf.

Dabei wird festgehalten, dass das Becken im Freibad undicht ist und daher erneuert werden und auf eine Betonplatte gebracht werden muss, um Senkungen auch künftig zu vermeiden. In der Halle sorgte vor allem die unzureichende Belüftung für Schäden, so dass auch diese komplett an heutige Standards angepasst werden muss. Weiterhin soll die Gastronomie optimiert werden, der Personalbereich ins Untergeschoss wandern und die Heizanlage erneuert werden.

Wasserfläche wird verkleinert

Festgestellt wurde auch, dass die Filteranlage nach heutigen Bestimmungen nicht ausreicht, was für eine Verkleinerung der Wasserfläche insgesamt spricht. Im Hallenbad wird sie unter anderem durch ein neues Kursbecken um etwa 170 Quadratmeter vergrößert, für das Freibad gibt es verschiedene Varianten. In allen Fällen wird die Wasserfläche jedoch verkleinert, je nach Entwurf um etwa 525 bis 700 Quadratmeter.

Lange diskutiert wurde, ob es möglich ist, die Saunaanlage während der Bauzeit geöffnet zu halten. Dagegen sprechen zum einen Extrakosten von insgesamt etwa 500 000 Euro sowie die erhebliche Beeinträchtigung der Gäste. Als Nachteil ist allerdings die Freisetzung von Arbeitsplätzen in Kauf zu nehmen.

Genau das hatte im Vorfeld der Präsentation für einigen Wirbel gesorgt, so dass in der Ratssitzung am Dienstag viele Beschäftigte und Bürger anwesend waren, um einige offene Fragen zu klären. Eine Wiedereinstellung der Mitarbeiter kann formal nicht garantiert werden, wird aber angestrebt war wohl die wichtigste Antwort in der Einwohnerfragestunde. Genau darauf ging Bürgermeister Klaus Becker auch in einem Pressegespräch noch einmal ein, bei dem er deutlich machte: „Die Geschäftsführung und die Verwaltung steht hinter dem Personal.“

Einige Lösungen wurden bereits gefunden

Eine Weiterbeschäftigung ist bei so langer Schließung rein rechtlich nicht möglich, doch man mache sich Gedanken um jeden einzelnen Mitarbeiter. „Über die Hälfte der Fälle ist schon gelöst“, so Becker, beispielsweise durch andere Stellen, wo in absehbarer Zeit jemand in den Ruhestand geht und Ähnliches. Letztlich liege jedem daran, das Fachpersonal zu halten und das Aloha als Leuchtturm der Stadt zukunftsfähig zu machen, betonte auch die Geschäftsführerin der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Severine Schmidt.

Ebenso sollen die Nutzer des Bades aktiv in die Planung einbezogen werden, weshalb das Konzept ja veröffentlicht wurde und um konstruktive Kritik ausdrücklich gebeten wird. Ein genauer Kostenrahmen steht derzeit noch nicht fest, da es sich im jetzigen Stadium um Vorplanungen handelt, die dazu dienen, im Vorfeld so viele Überraschungen wie möglich auszuschließen. Die Schließung erfolgt nach der Sommersaison 2018, wenn alles gut läuft, dann soll das Freibad im Mai 2020 wiedereröffnet werden, das Hallenbad im September 2020.



Das Sportbecken...

kann schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt werden.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:




 

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