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07.06.2017

Stadtentwicklung war Schwerpunktthema beim Delegationsbesuch aus Ostróda


Offizielle Delegation war am vergangenen Wochenende zu Gast in der Sösestadt

...Stadt Osterode am Harz/Löwe

Ende der vergangenen Woche war eine achtköpfige Delegation aus Osterodes polnischer Partnerstadt Ostróda zu Gast in der Sösestadt. Unter der Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Norbert Gesek absolvierten sie ein umfangreiches und informatives Programm.

Schwerpunkt des jährlichen Besuchs war dieses Mal die Stadtentwicklung. Das begann schon nach der Anreise am späten Donnerstagnachmittag. Zu Fuß machte sich die Delegation unter Begleitung vom Mitgliedern des Osteroder Stadtrates und Bürgermeister Klaus Becker auf den Weg zum Industriedenkmal Eulenburg. Inhaber Rolf Grönig erklärte das Denkmal und seine ehemalige Funktion bei einer Führung und zeigte die heutigen Nutzungsmöglichkeiten auf. Denkmalschutz war auch eines der Themen am Freitag.

Bei einem an der gerade ausgebauten Berliner Straße beginnenden Rundgang ging es um Fragen der Innenstadtentwicklung, Fördermittel, um Leerstandsproblematik und Stadtsanierung. An der Ruine des ehem. Kinos und am Lenz’schen Gebäude erläuterte Becker die Herausforderungen, aber auch begrenzten Möglichkeiten der Stadt bei Immobilien, die von ihren Eigentümern vernachlässigt werden. Gerade am letzten Objekt erläuterte er auch, welche Schritte unternommen werden, um mit begrenzten Mitteln zu sanieren.

Dabei wies er z. B. auf die internationale Zusammenarbeit mit einer Berufsschule aus Südfrankreich hin. Mehr als 20 Schüler der Holzfächer kommen im Herbst nach Osterode. Zur Zeit des DenkmalKunstKunstDenkmal-Festivals wollen sie sich des Hauses gemeinsam mit Osteroder Freiwilligen annehmen. Erfreulich aus Sicht der Stadt: Neun Künstlerinnen und Künstler aus Ostróda werden zum DenkmalKunstKunstDenkmal-Festival im Herbst an den Harz kommen.

Die schon beim Rundgang angesprochenen Fragen führten auch zu einer regen Diskussion bei der anschließenden Partnerschaftsbesprechung. Waren die üblichen Tagesordnungspunkte des Austauschs wie z. B. die Planungen weiterer Besuche von Schulen und Vereinen schnell abgehandelt, gab es auch unterschiedliche Auffassungen zu diskutieren, z. B. zu Fragen der Aufnahme und des Umgangs mit Flüchtlingen. Deutlich wurde auch, dass durchaus auch in Ostróda die Meinungen zu diesem Thema auseinander gehen.

Beeindruckt waren die polnischen Gäste am Freitagnachmittag von der Villa Gyps und den Bemühungen des Ehepaares Ehrhardt, diese außerordentliche ehemalige Fabrikantenvilla der Familie Schimpf zu erhalten und wieder zu beleben. Auch hier spielte der Denkmalschutz natürlich eine Rolle. Die Villa des einstigen Gipsunternehmers schlug auch den Bogen zum nächsten Termin der Delegation:

Uwe Schridde führte sie in den Steinbruch Dorste der Firma Rump und Salzmann. Sehr anschaulich erläuterte Schridde das gesamte Spektrum dieses Wirtschaftszweiges. Er erklärte die Entstehung des Gipses, berichtete über Genehmigungsverfahren und stellte die Abbautechniken dar. Ausführlich ging er auch auf die Renaturierung ausgesteinter Gruben ein und erklärte, dass das Unternehmen bei seinen Maßnahmen zum Schutz der Natur über das gesetzlich Vorgeschriebene weit hinausgehe.

Neben dem hohen Informationsgehalt gab es auch die Möglichkeit, persönliche Kontakte zu pflegen und vertiefen, so bei einem lockeren Glowgolf-Turnier am Samstagnachmittag. So hob denn auch der Leiter der Delegation, Norbert Gesek, beim offiziellen Abschlussessen am Samstagabend hervor, dass er und seine Begleiter sehr viel Neues über die Stadt erfahren hätten, es aber auch Spaß gemacht habe, in Osterode gewesen zu sein.

Osterodes Erster stv. Bürgermeister Wendlandt ging in seiner Tischrede auf einige Eckpunkte der über zwanzigjährigen Partnerschaft ein. Auf das Besuchswochenende zurückblickend lobte er das hohe Engagement der Eheleute Ehrhardt und von Rolf Grönig zum Erhalt wertvoller Bausubstanz. Besonderen Dank richtete Wendlandt an Henryk Hoch. Hoch, mehrere Jahre Ratsvorsitzender in Ostróda und Vorsitzender der Deutschen Minderheit in der Region Ermland-Masuren, war von Anfang an eine treibende Kraft der Partnerschaft.


In der Berliner Straße begann der Rundgang zur Stadtentwicklung. Eine Reihe von Themen in diesem Zusammengang wurden besprochen.

Am Schilde ging es um die Stadtsanierung und Leerstände in der Innenstadt.

Thema des Rundgangs zur Stadtentwicklung war auch der Umgang mit Problemimmobilien - hier am Beispiel des ehem. Kinos.

Beim Rundgang durch Teile der Altstadt ging es auch vorbei am sanierten ehemaligen Rathaus-Nebengebäude.

Auf dem Kornmarkt erläuterte Bürgermeister Becker den Gästen aus Ostróda die Ziele der Stadtsanierung.

Am Beispiel des Lenz'schen Hauses erläuterte Bürgermeister Becker der Delegation die Absichten, die die Stadt mit Engagierten zum Erhalt verfolgt.

Thema war auch Gipsabbau in der Region. Uwe Schridde, Werksleiter der Firma Rump & Salzmann, versorge die Delegation mit zahlreichen Informationen zu diesem Thema.

Im Gipsbruch Dorste der Firma Rump & Salzmann gab Werksleiter Uwe Schridde der Delegation viele Informationen Fragen rund um den Abbau dieses Rohstoffes.

 

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