Regionales / Gem. Bad Grund / Gittelde/Teichhütte

08.06.2017

Einblicke in die Schule von früher


Die dritten Klassen der Grundschule Gittelde machten einen Ausflug in die Heimatstube und erfuhren viel Interessantes über das frühere Schulleben.

... von Herma Niemann

„Das sieht ja aus wie im Mittelalter“, rief ein Junger gleich humorvoll bei der Ankunft vor der Heimatsstube des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde (HGV).

Im Rahmen ihres Unterrichtsthemas „Schule früher und heute“ machten die beiden dritten Klassen am Montag und Mittwoch einen Ausflug in die Heimatsstube, um Einblicke in das Schulleben von früher zu erfahren und die Unterschiede zum heutigen kennen zu lernen.

Ausgestattet mit Block , Stift und ganz vielen Fragen wurden die beiden Klassen jeweils in Zweiergruppen aufgeteilt durch die Räume der Heimatstube, in der früher die Schule war, geführt. Die Führungen übernahmen die Mitglieder des HGV Werner Hartmann, Klaus Starfinger, Brunhilde Nickisch, Karola Hennig und Horst Ahrens.

Am Mittwoch begrüßte Ahrens die Klasse 3b vor dem ehemaligen Schulgebäude, wo er den Schülern sogleich etwas ganz besonderes erzählen und zeigen konnte, nämlich dass die Riefen an der Außenwand daher rühren, dass man früher Griffel zum Schreiben benutzte. Da es jedoch keine Anspitzer gab, habe man die Griffel an der Hauswand angespitzt, so Ahrens. Im ersten Innenraum durften sich die Kinder gleich auf die hölzerne Schulbank setzen und sich die Schulutensilien von früher, wie die Brottasche, Ranzen und Tuschkasten, genauer ansehen. Ein bisschen hart und eng sei es auf der Bank, sagten die Schüler, fanden die Aktion aber dennoch gut.

Die Fragen hatten sie sich bereits vorher im Unterricht notiert , und konnten diese nun bei Horst Ahrens los werden, wie etwa, wie lang so ein Schultag früher war, wie lang der Schulweg war und ob es wirklich früher Ohrfeigen vom Lehrer gegeben habe. Dazu berichtet Ahrens, dass man früher noch sehr großen Respekt vor den Lehrern hatte und diese auf der Straße am besten schon von weitem gegrüßt hatte. Ohrfeigen habe es des Öfteren gegeben, wenn man etwas falsch gemacht oder sich respektlos verhalten habe. „Ich selbst habe etliche Ohrfeigen bekommen“, so Ahrens humorvoll „aber wahrscheinlich war jede davon berechtigt“. Im Nebengebäude der Heimatsstube konnten sich die Schüler die landwirtschaftlichen Geräte und die alten Küchengeräte anschauen, und erhielten so einen Einblick wie früher gekocht, Kuchen gebacken und gearbeitet wurde. Hier berichtete Werner Hartmann unter anderem darüber, wie man selbst Butter herstellte, nämlich durch das Trennen von Milch und Sahne, die anschließend in ein Butterfass geschüttet und so lange gedreht oder gerührt wurde, bis diese fest war und anschließend gepresst wurde. 



 

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