Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

31.05.2017

Über die künftigen Varianten der Klärschlamm-Entsorgung informiert


Stefan Rehfus, der Geschäftsführer von Eko-Plant, berichtete im Betriebsausschuss der Gemeinde Bad Grund über die Zukunftsperspektiven einer wirtschaftlichen Klärschlammentsorgung

...von Herma Niemann

Der Betriebsausschuss hatte die Firma Eko-Plant eingeladen, die über gesetzliche Verordnungen und neue Varianten bei der Klärschlamm-Entsorgung informierte.
Windhausen. Auch wenn man mit dem Bau der Klärschlamm-Vererdungsanlage in Förste seinerzeit alles richtig gemacht habe, wolle man sich nicht zurücklehnen, so der Betriebsleiter der Ver- und Entsorgungsgebiete der Gemeinde Bad Grund, Uwe Schiller, auf der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses am Montag.

 

Deswegen sei er sehr dankbar, dass der Geschäftsführer Stefan Rehfus und der Vertriebsingenieur Karl-Toni Zöller der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft für ökotechnische Anlagen Eko-Plant gekommen waren, um die Ausschussmitglieder über die Zukunftsperspektiven für eine wirtschaftliche Klärschlammentsorgung zu informieren.

Die Diskussion wegen der Störstoffe im Klärschlamm führe man bereits seit dem Jahr 2000. Inzwischen ist im Koalitionsvertrag vereinbart, dass dass der Klärschlamm nicht mehr bodengebunden verwertet werden dürfe. Stattdessen soll künftig die Verwertung über Verbrennung laufen, was höhere Kosten verursache. „Es geht um das politische Ziel, den Klärschlamm bundesweit aus der Landwirtschaft rauszuholen“, so Rehfus. Aktuell warte man auf die Verabschiedung der Düngemittelverordnung, die die direkte Aufbringung auf die Felder regelt.

Für die Zukunft sei eine Erweiterung der Lagerkapazitäten wichtig, um durch Lagerung und Trocknung zum einen die Menge zu reduzieren und zum anderen keinem Zeitdruck ausgesetzt zu sein. „Wenn man etwas hat, was politisch nicht gewollt ist“, so Zöllner „so sollte man so wenig wie möglich davon haben“. In Förste habe man es geschafft, die Menge um 63 Prozent zu reduzieren. Trotz der guten Ausgangslage müsse in Förste über eine Beet-Erweiterung, den Bau einer Nachlagerfläche, eventuell auch über die Einflussnahme auf die stoffliche Qualität in Bezug auf den Klärschlamm als Düngemittel und über Möglichkeiten der Trocknung nachgedacht werden.

Da jährliche Rückstellungen für die Entsorgung vorhanden seien, einigte sich der Ausschuss darauf, die Firma Eko-Plant mit einer Kostenanalyse für die Varianten von zusätzlichen Lagerstätten und Beeten und einer Veränderung der Substrate anzufertigen. Im weiteren Verlauf stimmte der Ausschuss dafür, den Schmutzwasserhauptkanal in der Ostpreußenstraße in Bad Grund auf einer Länge von 182 Metern in geschlossener Bauweise (Inlinerverfahren) zu sanieren. Die Kosten für die Sanierung in Höhe von etwa 65000 Euro werden im Wirtschaftsplan 2018 veranschlagt.

Das Schadensbild des Kanals reicht von geringen Wurzeleinwüchsen bis hin zu fehlenden Klinkern. Da das bestehende Rohr noch standfest sei, könne eine Sanierung im Inlinerverfahren durchgeführt werden, wodurch die Grundstückseigentümer keine oder nur sehr geringe Tiefbauarbeiten zu erwarten haben. Sobald der Wirtschaftsplan 2018 genehmigt sei und die Mittel für die Sanierung zur Verfügung stünden, würden die Arbeiten in einem beschränktem Ausschreibungsverfahren ausgeschrieben und dem wirtschaftlich günstigstem Anbieter erteilt werden. Außerdem fasste der Ausschuss den Beschluss, auf zwei Dächern der Kläranlage in Förste eine Photovoltaikanlage anzubringen.

Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 43000 Euro. In rund zwölf Jahren könne sich die Investition amortisiert haben. Der dort erzeugte Strom könne komplett selbst verbraucht werden. Man gehe davon aus, rund 600 bis 800 Euro pro Jahr einzusparen.

 

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