Kultur

01.06.2017

Ein Mann und eine Gitarre


Pepe Romero der „König der Gitarre“ begeisterte mit einer Homage an Ravel

von Corina Bialek

Mit purem Gitarrenklang, völlig unverstärkt begeisterte Pepe Romero mit Stücken von Ravel, de Falla, u.a. das Publikum im Kreuzgang des Kloster Walkenried. Bei der wunderbaren Akustik des Kreuzgangs braucht es für ein hervorragendes Klangerlebnis lediglich einen Gitarrenbauer der sein Handwerk versteht und einen Virtuosen, der ihren Klangreichtum zum Leben erweckt. Dass beide aus dem Hause Romero kommen ist dabei alles andere als ein Zufall.

So erfüllten sanfte Flageolettöne und expressive Flamencoklänge den Kreuzgang und Romeros Interpretationen der Kompositionen von Granados, Turina oder Albeniz, die von der traditionellen Musik Andalusiens mit all ihrem Hang zu Tragik und Drama geprägten sind, faszinierten und begeisterten zugleich und man versteht warum Pepe Romero so gerne im Kreuzgang spielt.

Die Nähe zum Künstler und zwei zusätzliche Bildschirme erlaubten es den Zuhören auch die Spieltechnik Romeros visuell zu erleben, was mindestens genauso beeindruckend war wie das Klangerlebnis.

Für die Zugaben hatte Romero, der eigens für dieses Konzert aus Malaga angereist war, seinen Großsohn Jakob mitgebracht, der demnächst in Deutschland sein Studium beginnt. Zwei andalusische Liebeslieder brachten die beiden zu Gehör, bei denen die wunderbare Stimme Jacobs das kunstvolle Gitarrenspiel seines Großvaters zum schmückenden Beiwerk werden ließ. Doch dafür tritt man gerne einmal einen Schritt zurück und Pepe Romero war der großväterliche Stolz deutlich anzusehen.

Zum Abschluss spielte Romero noch eine Komposition seines Vaters auf der Gitarre aus der Werkstatt seines Sohnes Pepe Romero, Jr. - mehr Familie geht nicht. :-)
Dass es am Ende stehende Ovationen gab versteht sich eigentlich von selbst.








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