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27.05.2017

Verfolgung und Flucht im Unterricht thematisiert


Die Schüler der Wartbergschule beschäftigten sich mit dem Thema Flucht und präsentierten zum Abschluss ihre Arbeiten mit einem kulinarischem Buffet verschiedener Flüchtlingsländer.

von Herma Niemann

Drei Tage lang stand das Thema Flucht im Mittelpunkt der Projekttage an der Wartbergschule/Dreilinden in Osterode. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten gingen die sieben Klassen der Mittelstufe an das Thema heran, das nach wie vor von hoher Aktualität ist.

Dabei beschäftigten sich die Schüler unter anderem mit den Hintergründen einer Flucht aus dem Heimatland, mit Verfolgung sowie auch mit Einblicken in das Leben in den Herkunftsländern.

Unerlässlich für die Klassen war natürlich auch ein Einblick in die deutsche Vergangenheit, wie Landflucht, Flucht vor der Pest, Flucht vor Krieg und Flucht aus der ehemaligen DDR. Am Montag endete der erste Projekttag mit der Aufführung des Theaterstücks „Karline“, in dem das Flüchtlingskind eine Heimat sucht, aber nirgendwo willkommen ist. Mitwirkende waren Schüler der Grundschule, Wartbergschule und der Einrichtung Starq.

Am Dienstag war in einer Klasse die Familie Hosseini aus Windhausen zu Besuch, die vor anderthalb Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet war. Zur Begrüßung hatten die Schüler ein Willkommensplakat gestaltet. Aufgeteilt in drei kleinen Gruppen, hatten die Jugendlichen dann die Gelegenheit, die Familie zu interviewen. Bereits im Vorfeld hatten sich die Schüler auf das Zusammentreffen mit der Familie vorbereitet und einen Fragenkatalog erstellt.

In dem Interview, bei dem sich die Schüler abwechselten, berichtete die Familie über die Gründe ihrer Flucht, den langen Weg und die vielen Gefahren. Jetzt hier in Deutschland würden sie sich sehr sicher und sehr wohl fühlen, berichtete die Familie, auch weil man hier abends noch spazieren gehen können ohne dabei Angst haben zu müssen. Ein klares und deutliches Nein erhielten die Schüler auf Ihre Frage, ob sie ihre Heimat vermissen würden.

Die drei Interviews wurden auch aufgezeichnet und am Mittwoch im Rahmen der Präsentation zum Abschluss der Projekttage vorgeführt. Eine Klasse beschäftigte sich unter anderem damit, dass viele Kinder in ihrem Herkunftsland nicht einmal Spielzeug zur Verfügung haben. Zu diesem Zweck gingen Sie raus in die Natur und versuchten Dinge zu sammeln, aus denen man vielleicht ein Spielzeug selber herstellen kann.

Zum Abschluss am Mittwoch wurden alle Projekte auf großflächigen Plakaten in der Aula der Wartbergschule präsentiert und auch die aufgezeichnete Interviews vorgestellt. An einem Stand hatten die Schüler aktiv Gelegenheit, sich vielleicht ein bisschen in die Situation von Flüchtlingen hineinzuversetzen und unter Zeitdruck einen Rucksack für die Flucht zu packen.

Auf dem Tisch lagen Dinge, wie Medikamente, Dokumente, Milch und Brot, Spielzeug und andere für uns wichtige Gegenstände . Wer wollte, konnte ein Los ziehen, auf dem Vater, Mutter oder Kind stand. Nun sollte versucht werden, innerhalb von zwei Minuten, die für die gezogene Person wichtigen Sachen in den Rucksack zu packen, was sich als nicht so einfach erwies. Krönender Abschluss war ein Buffet mit unterschiedlichen Speisen aus Flüchtlingsländern.


An den drei Projekttagen in der Osteroder Wartbergschule beschäftigten sich die Schüler mit dem Thema Flucht und Vertreibung und erarbeiteten dazu großflächige Plakate.

Eine Klasse machte einen Exkurs und sammelte in der Natur Gegenstände, aus denen man vielleicht Spielzeuge selbst herstellen kann.

An einem Stand in der Aula mussten die Schüler innerhalb von zwei Minuten versuchen, wichtige Dinge für die Flucht in einen Rucksack zu packen.

 

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