Politik / Wirtschaft / Bildung

24.05.2017

Antrag an die Kassenärztliche Vereinigung ist vorbereitet


Die Bürgerinitiative-Altkreis Osterode hat einen Antrag an die Vertreterversammlung der Niedersächsische Kassenärztliche Vereinigung vorbereitet, damit der Kinderärztliche Notdienst über dieses Jahr hinaus erhalten bleibt.

von Herma Niemann

Bad Lauterberg. Entweder, die Eltern im Altkreis Osterode müssen denken, dass es läuft, oder aber sie haben inzwischen resigniert in Anbetracht der scheinbaren Übermacht der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) in Bezug auf das drohende Aus für den Kinderärztlichen Notdienst.

Denn anders kann man es sich wohl nicht erklären, dass am Montag nicht mal eine Handvoll Eltern zu der Veranstaltung der Bürgerinitiative-Altkreis Osterode (BI) nach Bad Lauterberg gekommen waren, um sich über den aktuellen Stand zu informieren.

Hintergrund der Angelegenheit ist die Zentralisierung des Kinderärztlichen Notdienstes in Göttingen durch die NKV ab 2018. Wie in einer der vorangegangenen Zusammenkünfte angekündigt, habe man in Zusammenarbeit mit Martin Webel und anderen Kinderärzten im ehemaligen Landkreis einen Antrag an die Vertreterversammlung (VV) der KVN ausgearbeitet, berichtete der erste Vorsitzende der BI, Bernd Hausmann.

„Der Kern unseres Antrags ist eine Basis-Notdienstversorgung in den Kinderarztpraxen des Altkreises, die am Wochenende und an den Feiertagen ein Zeitfenster von 9 bis 13 Uhr umfasst, die Kinderärzte stehen hinter diesem Antrag“. Das wäre hier als Minimalregelung leistbar, unter Beibehaltung der bestehenden Notdienstziffern“, sagte der zweite Vorsitzende Frank Kosching. Die Notdienstziffern sind wichtig, damit die Ärzte auch für ihre Arbeit entlohnt werden.

„Die Beibehaltung des Kinderärztlichen Notdienstes ist wichtig, um im Notfall mit dem kranken Kind kurze Wege zu haben“, so Hausmann „und zum anderen gehört es Grundversorgung im ländlichen Raum, bietet mehr Lebensqualität und bedeutet auch mehr Attraktivität als Wohnort“. Eine große Hürde sei jetzt noch, drei Ärzte der VV zu finden, die den Antrag dort einbringen. Vor der nächsten Zusammenkunft der Vertreterversammlung will die BI auch die bisher 2746 gesammelten Unterschriften übergeben. „Es ist schade, dass von den noch im Januar so engagierten Politikern keine Unterstützung mehr kommt, jetzt, wo der entscheidende Antrag einzureichen ist“, so Hausmann.

An dem Abend ging es auch um die vom Herzberger Rat beschlossene Umwandlung des Integrationshorts in einen Regelhort unter Regie der Stadt. Hier hat der Landkreis Göttingen die Kostenträgerschaft aufgekündigt, die 90 Prozent der Gesamtkosten des mit vier Inklusionsplätzen ausgestatteten Horts ausgemacht hatten. Ab der Umwandlung zahlen die Eltern nun zuzüglich des Regelsatzes auch die Verpflegungs- und Transferkosten der Kinder, so Kosching. Im Interesse der Eltern hätte man sich offene und konsensorientierte Finanzierungsverhandlungen mit dem Landkreis Göttingen gewünscht, so der zweite Vorsitzende weiter, der auch sagte, dass dies anscheinend nicht gewünscht war.

Was einen möglichen Fortbestand der IGS in Duderstadt unter der Trägerschaft des Landkreises Göttingen anginge, würde man die Elterninitiative unterstützen und sich eine vernünftige und solide Elterninformation und -beratung wünschen. Ein Fortbestand der Schule unter Aufhebung der bisherigen Schulbezirke gefährde nicht die anderen vorhandenen Schulformen, sondern könnte auch eine Chance für Schüler im Altkreis Osterode sein.

 

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