Panorama

20.05.2017

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken


Fachkräftekonferenz des Regionalen Fachkräftebündnisses Südniedersachsen fand am 18. Mai in Osterode statt

... Südniedersachenstiftung/Renneberg

Osterode. Wie können wir dem Fachkräftemangel im ländlichen Raum entgegenwirken? Mit dieser Frage haben sich am Donnerstagnachmittag unter Moderation von Dr. Martin Rudolph, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Göttingen, die rund 80 Teilnehmer der Fachkräftekonferenz des Regionalen Fachkräftebündnisses Südniedersachsen beschäftigt. Ihre Wünsche: eine stärkere Vernetzung, eine verbesserte Infrastruktur und ein positiveres Image für die Region.

 

Organisiert hatten die Veranstaltung im Forum der BBS II in Osterode die SüdniedersachsenStiftung sowie die Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover.

In einem Open Space haben die Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildungseinrichtungen Probleme identifiziert, Aufgaben isoliert und Lösungsansätze entwickelt. Sie regten an, dass sich die südniedersächsischen Unternehmen und Kommunen intensiver mit- und untereinander vernetzen, um Synergieeffekte hervorzubringen und beispielsweise das Dual-Career-Angebot in der Region auszubauen.

Zudem wünschten sich die Teilnehmer, dass Südniedersachsen ein positiveres Image entwickelt und dieses stärker nach außen und innen kommuniziert. Weitere Themen waren unter anderem der Ausbau der analogen und digitalen Infrastruktur, die Anpassung des öffentlichen Personennahverkehrs an die aktuellen Bedürfnisse und die mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung gegenüber handwerklichen Ausbildungsberufen und der beruflichen Bildung. Weiterhin monierten die Teilnehmer das starke Beharrungsvermögen in der Region und die fehlende Offenheit für neue Ideen.

Zuvor hatte Hanna Rammig, Senior Projektmanagerin bei der auf Zukunftsmanagement spezialisierten Gesellschaft Scenario Management International (ScMI), auf einer Landkarte der Zukunft sechs mögliche Zukunftsszenarien für den ländlichen Raum skizziert – vom „Wirtschafts-Wonder-Land“ über die „Rentner-Residenz“ bis hin zu „Landflucht total“. Dabei stützte sich Rammig auf ein komplexes Szenarien-Modell. „Prognosen leiten sich oftmals aus der Vergangenheit ab, und Trends legen den Fokus auf aktuelle Entwicklungen – Szenarien hingegen blicken offen in die Zukunft und beziehen Wechselwirkungen ein, die wir heute noch gar nicht kennen“, beschrieb Rammig ihren Ansatz.

Wie wichtig das Thema „Fachkräfte“ für den ländlichen Raum ist, machten auch Osterodes Bürgermeister Klaus Becker und Lars Obermann, Vorstandsmitglied der SüdniedersachsenStiftung, in ihren Grußworten deutlich. „Der Fachkräftemangel betrifft längst nicht mehr nur Unternehmen, sondern auch Kommunen“, sagte Becker. Dabei sei die Lebensqualität in der Region extrem hoch. „Aber es muss uns auch gelingen, das zu vermitteln“, so Becker weiter.

Im Anschluss gab Lars Obermann die Richtung des Nachmittags vor: „Ich wünsche mir, dass die Fachkräftekonferenz nicht nur dem Austausch dient, sondern auch Impulse freisetzt.“, Als gelungene Beispiele für Fachkräfte-Initiativen nannte er das Welcome Centre für den Göttingen Campus und die Region Südniedersachsen und den SüdniedersachsenInnovationsCampus.


Blick ins Plenum

Dr. Martin Rudolph, Leiter der Geschäftsstelle Göttingen der IHK Hannover

Hanna Rammig, Senior-Projektmanagerin bei Scenario Management International

Klaus Becker, Bürgermeister Osterode am Harz

Lars Obermann, Vorstandsmitglied der SüdniedersachsenStiftung

 

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