Regionales / Harz

04.05.2017

Forst und Flur befreit


GeoCacher helfen den Landesforsten bei der Knöterich-Verdrängung

...Landesforsten

(Wieda) Die Ausbreitung des Japan-Knöterichs im Bachtal der Wieda einzudämmen war das Ziel einer gemeinsamen Aktion von GeoCachern und den Niedersächsischen Landesforsten. Seit Jahrzehnten breitet sich in den Auenwäldern entlang der Wieda der Japanische Staudenknöterich aus.

Die nicht heimische Pflanzenart gilt als sogenannter invasiver Neophyt. Auf mehr als 20 Hektar Fläche überwuchert das mannshohe Gewächs die heimische Vegetation. Auch die kürzlich vom Forstamt Lauterberg gepflanzten, für Auenwald typischen Baumarten sind bedroht: Damit Flatter-Ulme, Rot-Erle, Berg-Ahorn, Hasel oder Stiel-Eiche hochwachsen können, haben jetzt rund 30 GeoCacher die jungen Schösslinge des Staudenknöterichs rund um die kleinen Bäume beseitigt.

Dem Aufruf lokaler GeoCacher zur Bekämpfung des Japan-Knöterichs waren zahlreiche neuzeitliche Schatzsucher gefolgt. Der weiteste Helfer reiste aus Magdeburg in den Südharz an. Am 22. April verbrachten die Helfer ihren Samstagvormittag im Wald bei Wiedigshof, um die rasant austreibenden Neophyten zu zertreten. Besondere Aufmerksamkeit galt den Bereichen rund um die Baumpflanzungen. „Der Knöterich hält gut 65 % seiner Biomasse als Wurzel im Boden. Das ist ein unwahrscheinlich großes Reserveorgan, aus dem er wieder austreiben und in die Höhe wachsen kann“, sagte Naturschutz-Förster Roland Steffens. Der Waldökologe und sein junger Kollege, Forst-Anwärter Tobias Rauhut, und Organisator Enrico Schneider von den GeoCachern beabsichtigen, die Aktion im Juni zu wiederholen. Unterstützung fand die Aktion auch durch die Freiwillige Feuerwehr Walkenried. Sie war mit einigen Helfern vor Ort und versorgte die für ihre Umwelt-Aktiven mit Gegrilltem. Das Forstamt Lauterberg stiftete Speisen und Getränke.

Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Problematik der Neophyten aus Sicht der Landesforsten, die auf ihren Waldflächen auch für den Naturschutz verantwortlich sind. Am Ende des Tages durfte sich jeder sogenannte „Taschen-cito’s“ mitnehmen: Das sind kleine gefaltete Müllbeutel, die die GeoCacher mit sich führen. So können die Cacher bei ihren Schatzsuchen Müll einsammeln. Erfreulicher Nebeneffekt: Die Schatzsucher sammelten bei dem Umwelteinsatz gleichzeitig Zivilisationsmüll sowie Treibgut entlang der Wieda.

Die nächste gemeinsame Aktion gegen den Staudenknöterich in der Wieda-Aue startet am 17. Juni. Los geht es wieder um 10 Uhr, rund 2 Stunden soll der Einsatz dauern. Die Organisatoren freuen sich über jeden Helfer. Treffen ist an der sogenannten „Industriebrücke“ am Abzweig zum Steinbruch „Kahle Kopf“ an der K24 von Walkenried nach Obersachswerfen (Koordinaten: N 51° 34.470 E 010° 38.122).


 

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