Politik / Wirtschaft / Bildung

25.04.2017

„Herzberger Integrationshort erhalten, Kindernotdienst sichern!“


v.l.: Bernd Hausmann (1. Vors.), Frank Kosching (2. Vors.), Michael Quendler (Schatzmeister). Nicht auf dem Bild: Jens-Norbert Marxen (2. Vors.)

BI „Für Osterode“ fordert konstruktive Kompromisslösungen auf ihrer Mitgliederversammlung

...BI "Für Osterode"

„Der Landkreis Göttingen äußerte Interesse an den Integrationsplätzen im Herzberger Kinderhort – nun gilt es, ihn  beim Wort zu nehmen“, forderte BI-Vorsitzender Bernd Hausmann auf der jüngsten Mitgliederversammlung seines Vereins von der Herzberger Kommunalpolitik.

Dass der niedersachsenweit einzige inklusive Hort ab 1. August ohne die vier Integrationspätze, ohne dritte Fachkraft, aber mit drastisch gestiegenen Elternbeiträgen weitergeführt werden soll, sehen er und seine Vorstandskollegen als „klares Versagen der Kommunalpolitik“. „Was ist da in Herzberg los?“ fragt Hausmann. „Dass der Landkreis die Betreuung für die vier Kinder auch anders gewährleisten kann, ist nachvollziehbar, aber damit werden die Herzberger Eltern um eine qualitativ hochwertige Einrichtung mit besonders qualifizierter Betreuung gebracht“, sind Hausmann und seine Vorstandskollegen überzeugt. Sie fordern Bürgermeister Peters und den Rat der Stadt auf, die im Ausschuss beschlossene Reduktion auf die zehn Regelplätze zu revidieren und „einen erneuten Schritt auf den Landkreis zuzugehen“.

Zweites zentrales Thema auf der BI-Mitgliederversammlung war der kinderärztliche Notdienst. Bereits ab 1. Juli sollen Eltern ihre kranken Kinder außerhalb der Sprechzeiten nur noch in die Kinderklinik nach Göttingen bringen dürfen – egal, wie weit sie davon entfernt wohnen und ob sie ein Auto haben oder nicht. Nachdem die Gespräche darüber zwischen Bürgermeister Becker, Elternvertretern, örtlichen Kinderärzten und Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen (KVN) im Februar gescheitert waren, hatte die BI „Für Osterode“ beschlossen, selbst aktiv zu werden. Vorsitzender Bernd Hausmann machte deutlich: Er und seine Mitstreiter wollen einen Antrag an die Vertreterversammlung der KVN stellen. Gemeinsam mit Kinderärzten vor Ort sind sie entschlossen, wenigstens eine Versorgung an Samstagen in Osteroder Kinderarztpraxen vorzuhalten. Das Problem: Die Vertreterversammlung tragt nur noch einmal vor den Sommerferien – und zwar nichtöffentlich. Offiziell ins Gremium einbringen können den Antrag auch nur Mitglieder der Versammlung. Doch Hausmann ist zuversichtlich: „Wir sind bereits mit Ärzten im Gespräch, die der KVN-Vertreterversammlung angehören und den Antrag für uns einbringen könnten.“ Eine Garantie, dass dem Vorschlag aus dem Altkreis dann auch zugestimmt wird, gibt es freilich nicht.

Neue Weichenstellungen und Vorstandswahl bei der BI
Für die BI „Für Osterode“ war eine Mitgliederversammlung auch deshalb notwendig geworden, weil der Vorstand neu gewählt werden musste und nach der vollzogenen „Fusion“ des Landkreises Osterode mit dem Kreis Göttingen Satzungsänderungen erforderlich geworden waren. Neben Bernd Hausmann, FWG-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat von Bad Grund, als 1. Vorsitzendem gehören dem neuen Vorstand als gleichberechtigte 2. Vorsitzende der ehemalige Kreistagsabgeordnete Frank Kosching (Osterode) und der ehemalige Vorsitzende der BI Bad Lauterberg, Jens-Norbert Marxen, an. Schatzmeister ist der Lauterberger Michael Quendler.

Neuer Vereinsname: „BI Altkreis Osterode e.V.
Die Mitglieder änderten den Vereinsnamen einstimmig in „BI Altkreis Osterode e.V.“, um künftig deutlicher als Interessengemeinschaft für den gesamten Altkreis wahrgenommen zu werden. Ergänzend zum neuen Namen war auch ein neues Logo entwickelt worden. Es greift die Wappenfarben des ehemaligen Landkreises Osterode und den Welfenlöwen spielerisch, aber markant auf, ohne sie zu kopieren.
BI Altkreis will kommunalpolitischer Akteur bleiben
Als Interessengemeinschaft für den Altkreis müsse man auch über ein kommunalpolitisches Standbein in Stadt- und Gemeinderäten des ehemaligen Kreises Osterode, aber auch im Kreistag Göttingen, verfügen, waren sich die BI-Mitglieder einig. „Wir wollen die nächsten Jahre unter anderem auch dazu nutzen, uns optimal dafür aufzustellen“, bekräftigt Bernd Hausmann. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern will er Verbündete und Partner aus Politik und öffentlichem Leben im Landkreis Göttingen gewinnen, um kreisweit dem ländlichen Raum stärkeres Gewicht zu verleihen. „Seine über viele Jahrzehnte gewachsenen Strukturen und Verflechtungen sind es, die identitätsstiftende Regionalität, also ‚Heimat‘, bergen“, argumentiert BI-Vorstandsmitglied Frank Kosching. „Wir brauchen über die BI Altkreis Osterode hinaus eine ‚Interessengemeinschaft ländlicher Raum‘ im Landkreis Göttingen“, ist sich der ehemalige Osteroder Kreistagsabgeordnete sicher. Räumliche Schwerpunkte dafür sieht er in der Gemeinde Bad Grund, im Südharz, im Eichsfeld und im südlichen Landkreis mit Dransfeld und Hann. Münden.
Aufgaben der nächsten Wochen werden der Relaunch der BI-Website und Gespräche mit potenziellen Verbündeten sein. Bernd Hausmann und seine Mitstreiter freuen sich über neue Mitstreiter.

 

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