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01.10.2019

Märchental öffnete für einen Nachmittag seine Pforten


Auch die Bremer Stadtmusikanten legten dort ein Päuschen ein

von Petra Bordfeld

Sarah Hoffmann und Gordon Dammeyer, die im Juli dieses Jahres das im einstigen Kesselteich gelegene, durchaus sagenumwogene Märchental von den beiden Hoffmanns aus Eisdorf übernommen haben, wollten zeigen, dass sie dabei sind, die 2000 Quadratmeter große, märchenhafte Fläche auf Vordermann zu bringen. Dafür hatten sie zu einem Tag der offenen Pforte geladen und durften sich über eine große Zahl von Interessenten mehrerer Generationen freuen.

Sie alle wollten sehen, ob Frau Holle ebenso noch immer dort zu Hause ist, wie Dornröschen, Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder König Hübich. Und deren kleine Häuschen luden ebenso zum Verweilen ein, wie das nicht alltägliche, überdimensionale Bergwerkmodell, in dem plötzlich wieder das bereits von Bergmann Hans-Dieter Brand, dem Vater des Märchentals, verlegte Licht erstrahlte. Möglich machte das Hans, ein Elektriker mit Herz und Seele.

Sarah und Gordon haben aber auch die Erzählecke umplatziert und in ihr einen Thron errichtet, der problemlos von Kindern bestiegen werden kann. Voraussetzung für alle, die dort Platz nehmen möchten, ist allerdings, dass sie ein Märchen oder eine Sage erzählen. Dabei ist es gleich, ob diese Erzählung niedergeschrieben oder im eigenen Kopf entstanden ist.

Den Bremer Stadtmusikanten haben sie auch einen Ruheplatz eingeräumt. Dort müssen die vier nicht aufeinander stehend losträllern, sondern sie dürfen nebeneinander die Seele baumeln lassen. Der gestiefelte Kater weilt zurzeit noch bei der Mühle. Max und Moritz haben nämlich den Weg dorthin bislang nicht eingeschlagen. Diebeiden lehnten am Tag er offenen Pforte im Eingangsbereich am Zaun und stellten nicht nur die fünfjährigen Johanna vor die Frage, wer denn nun wer ist. Einigen Erwachsenen ging es nämlich nicht anders.

Einige kleine Besucher hatten aber schnell das Creativ-Zelt entdeckt und schauten sich nach den Möglichkeiten des Schreibens, Malens, Bastelns oder Gestaltens um. Die meisten wollten sich eine fantasievolle Krone basteln.

Auch wenn kein Eintritt für diesen Tag erhoben wurde, kam ein Ehepaar und entrichtete diesen in origineller Form von Berggesteinen aus Erz. Die werden einen Ehrenplatz erhalten. Bei Kaffee und Kuchen kamen die Besucher, die nicht „nur“ aus der Gemeinde Bad Grund, sondern weit über deren Grenzen hinaus, gekommen waren, darauf zu sprechen, dass sie sich möglichst die offizielle Eröffnung am 30. März nicht entgehen lassen werden.

Allerdings wollen die beiden Märchentalbetreiber in diesem Jahr noch einmal einladen. Sie planen nämlich am Samstag, 8. Dezember, dem zweiten Advent, im Märchental einen Weihnachtsmarkt auszurichten. Besonders schön wäre es, wenn all das, was den Besitzer wechseln soll, mit Märchen zu tun hat. Wer einen Stand errichten möchte, melde sich bitte bis spätestens zum 26. November unter folgenden Adressen an: Telefon: 0157-56779836 oder 0170 – 1066682, Email: maerchental.badgrund@gmail.com.
Bis dahin und danach wollen die beiden, die übrigens am Tag der offenen Pforte die Gäste als Elfe und als modern ausgerüsteter Pirat begrüßten und begleiteten, zusammen mit Freunden und Familienmitgliedern Hand anlegen, damit bis zum 30. März alles märchenhaft ist.

Weil es viele Märchen gibt, die es nicht verdient haben, vergessen zu werden, wollen Sarah und Gordon aber auch ein entsprechendes Archiv anlegen, woran jeder Gast mitarbeiten darf. Lesungen und Workshops stehen aber auch noch im Ideen-Schrank.

Was sagte Petra Horn, Tochter von Hans-Dieter Brandt, der von 1968 bis 2003 aus der Fläche das Märchental entstehen ließ: „Mein Vater würde sich freuen, wenn er das mit erleben dürfte“.


Rudolf und Gudrun Stümer überreichten der Elfe Sarah Hoffmann einen Erzgestein

Die Märchenerzählecke


Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Sarah Hoffmann und Gordon Dammeyer (dr. v. li.) stellen den Gästen eines der Märchenhäuser vor.





 

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