Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

16.09.2019

Gemeinde kommt Eigentümern bei brisanten Rohrbrüchen entgegen


Stefan Steingrube und Uwe Schiller (Mitte) stellten die Pläne zum Umbau des Geländes des Baubetriebshofes am Bahnhof vor. Ein Salzsilo soll angeschafft werden

Lochfraß in Wasserleitung stellte den Baubetriebshof vor Herausforderungen

...von Herma Niemann

Ein Rohrbruch der besonderen Art hat den Baubetriebshof der Gemeinde Bad Grund vor kurzem in Atem gehalten. Massiver Lochfraß hatte die Stahlleitung der Hauptwasserleitung im Straßenzug Grüne Tanne in Bad Grund beschädigt. Das berichtete der Leiter der Ver- und Entsorgungsbetriebe, Uwe Schiller, auf der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses.

Die Schwierigkeit lag darin, dass die alten Rohrleitungen in früheren Zeiten teilweise überbaut wurden und der Verlauf häufig anders verspringe, als im Plan ausgeschrieben sei. Deswegen konnten die Leitungen nur schwer ausfindig gemacht werden. „Die Leitungen sind äußerst porös“, so Uwe Schiller. Ein weiteres Problem sei, dass die Gemeinde Bad Grund nicht im Besitz der Leitungsrechte sei. Die Sanierung würde also eine volle Kostenübernahme der Grundstückseigentümer bedeuten. In begründeten Fällen könne man jedoch als Alternative eine Ausnahmefallregelung treffen. Voraussetzung sei die Eintragung der Leitungsrechte durch die Eigentümer. Als Versorger der Gemeinde könne man dann die Hauptleitung erweitern. Die Hauseigentümer müssten in diesem Fall nur noch die Hausanschlüsse bezahlen. Ohne Leitungsübertragung kämen auf die Eigentümer Kosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro zu. Nach der Leitungsübertragung kosten die Hausanschlüsse maximal 5.000 Euro. Dazu kämen noch die Kosten der Umbauten, die in den Häusern eventuell gemacht werden müssten. Für die Gemeinde entstehen durch die Sanierung und den Umbau zu zwei Einzel-Hauptleitungsanschlüssen, von denen die Leitungen zu den Häusern abgehen, Kosten in Höhe von rund 40.000 Euro. Da die Gemeinde schon seit einiger Zeit dem Wasserverlust auf der Spur sei, betonte Schiller, dass aufgrund der sehr porösen Leitungen hier wahrscheinlich einer der Hauptverursacher liege und das wohl schon Jahre lang.

Des Weiteren stellte der Baubetriebshofleiter, Stefan Steingrube, Pläne vor, um die Arbeiten effizienter zu gestalten. Umbauten und die Schaffung eines Silos seien deswegen geplant, da bisher verschiedene Gewerke zu oft in die Hand genommen werden müssten. Zum einen sei dies die Anschaffung eines Salzsilos, von dem aus die Fahrzeuge von oben beladen werden könnten. Momentan dauere die Beladung auf dem Hof durch den Radlader rund vier Stunden. Durch den jetzigen Standort der Kies- und Sandboxen könne zudem kaum ein Fahrzeug vernünftig rangieren. Diese sollen deswegen in Vorbereitung auf die Anschaffung des Salzsilos an den Rand des Geländes versetzt werden. Das Salzsilo habe dann ein Fassungsvermögen von rund 100 Kubikmetern auf einer höhergelegenen Betonplatte, sodass das Salz durch eine Schlauch von oben beladen werden könne. Das Salz liege dann auch nicht mehr offen in der Lagerhalle, zudem könnten Fahrzeuge unter dem Silo durchfahren. Die Finanzierung ist gesichert durch den Differenzbetrag bei der Anschaffung eines Multicars in Höhe von 90.000 Euro, den Betrag werde man dafür nicht komplett verbrauchen.

Außerdem beschloss der Betriebsausschuss auch die Ersatzbeschaffung für den abgängigen Radlader „Schaeff Type SKL 823“. Angebote für Gebraucht- sowie Neumaschinen seien eingeholt und eine Gegenüberstellung angefertigt worden. Im Vergleich zu den Neumaschinen erscheinen die Anschaffungskosten für eine Gebrauchtmaschine sehr hoch, so dass durchaus ein fabrikneuer Radlader angeschafft werden sollte. Sowohl der „Atlas AR480“, als auch der „Liebherr L 508 Compact“ wurden zwischenzeitlich über mehrere Tage durch die Mitarbeiter des Baubetriebshofes getestet und beide Radlader entsprechen den gewünschten Anforderungen. Nach übereinstimmenden Meinungen der Mitarbeiter sowie des Werkstattleiters besitze der Atlas AR480 jedoch einige Vorteile. Die erforderlichen Haushaltsmittel stehen im Wirtschaftsplan 2019 „Ersatzbeschaffung Multicar“ in ausreichender Höhe zur Verfügung und werden als Deckung in Anspruch genommen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Starker Lochfraß über Jahre und versteckte Leitungen hielten den Baubetriebshof im Straßenzug Grüne Tanne in Bad Grund in Atem

 

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