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13.09.2019

Denkmalschutz verhindert weiterhin den Discounter in Freiheit


Helga Steinemann überreicht Klaus Becker ein Abschiedsgeschenk.

...von Petra Bordfeld

Während der Sitzung der Freiheiter Ortsratsmitglieder war auch zu vernehmen, dass sich in Sachen „Aufhebung des Denkmalschutzes der Brehme-Villa im Interesse eines Discounters“ noch nichts getan hat. Ortsbürgermeisterin Helga Steinemann ließ durchblicken, dass aus Sicht des Landkreises Göttingen Gutachten fehlten, obwohl der Hauseigentümer immer wieder bescheinigt hätte, dass alle wichtigen Fakten vorliegen müssten.

Im Prinzip könne niemand verstehen, warum dieses einbruchgefährdete Haus nicht aus dem Denkmalschutz genommen wird. „Es muss sich schnell was ändern“, so Helge Steinemann. Denn letztendlich habe der Investor keine immerwährende Geduld.

Auf die Frage, warum der Landkreis Göttingen es nicht schafft eine Entscheidung zu treffen, gibt es keine akzeptable Antwort. „Es kommt der Verdacht auf, dass mit der Beantragung neuer Gutachten eben diese herausgezögert werden soll“. Die Ortsbügermeisterin erinnerte daran, dass schon 2012 eine Gutachterin sich die Villa angeschaut und bescheinigt hatte, dass es sich wirtschaftlich nicht lohnt, den Denkmalschutz aufrecht zu erhalten. Vor geraumer Zeit haben sich erneut einige Fachleute das Gebäude angeschaut, in dem Wände und Decken runterkommen, und der Fußboden ebenso marode ist wie das Dach.

Dieses Discounter-Projekt ist im Rahmen des Stadtbaus West erarbeitet worden, zu dem man sich zu vielen abendlichen Zusammenkünften getroffen habe. Diese Treffen seinen aber wohl alles in allem umsonst gewesen. „Es tut sich nichts auf dem Gebiet, denn still ruht der See“.

Das könne nicht über den neuen Spielplatz an der Alten Harzstraße gesagt werden, der übrigens für Kinder von drei bis 14 Jahren gedacht ist. Allerdings ist der Bolzplatz noch nicht in Ordnung gebracht worden. „Den brauchen wir unbedingt für die größeren Kinder“, so Helga Steinemann. Sie brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Renovierungsarbeiten nicht so lange dauern werden, wie die des Spielplatzes. Das waren immerhin stolze fünf Jahre.

Auf das für den Spielplatz seitens des Ortsrates geplante Babynest eingehend, wusste Stadtamtfrau Thoskild Lätsch zu berichten, das die gewünschte Installation aus baulichen und finanziellen Gründen nicht möglich ist.

Auf das Dorfbudget eingehend, mahnte sie aber an, dass diese 500 € seitens des Landkreises Göttingen nicht immer wieder für eine Sache beantragt werden dürfe. Denn letztes und dieses Jahr wurde die Summe für das Eselteiberfest eingesetzt, eine Dauerfinanzierung desselben sei aber nicht möglich. Für 2020 müsse ein neues Projekt gefunden werden.

Beim Ehrenamtfond der HarzEnergie sieht es etwas anders aus. Da ihr in diesem Jahr kein Antrag für die 1000 € vorliege, so Helga Steinemann, werde sie Frank Uhlenhaut bitten, dieses Geld auf 2020 zurück zu stellen. So habe man dann 2 000 € zur Verfügung, und da müsse sich doch was für finden lassen. Andreas Zietz (SPD) sprach den Gedanken aus, dass man Vereine nicht unbedingt von Ortsratsmitteln unterstützen solle, sie könnten ja Anträge für den Ehrenamtsfond stellen.
Auf die Tempo-30-Markierung Hengstrücken eingehend, teilte Thoskild Lätsch mit, dass die gewünschte 30 mittlerweile auf der Fahrbahn zu sehen ist. Eine bauliche Veränderung im Interesse der Geschwindigkeitsbegrenzung werde es aber nicht geben. Denn die beiden Fachbereiche haben ihr mitgeteilt, dass dieser Schritt aus straßenrechtlicher Sicht nicht erforderlich wäre.

Aber auch Osterodes Bürgermeister Klaus Becker meldete sich während der Sitzung in der Gaststätte „Freiheiter Hof“ zu Wort. In seinem Abschiedsbesuch versicherte er, dass die Zusammenarbeit mit dem Ortsrat und der Ortsbürgermeisterin, ohne Ausnahme, gut gewesen ist. Er persönlich halte er die Ortsrats-Verfassung für sehr wichtig, Denn die ehrenamtlichen politischen Vertreter der Ortschaften stünden mit der Verwaltung und der Stadt in bester Verbindung. Viele Ortsräte seien auch nicht „nur“ eine Wahlperiode im Amt, sondern gehörten bereits zum „alten Eisen“. Ihr Einsatz sei immer wieder nennenswert, weil sie ja immer eines an die Backe kriegten, wenn im Ort was nicht läuft und müssen sich rechtfertigen. „Sie machen trotzdem einen guten Job, und das dürfte weiter funktionieren“. Helga Steinemann dankte Klaus Becker für die gute Zusammenarbeit und überreichte ihm im Namen des Ortsrates ein flüssiges Abschiedsgeschenk.

 

 

 

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