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04.09.2019

Musikalischer Gottesdienst in Badenhausen


Der Frauenchor erhob neben dem Männergesangverein und dem Gemischten Chor seine Stimmen während des musikalischen Gottesdienstes

...von Petra Bordfeld

Weil Pfarrer Thomas Waubke ein halbes Jahrhundert auf Erden ist, gut 20 Jahre davon in Badenhausen, hatten der Frauenchor und der Männergesangsverein Badenhausen sowie der Gemischte Chor Oberhütte ihm ein besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht. Denn unter ihr Mitwirken konnte er zu einem musikalischen Gottesdienst in die St. Martin-Kirche laden, der unter dem Motto „Ich sing dir ein Lied“ stand.

Und das Gotteshaus sollte sich sehr gut füllen, weil viele Gemeindeglieder sich diese liturgische Feier nicht entgehen lassen wollten. Doch die Chöre stimmten nicht „nur“ alleine von Beifall getragene Kirchenlieder der unterschiedlichsten Art an. Wenn alle gebeten wurden, mit zu singen, verwandelte sich das Kirchenschiff nicht nur einmal in einen Konzertsaal. Übrigens wurden diese Lieder von Peter Wendland an der Orgel begleitet.

Pfarrer Waubke ließ aber auch sein Keyboard ertönen - und dies während seiner Andacht, die sich um den „Ohrwurm“ drehte. Genau so einen wünschte er allen, allerdings keinen, der nervt oder zum Sing- und Summverbot führen könnte.
Er erinnerte daran, dass diese Würmer helfen. Sie ziehen sich wie ein Fanden durch Ereignisse, die sich wie ein Patchwork im Alltag aneinander reihen. Eben dieser Ohrwurm nähe alles so zusammen, dass ein schönes Muster entsteht. Denn im Prinzip gehören Lied und Freude zusammen. „Und wir sind nicht nur das Gefäß eines Gefühls“. Trauer und Freude, Kummer und Glück mischten sich und seien manchmal schwer zu sortieren. Schon Friedrich von Schiller merkte zu diesem Thema an: „Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zu Teil“.

Auf die Bibel eingehend, kam Thomas Waubke auf die Geschehnisse ein, als Jesus in Jerusalem einzog, und die Jünger zu singen begannen. Wenn sie geschwiegen hätten, hätten die Steine geweint.

Zum Weinen seien heute der Zustand des Regenwaldes in Brasilien sowie der traurigen Fichten und Lerchen im Harz sowie das schmelzende Packeis. Auch wenn das Leben und die Weltschön sind, dürfe nicht überhört oder übersehen werden, dass unsere Wälder und das Eis uns mahnt, etwas zu ändern. „Wir müssen etwas ändern“.
Es lohnt sich, dafür zu kämpfen und dagegen zu protestieren, was ihm schadet und zu hoffen, und das Leben so schön bleibt oder wird, dass es sich lohnt darüber zu weinen oder sich zu freuen. „Es ist völlig gleich, welchen Ohrwurm wir haben, Hauptsache wir haben ihn, der setzt uns in Bewegung, um das Lied von der Schönheit des Lebens zu singen“.

Als Dankeschön für diesen Geburtstagsgottesdienst lud Pfarrer Thomas Waubke anschließend alle noch zu einer kleinen, aber feien Feier ein.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Pfarrer Thomas Waubke srpach und musizierte zum Thema „Ohrwurm“

 

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