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23.08.2019

TR-Gymnasium und Stadtverwaltung begrüßen senegalesische Gäste


Auf die jungen Besucher wartet ein straffes und abwechslungsreiches Programm.

von Ralf Gießler

"Reise ist ein Mittel, sich für die Welt zu bilden oder wissenschaftliche Erkenntnis zu befördern. Daher sind Reisen in der Kultur wie in der Literaturgeschichte von großer Bedeutung." Dieses Zitat aus der ReaI-Encyclopädie von 1810 ist heute noch aktuell. Denn seit Montag sind sie nun in Osterode, die 14 bis 18 jährigen Schüler aus dem Senegal, um eben jene neuen Erkenntnisse bzw. Erfahrungen zu sammeln.

Für alle ist es die erste Reise nach Europa, das erste Mal im Flugzeug und Zug. Nach der Ankunft am Hamburger Flughafen ging es per Deutsche Bahn nach Northeim, wo die Neuankömmlinge von ihren Geschwistern/Eltern auf Zeit herzlich begrüsst wurden.

Tags darauf gab es schon zwei Empfangstermine. Den Anfang machte das Tilman-Riemenschneider-Gymnasium. Der neue Schulleiter Dietmar Telge unterstrich die Bedeutung des Besuchs. Er freue sich auf die Gegenreise im Februar kommenden Jahres, bei der er teilnehmen werde: "Ich möchte Teil dieser Brücke sein. Auch in meiner Verantwortung als neuer Schulleiter des Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums wird die Vermittlung von interkulturellen, sozialen, ökologischen und globalen Kompetenzen immer von wesentlicher Bedeutung sein. Und jedem muss klar sein, dass dies nur durch aktives Handeln und gelebte Partnerschaften funktionieren kann."

Es folgte eine kleine Gesprächsrunde, bei der erste Eindrücke, Fragen, Wünsche oder Unterschiede in der Lebensart geäußert wurden. Ein Schüler erklärte, er möge die deutsche Mentalität, überhaupt würde in Deutschland viel gelacht. Auch begeisterte die Natur die Gäste, da es hier viel grüner als in der Heimat sei. Dass es hier auch Probleme, wie Armut und Arbeitslosigkeit gebe, erstaunte die Senegalesen, ebenso die Hektik im Alltag. Die begleitenden Deutschlehrer, Djibril Thiam und Pierre Antoine Sarr, erklärten, die geschaffene Brücke zwischen Kaolack und Osterode müsse weitergehen, außerdem eine Verkostung deutschen Bieres unbedingt erfolgen.

Tobias Rusteberg, einer der betreuenden Lehrkräfte, meinte: "Begegnungen sind das Herzstück des Osteroder Modells. Diese eine Welt braucht Begegnungen, gegenseitiges Verständnis und Offenheit. Wenn wir junge Menschen zum Perspektivwechsel anregen, haben wir sehr viel erreicht. Wir reisen nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere und möchten unsere Erfahrungen weitertragen sowie Lust machen auf das Land der Gastfreundschaft."

Nach dem Austausch im Gymnasium ging es in den Ratssaal, wo Bürgermeister Klaus Becker mit Vertretern aus Verwaltung und Stadtrat schon warteten. Auch er unterstrich in seiner Begrüßung, dass der Kontakt zwischen Osterode und Kaolack ein ganz wichtiger Zukunftsakt sei. Er wies darauf hin, dass alle drei Säulen des Osteroder Modells (Schule, Kommune und Stiftung) sich gemeinsam nächstes Jahr auf die Reise in den Senegal begeben werden: "Dann sind alle drei Säulen dabei, das kann nur gut sein." Becker bemerkte, dass dieses Modell bundesweit einmalig sei. An die Schüler gerichtet sagte er: "Wir wollen voneinander lernen. Sie alle sind die Zukunft. Ich setze auf Sie, dass das Gelernte weitergegeben wird. Habt gemeinsam viel Spaß in Osterode!"



Jeder Gast erhielt ein Buch über Osterode am Harz (Djibril Thiam, einer der Deutschlehrer aus Kaolack)

BM Klaus Becker kam nicht umhin, die Bücher zu signieren

Toller Empfang in Northeim - Familien für EINE Welt -

Kleine Vorstellungsrunde im Lehrerzimmer

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Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:













Jeder Gast erhielt ein Buch über Osterode am Harz












Wünsche, Erfahrungen und erste Eindrücke wurden ausgetauscht

Gemeinsames Arbeiten am Kunstprojekt für das DKKD...

 

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