Kultur / DKKD 2019

21.08.2019

DKKD: Blechbläser des GSO spielten in der Marktkirche


... von Jörg Hüddersen

Unter dem Namen GSO-Brass spielen fünf Blechbläser des Göttinger Symphonie Orchesters bereits seit 2014 Arrangements aus verschiedensten Epochen der Musikgeschichte auf Blechblasinstrumenten. Am Dienstagabend gastierten sie im Rahmen des DenkmalKunst-KunstDenkmal-Festivals in der Osteroder Marktkirche.

Angefangen mit der Suite Battaglia von Samuel Scheidt bis hin zu "Fly me to the Moon" als Zugabe spannten die beiden Trompeter Helmut Pöhner und Runa Tokuda mit Kathrin Duschmalé am Horn und Roman Usenko und Lukas Greiwe an der Posaune einen weiten Bogen durch fünf Jahrhunderte.

Recht bald stellte sich die Frage, wo die bei Blechbläserquintetts eigentlich übliche Tuba geblieben ist. Trompeter Helmut Pöhner beantwortete sie im Verlauf des Konzerts damit, dass die Tuba ihr Schallloch nach oben hat, während die anderen Instrumente nach vorn heraus spielen und man vom Tubisten schlecht verlangen könne, um 90 Grad nach vorn gebeugt zu spielen. Das Fehlen eines tiefen Bassfundaments machte insbesondere Lukas Greiwe an der Bassposaune mit seinem souveränen Spiel wieder wett. Und auch wenn die Posaune die Tuba nicht ganz ersetzen konnte, machte sie den Nachteil durch schnellere Tempi, die eine Tuba nicht so ohne weiteres liefern kann, wieder wett.

Dynamisch tanzend präsentierte sich der Stil von GSO Brass. Die stets kraftvoll agierenden Trompeten forderten die tieferen Stimmen geradezu heraus, ihren Platz im Ensemble zu behaupten. Das gelang gut und so erspielte sich insbesondere Kathrin Duschmalé am Horn einen gleichwertigen Platz und übernahm vielfach die Melodieführung. Besonders gut war das in den Carmen-Suiten im zweiten Teil des Programms zu hören.

Im ersten Teil vor der Pause dominerte ein eher barocker Kompositionsstil mit der Suite Battaglia von Samuel Scheidt und dem Brass Quintett op. 65 von Jan Koetsier. Erst mit Musik aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg wurde es symphonischer und das Ensemble konnte sich als einheitlicher Klangkörper präsentieren.

Zu Beginn des zweiten Teils wurde es mit einem Concerto von Johann Sebastian Bach noch einmal barock und die Musiker übergaben sich - typisch für diese Epoche - die Themen in schneller Folge Hand in Hand.

Die dann folgende Carmen-Suite gab auch den beiden Posaunen Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Nach Rafael Méndez' Romanza folgte dann mit "Goldfinger" eine kleine Werbung für das Konzert des Göttinger Symphonie Orchesters mit James-Bond-Filmmusik am 05. Dezember in der Stadthalle. Damit endete das Konzert auch und das Publikum erklatschte sich anschließend noch eine Zugabe, nämlich "Fly me to the Moon" im Gedenken an die Mondlandung vor 50 Jahren.






v.l.: Helmut Pöhner, Kathrin Duschmalé, Lukas Greiwe, Roman Usenko, Runa Tokuda

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