Kultur

13.08.2019

Naturlandschaften im „Doppelpack“ unterschiedlich schön


Dieter Utermöhlen und Regine Hainich stellen ihre Werke bis zum 28. September in der Zukunftswerkstatt in Herzberg aus

Mit einer Vernissage wurde am Samstag die Ausstellung mit Bildern von Regine Hainich und Dieter Utermöhlen in der Zukunftswerkstatt in Herzberg eröffnet

...von Herma Niemann

Herzberg. Wiesen, Wälder, Vögel, Urzeitwesen. Ab sofort ist noch bis zum 28. September die Bilder-Ausstellung „Malerei im Doppelpack“ der beiden Künstler Regine Hainich und Dieter Utermöhlen in den Räumen der Zukunftswerkstatt in Herzberg zu besichtigen.

Mit einer Vernissage wurde die Ausstellung offiziell am Samstag eröffnet. Auf den ersten Blick haben die Motive, die überwiegend in Acryl auf Leinwand festgehalten wurden, vielleicht viele Gemeinsamkeiten. Beide Künstler haben sich die Natur mit ihren vielseitigen Facetten ausgesucht, in überwiegend deckenden und nicht knalligen Tönen. Auf den zweiten Blick zeigen sich aber die prägnanten Unterschiede. Idyllische Alleen, Wiesen mit Mohnblumen und romantische Bäume sind auf den Werken von Hainich zu bewundern. Fröhlich frische Grüntöne, Sonnengelb und warmes Rot bilden dabei stilistisch ihre Farbgrundlage.

Dieter Utermöhlen hingegen hat in seinen Werken überwiegend erdige Farben verwendet, und bringt damit und auch mit der Strichführung die Zerbrechlichkeit und die Vergänglichkeit der Natur und Umwelt ins Spiel. So entsteht unter anderem ein Wald im Herbstlicht allein durch die Variation verschiedener Orange-Töne, die bis auf die braunen Baumstämme das Bild komplett gestalten. Ausgestellt ist auch eine großformatige und eindrucksvolle Frottage, die Urzeit-Tiere darstellt.

Als Frottage bezeichnet man sowohl eine zeichnerische Methode als auch eine traditionelle Drucktechnik, mit deren Hilfe man die Oberflächenstruktur eines Objektes auf einen Bildträger übertragen kann. Das Bild mit dem Titel „Euro frisst die DM“ besteht im unteren Teil aus kopierten DM-Scheinen, darüber zwei Stiere. Die Collage ist zur Zeit der Währungsumstellung entstanden.

Die Einführung bei der Vernissage übernahm der Vorsitzende Wolfgang Drebing-Bachmann, der seine Freude darüber ausdrückte, dass die Nachfrage nach Künstler, die in der Zukunftswerkstatt auch gerne ausstellen würden, steige. „Wir wollen dadurch auch zukünftig heimische Künstler fördern“. In diesem Fall hätten sich zwei Künstler zusammen getan, die in ihren Werken sehr unterschiedlich seien. Die Bilder von Regine Hainich seien ansprechende, freundliche Motive. Die Motive von Dieter Utermöhlen hätten eine andere Aussage. Hainich zeige die heile Welt, Utermöhlen setzte sich hingegen kritisch mit dem Thema Natur auseinander. „So heile, wie Regine die Natur darstellt, ist sie leider nicht mehr. Jeder sollte aus den Bildern der beiden Künstler seine eigenen Erkenntnisse ziehen“, so Drebing-Bachmann.

Utermöhlen bedankte sich auch im Namen von Hainich für die Möglichkeit, die Bilder dort ausstellen zu dürfen. Einen Dank richtete er auch an seinen Künstlerkollegen Jürgen Kleemann, ohne den er diese Ausstellung nicht hätte machen können. Hainich habe er kennen gelernt, als er noch der Leiter der BSW-Gruppe „Bildende Kunst“ in Hannover war. Auch bei den BSW-Bundeskunstausstellungen, die alle zwei Jahre in Deutschland und Europa stattfinden, sei sie immer mit dabei. Ebenso habe Hainich auch die dem Projekt „Allee der Sinne“ in Clausthal-Zellerfeld mitgewirkt.


Das Bild Sommerzeit von Regine Hainich

Die Frottage von Dieter Utermöhlen zeigt geheimnisvoll anmutende Urzeit-Tiere

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Zahlreiche Gäste waren zur Vernissage in die Zukunftswerkstatt gekommen.

Zartgrüne Idylle

Herbstleuchten in Orangetönen von Dieter Utermöhlen.

 

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