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15.06.2019

Peter Kranich-Kaliner ist Wulftens neuer Schützenkönig


von Petra Bordfeld

Wulften. Wäre der Anger in Wulften von Mauern umgeben, so hätten diese mit Sicherheit nicht dem Andrang der Bürger fast jeden Alters Stand gehalten, die den absoluten Höhepunkt des Schützen- und Heimatfestes, das Überreichen der Chargen, voll miterleben wollten. Hauptmann Christian Heise gab ihnen dann auch bekannt, dass Peter Kranich-Kaliner Schützenkönig für das 2022 stattfindende Traditionsfest geworden ist. Er verheimlichte aber auch nicht die anderen Würdenträger.

Zuvor rückten aber erst einmal alle Kompanien und der Schützenvorstand unter den Klängen des Spielmannszuges Wulften und des Musikvereins Korb-Steinreinach, der übrigens schon 27 Jahre dabei ist, an und Bürgermeister Henning Kruse brachte seine Freude über das große Interesse der Wulftener zum Ausdruck.

Es sei einfach fantastisch gewesen, dass erneut viele Bürger auf die Ehrenscheiben schossen und damit deutlich machten, dass sie ein Amt im neuen Vorstand bekleiden wollten. Letztendlich seien damit viel Arbeit und Verantwortung verbunden.

„Dieses schöne Fest zeigte uns wieder einmal unsere Dorfgemeinschaft, die durch die Pflege alter Traditionen begründet ist“. Besonders sei der Einsatz der Jugend gewesen. Die rund 60 Junggesellen hätten in ihrer hohen Zahl verdeutlicht, dass sie mit der Traditon der Gemeinde nicht in Konflikt stehen – im Gegenteil

Kruse dankte allen, die vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt hatten, dass das Heimat- und Schützenfest Wulften auch 2019 ein voller Erfolg gewesen war. So habe beispielsweise der scheidende Schützenvorstand mit Schützenkönig Rainer Lütke-Cosmann ein Fest ausgerichtet, das allen in bester Erinnerung bleiben dürfte. Er sei aber überzeugt davon, dass die Männer um den neuen Schützenkönig, Peter Kranich-Kaliner, in drei Jahren ihr Bestes auch geben werden.

Dann gehörte alle Aufmerksamkeit Hauptmann Christian Heise, der die Chargenübergabe anordnete. Nachdem Bürgermeister Henning Kruse dem „alten“ Schützenkönig Rainer Lütke-Cosmann die Charge abgenommen und dessen Nachfolger, Peter Kranich-Kaliner, umgelegt hatte, wurden auch alle anderen Posten mittels Schärpenwechsel und Fahnenübergabe in neue Hände gelegt.

So wird 2022 der Männerfähnrich Peter Beußhausen sein, der Major Christoph Bernasek, der erste Schützenmeister Christoph Wittke und der zweite Schützenmeister Christian Hunger.

Bei den Junggesellen heißt der erste Fähnrich Christian Wolff, der zweite Till Brandt. Oberleutnant ist Cedrik Wiese-Kamrad geworden, Leutnant Hannes Rieche und Adjutant Nico Bode.

Doch bevor dieses Highlight feierlich abgewickelt wurde, ereignete sich schon Tage zuvor sehr viel Sehens- und Hörenswertes. So dankte beispielsweise Major Heinz Lohrengel nach dem Erstürmen der ersten Barrikade mit dem Zitat des französischen Schrifttellers und Journalisten Guy de Maupassant, das da lautete: „ Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“. Er ließ es sich aber auch nicht nehmen, dem Haflinger „Max“ dafür zu loben, dass der ihn so tolerant auf dem Rücken akzeptierte.

War es eingangs eine Barrikade, die in den Umzugsweg errichtet wurde, galt es am zweiten Tag Erinnerungen ans „Sham“, „Aliens“ und dreimal „Fußballer“ aus dem Weg zu räumen. Dabei dürften die Zimmermänner Patrick Müller, Jonas Wemheuer, Jan-Michael Stahn und René Hartwig Schwerstarbeit geleistet haben, denn sie mussten erst einmal viele Holzstämme mit ihren Äxten durchschlagen und dann beiseite schieben. Dass aber auch andere recht „kaputt“ waren, machten sie beim „Zusammenbrechen“ in großer Zahl vor der letzten Barrikade deutlich. Wegen der guten, nicht alltäglichen „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ standen sie aber schnell wieder auf den Beinen. Schließlich wollten sie ja nichts versäumen.

Etwas ruhiger ging es beim traditionellen Frühstück zu, wo der Musikverein Korb-Steinreinach für einen fantastischen Ohrenschmaus sorgte. Denn an dem Morgen galt es nicht, Holz mit der Axt zu zerhacken, sondern Männer und Frauen zu „rasieren“. Und es waren nicht „nur“ Gemeindedirektor Rolf Hellwig, Bürgermeister Henning Kruse, dessen Stellvertreter Peter Beußhausen, der ja der neue Fähnrich ist, und Dr. Roy Kühne, die Platz dafür nahmen.

Doch noch ist das Heimat- und Schützenfest Wulften nicht vollends ausgeklungen. Denn am heutigen Samstag, 15. Juni, wird ab 11 Uhr auf dem Schießstand zum Preisschießen für Jedermann geladen. Der letzte Schuss darf um 17 Uhr fallen, denn bereits 17.15 Uhr erfolgt der Abmarsch vom Schießstand zum Wegbringen der Scheiben zur besten Schützin und zum besten Schützen. Um 20 Uhr bittet dann DJ „Alex“ noch einmal zum Tanz, außerdem erfolgt an dem Abend die Preisverleihung.


Major (li.) und Adjutant durchqueren als erste die zerstörte Barrikade.

Bürgermeister Henning Kruse und Schützenkönig 2019, Rainer Lütke-Cosmann legten dem Schützenkönig 2022, Peter Kranich-Kaliner das Kleinod um.

Major 2022, Christoph Bernersek (li.) nimmt die Meldung des Hauptmannes ab, neben ihn ist Adjutant Nico Bode hoch zu Ross.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Auch die letzte Barrikade ist geschafft.

Der Spielmannszug Wulften war mit viel spaß dabei.

Die Junggesellen brachen vor der letzten Barrikade reihenweise zusammen.

Auch Frauen ließen sich mit der Axt rasieren.

Strahlende Gesichter vor der Rasur (v. l. n. r.):, Peter Beußhausen, Rolf Hellwig, Henning Kruse und Dr. Roy Kühne

 

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