Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

14.06.2019

Das „Heimatkleeblatt“ entfaltete sich erstmals in Windhausen


Silke Müller, Vorstandsmitlied des DRK Kreisverbandes Osterode (re.), gratuliert den Absolventen Markus Schramm, Brigitte Spillner und Karin Fricke mit den besten Empfehlungen für die Zukunft, sowie Sylvia Scholz-Kassigkeit (Dozentin bei Arbeit und Leben

...von Petra Bordfeld

Der Gemeinderaum Windhausen, der in der Unteren Harzstraße gelegen ist, verwandelte sich für kurze, eindrucksvolle Zeit in ein „Opernhaus“, das auch einen Speisesaal, einen Kleiderbasar, einen „Handarbeitsraum“ und ein „Spielezimmer“ beherbergte. Zu dieser ungewöhnlichen Kooperation eingeladen, hatten der DRK-Kreisverband Osterode sowie die Bildungsvereinigung „Arbeit und Leben“ Göttingen.

Denn hier wollten sie das Projekt „Heimatkleeblatt“ und damit ein Freizeitangebot für Frauen und Männer ab 50 Jahre in der Region Bad Grund und Osterode vorstellen. Die Premiere dieses geselligen Beisammenseins wurde in Windhausen gefeiert. Die Fortsetzungen in Badenhausen und Eisdorf sollten sich als ebenso gelungen herausstellen.

Bevor das Kleeblatt aber „erblühte“, suchte „Arbeit & Leben“ Göttingen erst einmal Praktikumsplätze für die Teilnehmer der Weiterbildung zum Alltagsbegleiter. Der DRK-Kreisverband Osterode hatte diese Plätze gerne geboten und mit einem Thema sowie fachlicher Begleitung unterstützt. Somit konnten die Grundideen von Sylvia Scholz-Kassigkeit und Diana Kurz-Hoffmann weiter ausgearbeitet, verfeinert und - zur großen Überraschung aller Beteiligten - auch in die Praxis umgesetzt werden.

Denn das Praktikum sollte mit einer Abschlussarbeit enden, die den Titel „Heimatkleeblatt“ trug. Dafür galt es, innerhalb von nur drei Wochen, eben diese Idee der abwechslungsreichen Freizeitgestaltung für Personen über 50 Jahre gesundheitsfördernd und mit einem guten Miteinander der Gäste zu realisieren. Die drei Praktikanten Karin Fricke, Brigitte Spillner und Marcus Schramm, engagierten sich so stark, dass sie schon am Ende der zweiten Woche das Projekt hätten in die Tat umsetzen können. Also wurden Einladungen geschrieben und verschickt, Flyer gefertigt und selbstredend Essen organisiert.

Während der Premiere in Windhausen brachte die Organisations-Leiterin, Petra Freya-Jüsten von „Arbeit und Leben“ Göttingen, ihre Freude über die gelungene Umsetzung des Projektes zum Ausdruck. Sie dankte dem Arbeitsamt, dem Jobcenter und insbesondere Stephan Mantel sowie Rebecca Singh, von der Verwaltung der Gemeinde Bad Grund, für die überaus gute Unterstützung. Ein weiteres Dankeschön ging an die Vereine, Verbände und Organisationen, die es möglich gemacht hatten, in den drei Ortschaften schöne Gemeinschaftsräume nutzen zu dürfen.

Stephan Mantel betonte in seinem Grußwort, das es sehr erfreulich wäre, wenn sich so ein Projekt in der Gemeinde etablieren könnte. Dass so etwas durchaus funktioniert, beweise letztendlich das Treffen der Senioren der Gemeinde Bad Grund, welches vom DRK-Ortsverein Windhausen ausgerichtet wird.

Bevor dann die von der Harzklause in Seesen gekochte, sehr schmackhafte Suppe gereicht wurde, sorgte erste einmal die Sopranistin Stefanie Hildebrandt für einen ganz besonderen Ohrenschmaus. Denn sie brachte aus der Operette „Der Vogelhändler“ „Die Christel von der Post“ so atemberaubend zu Gehör, dass sie für einen Moment den Raum in ein Opernhaus verwandelte, in dem der Beifallsturm nicht enden wollte.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, stellten die drei erwachsenen Praktikanten sich und ihre Ideen vor: einen sehr kleinen, aber feinen Kleiderbasar, lustige Spiele sowie die Möglichkeit, den richtigen Umgang mit der Nähmaschine zu erlernen.
Techniker Marcus Schramm, bot Begleitung bei kleinem Wartungsbedarf an und erklärte in seiner „Aktivwerkstatt“ den Umgang mit einer Nähmaschine.

Karin Fricke wiederum baute verschiedene altersentsprechende Spiele auf, erläuterte die besonderen Aspekte der Gesundheitsförderung, wie etwa das Gedächtnistraining und die Freude beim gemeinsamen Spiel und dem Gewinnen.
Brigitte Spillner vermittelte eine Vielfalt an kreativen Angeboten und zeigte damit auf, wie man seine Freizeit mit Geist und Bastelgeschick farbenfroh und mit wenig Kosten sehr dekorativ gestalten kann.

Zu guter Letzt lud Musik zum Zuhören, Singen und Tanzen ein. Dafür wurde die Nadel wurde auf die „runde Scheibe“ gelegt, und ein fast vergessenes Hörerlebnis, mit leichten Kratzgeräuschen, lies nostalgische Erinnerungen und Liedtexte wach werden.
Die Stimmung war hervorragend und es gab viele Gespräche. Wann sich genau dieses „Heimatkleeblatt“, wie das gesellige und unverbindliche Treffen von Interessierten über 50 Jahre benannt wurde, wieder treffen wird, ist noch offen. Sicher ist aber, dass die Umfrage, zur Freude der Ausrichter, durchweg positiv war.
Der Lohn für das Engagement war für die drei Praktikanten nicht nur der erfolgreiche Abschluss der Prüfung zum Alltagsbegleiter, sondern die Tatsache, dass den Gästen, die an den Nachmittagen in Windhausen, Eisdorf und Badenhausen dabei waren, das Programm sehr gefallen hat. „In jedem Fall war es ein intensiver Lehrgang, aus dem wir viel Wissenswertes haben mitnehmen können“, so Karin Fricke, Brigitte Spillner und Marcus Schramm.


Sylvia Scholz-Kassigkeit (re.), Dozentin von Arbeit und Leben, überreicht der kommissarischen Geschäftsführerin und Organisationsentwicklerin Diana Kurz-Hoffmann des Kooperationspartners DRK Kreisverband Osterode das Heimatkleeblatt zur Erinnerung an die

Auch Stefanie Hildebrandt (li.) durfte sich über ein Kleelbatt freuen

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Sopranistin Stefanie Hildebrandt wusste zu begeistern

 

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