Regionales

01.06.2019

Christus nahe sein, seine Botschaft weitertragen


Ührde: Wilma Oppermann, Dr. Lothar Oberländer, Heidrun Gunkel, Steffen Oppermann, Winfried Seeringer

Regionalgottesdienste zu Himmelfahrt im Harzer Land

...Mareike Spillner und Christian Dolle - KKHL

Vom Ölberg bei Jerusalem habe man einen herrlichen Blick über die Stadt, erläuterte Pastorin Dr. Heidrun Gunkel beim ökumenischen Himmelfahrtsgottesdienst in Ührde. Gleich drei Gotteshäuser gebe es dort, die jedes für sich in Anspruch nehmen, genau dort zu stehen, wo Jesus in den Himmel aufgefahren ist. Doch in diesem Streit geht es nicht um die zentrale Botschaft, stellte sie fest, denn der Ort ist doch eigentlich nicht wichtig, da Jesus überall für uns erreichbar ist.

Brauchen wir also heilige Stätten, um Gott nahe zu sein? Nein, er brauche keine Mauern, denn er ist immer bei uns. Aus genau diesem Grund wurde der gemeinsame Gottesdienst für die Kirchengemeinden in Osterode ja auch unter freiem Himmel bzw. unterm Scheunendach gefeiert. „Gottesdienste unter freiem Himmel machen uns bewusst, dass wir nicht zu klein von Gott denken dürfen“, so Pastorin Gunkel.

Wohl aber brauchen wir manchmal Orte wie Kirchen und Kapellen, an denen wir zur Ruhe kommen können, um für Gottes Botschaft empfänglich zu sein. Dort spüren wir seine Nähe, mit diesen Orten verbinden wir oft besondere Lebenserfahrungen, dort können wir uns auf Gott einlassen. Allerdings können es eben auch Orte sein, an denen Menschen zusammenkommen. Passend zu diesen Überlegungen wurden nach dem Gottesdienst und vorm gemeinsamen Grillen zwei Schecks im Wert von je 1000 Euro für den Erhalt der Kapelle Ührde überreicht, zum einen vom Lions Club, zum anderen von der Bürgergemeinschaft Stadftdorf Ührde.

Der ökumenische Regionalgottesdienst in Lonau war mit Teilnehmern aus allen Gemeinden Herzbergs, Sieber und Lonau sehr gut besucht. Strahlendes Wetter, Musik vom Südharzer Bläserquartett und eine Dialogpredigt zwischen Pastor Bergner und Prediger Thomas erwartete die Besucher vor dem Gasthof Zur Quelle, der auch für die Verpflegung im Anschluss sorgte. Außerdem dabei waren Pastor Gerd Florian Beckert (Nicolai) und Pater Zenon Barnas (St. Josef Herzberg). „Es war ein gelungener Auftakt für die Reihe 'Bergdörfer-Gottesdienste' der Gemeinden Christus-, Lonau und Sieber“, so Elisabeth Kienzle vom Kirchenvorstand der Christuskirche in Herzberg.

Ökumenisch war auch der gemeinsame Gottesdienst vor dem Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld, bei dem es in der Predigt um die Bedeutung des Himmelfahrtstages ging. „Plötzlich ist Jesus Christus weg und die Jünger bleiben staunend stehen. Was von ihm zurückbleibt sind aber eben diese Jünger, die weiterhin an ihn glauben und das gute Wort weitertragen“, hieß es. So stecke Jesus Christus in jedem von uns, er wirke weiterhin in unserer Welt. So zum Beispiel auch in den Sitznachbarn links und rechts. Der Blick zum Gegenüber, zu den Menschen neben sich auf der Bank, lockerte die Gottesdienst-Atmosphäre auf und so wurden im Anschluss bei Gegrilltem und Getränken noch viele nette Gespräche geführt, bis die Tagesförderbahn alle Gäste nach und nach wieder Richtung „Alter Bahnhof“ fuhr.

Die außergewöhnlichen Fahrten zum Unesco Weltkulturerbe „Otti-Schacht“ finden von Mai bis Ende Oktober immer samstags um 14.30 Uhr sowie sonn- und feiertags jeweils um 11 und 14.30 Uhr statt. Das Bergbau-Abenteuer startet mit der Fahrt in der historischen Grubenbahn, die auf gut 2 Kilometern Schienentrasse rumpelnd und ratternd entlang blühender Wiesen und grüner Wälder fährt. Schon von weitem ist er zu sehen: der imposante Fördertum von 1876. Nach der Fahrt wird dann das Gelände des Ottiliae-Schachts begutachtet, der von 1878 bis 1930 der Hauptförderschaft des Clausthaler Bergbaus war.




Lonau




Clausthal Zellerfeld


 

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