Vereinsleben

21.05.2019

MGV Eintracht Elbingerode feiert sein 150jähriges Bestehen


Der MGV „Eintracht“ Elbingerode freut sich auf die Jubiläumsfeier am kommenden Samstag

...von Petra Bordfeld

Auch wenn es keine Unterlagen, sondern „nur“ den Schriftzug auf der Fahne gibt, möchte der MGV „Eintracht“ Elbingerode sein 150jähriges Bestehen gebührend feiern. Aus dem Jubiläumsgrund lädt er am Samstag, 25. Mai, in die St. Petrus-Kirche der Gemeinde ein, die zu einem Konzertsaal umfunktioniert wird.

Denn der MGV „Eintracht“ hat den MGV „Concordia“ aus Pöhlde, die „Dream Singers“ aus Hattorf und den MGV „Freundschaft“ aus Schwiegershausen eingeladen, um mit ihnen ab 13.30 Uhr die Stimmen zu erheben. Freunde des Chorgesangs sind selbstredend als Zuhörer herzlich willkommen. Nach dem musikalischen Ohrenschmaus wird in das Gasthaus „Zur Weintraube“ gebeten, wo für das leibliche Wohl, zum Genießen und Verweilen, reichlich gesorgt ist.

Woher wissen der heutige Vorstand und die Sänger sowie Förderer, wie alt der MGV „Eintracht“ ist? Zum einen ist das in die Fahne gestickte Datum, zum anderen ist in dem Protokoll von 1924, welches das erste noch vorhandene Schriftstück ist, ein wenig Geschichte festgehalten. So kann unter anderem nachgelesen werden, dass schon das 40jährige Bestehen gefeiert wurde. Ein dritter Faktor, auf den alle stolz sind, ist die Tatsache, dass sie 1969 anlässlich ihres 100jährigen Bestehens die Zelter-Plakette erhalten haben.

Mindestens genau so stolz sind die Jubilare auf eine ganz besondere Begebenheit. Denn am 13. Juli 1980 durchquerte der damalige, wanderfreudige Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens, auf Schusters Rappen auch die Elbingeröder Gemarkung. Und der MGV „Eintracht“ stimmte anlässlich der besonderen Begegnung einige Lieder an. Bürger aus der Gemeinde Elbingerode und Umgebung ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen.

An diesen Wanderer erinnern nicht nur Fotos, sondern auch eine Urkunde und ein Brief. In dem Schrieb Karl Carstens unter anderem: „Ich erinnere mich noch recht gut an den Liedvortrag ihres Männerchores bei strömenden Regen am Waldrand oberhalb ihres Heimatortes. Meiner Frau und mir wird dieser Teil unserer Wanderung immer in guter Erinnerung bleiben“.

Zurück zu den Protokollen. Darin steht geschrieben, dass 1942 aufgrund der Widernisse des zweiten Weltkrieges die Gesangbücher zugeschlagen werden mussten. Doch schon fünf Jahre später wurden diese wieder geöffnet und die Stimmen erhoben. 1949 stand die Feier des 80jährigen Bestehens an.
Hatte man sich damals als Übungsraum den Saal des Gasthofes “Deutscher Kaiser“ gewählt, welcher Helga Fritzensmeier gehörte, wechselten die Sänger nach der Schließung 1989 in die „Weintraube“, die nun leider Ende Mai die Pforten schließen wird.

Im Laufe der Jahrzehnte hatten mehrere Herren die Chorleitung übernommen. Zwar geht diese Feststellung nicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, aber wenn die Sänger an Johannes Mädrich denken, müssen sie schmunzeln. Er, der Lehrer in Herzberg, war nämlich von 1979 bis 1998 Chorleiter und ließ sich die ersten Jahre mittels Naturalien bezahlen.

Aufgrund der sinkenden Sängerzahl hat sich der MGV „Eintracht“
mit dem AGV Hattorf zu einer Singgemeinschaft „la Musica“, zusammengeschlossen. Seit 2009 hält Detlef Brauer den Taktstock in der Hand, den er auch für die „Dream Singers“ schwingt.

Dieser Schritt wurde getätigt, weil die Freude und der Spaß am Singen auch damals noch lange nicht verebbt war, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Man möchte zu den unterschiedlichsten Anlässen wieder in die Welt des Chorgesangs entführen.

Jetzt sollen am 25. Mai die Stimmen der Sänger erklingen. Diesmal nicht zu Ehren eines Bundespräsidenten, sondern anlässlich des hohen „Wiegenfestes“ und für die vielen Freunde der Chormusik.


Dieses Bild entstand am 13. Juli 1980, damals bewanderten Karl Carstens und seine Frau Veronika auch durch die in der Gemarkung um Elbingerode

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Begeliter Günther Wemheuer (li.) und Begleiter Jürgen Brakel präsentieren die Fahne

Über diese Urkunde freut sich der MGV "Eintracht" noch heute

 

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