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17.05.2019

CDU-Europakandidatin Ute Bertram zu Gast im Freiheiter Hof


...von Ralf Gießler

Europa als das gemeinsame Haus muss für die Bürger sichtbarer werden!
Freiheit) Am 26. Mai ist Europawahl. Eine Wahl, die von vielen Bürgern als Schicksals- oder Richtungswahl bezeichnet wird, obwohl die Zustimmung zur europäischen Idee noch nie so hoch wie heute war. CDU/CSU haben erstmals ein gemeinsames Wahlprogramm beschlossen und fordern ein stärkeres Europa mit mehr Klarheit, Orientierung und europäischer Handlungsfähigkeit zu wichtigen Fragestellungen.

Auf Einladung des Osteroder CDU-Stadtverbandes kam Ute Bertram am 13. Mai in den Freiheiter Hof, um ihre Sicht auf Europa zu erläutern und Fragen zu beantworten. Albert Schicketanz, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Osterode am Harz, begrüßte in kleiner Runde. Er verglich die Europäische Union mit einem Hotel, welches (noch) 28 Zimmer habe, das Dach sei aber Brüssel.

Ute Bertram stellte sich den Anwesenden kurz vor. Die Alfelderin, seit 2006 CDU-Mitglied, steht auf Listenplatz sechs für die bevorstehende Wahl. Von 2013 bis 2017 vertrat die 57-jährige Bankfachwirtin ihre Heimatregion im Deutschen Bundestag, jetzt tritt sie als Kandidatin des Hildesheimer Bezirksverbands für das Europäische Parlament an. Bertram stellte fest, dass wir alle eine Verpflichtung hätten für Europa zu kämpfen. Europa als das gemeinsame Haus müsse für die Bürger sichtbarer werden. Sie beklagte, dass Europa immer wieder kleingeredet werde, obwohl es doch "das beste Friedenprojekt ist, was wir haben". "Die jüngere Generation macht mir Sorgen. Denn Europa wird als zu selbstverständlich angesehen. Wenn wir nicht aufpassen, wird Europa sich sehr verändern." Mit Blick auf rechte Gruppierungen meinte sie, dass diese keine Lösungen für Probleme hätten, Rechte gingen auf billigen Stimmenfang.

Es gab in der Runde eine Übereinstimmung, dass die Europäische Union offensichtlich ein Marketingproblem habe. Viele Probleme könne man als Staat nicht alleine lösen. Die EU sei in einer Krise, ein "Weiter so" ginge nicht. "Die EU sollte sich nur um die großen Themen sorgen. Was die einzelnen Staaten besser können, soll auch bei den Nationalstaaten bleiben", so Bertram. In Hinblick auf die Außenpolitik - Stichwort Afrika - warf Albert Schicketanz ein, dass in der Afrikapolitik Fehler gemacht wurden. Bertram forderte: "Wir müssen für Afrika eine Perspektive hinkriegen. Dieser Kontinent muss zu einem Partner aufgebaut werden."

Die Bemerkung, Informationen über Europa zu erhalten, sei auch eine Art Holschuld von den Bürgern, stieß auf Skepsis. Ute Bertram zählte einige der Erfolge auf, die in der letzten Wahlperiode in der EU realisiert worden sind, z.B. die Schaffung von 11 Millionen Arbeitsplätzen. "Redet gut über Europa", war ihr abschließender Appell an die Zuhörer. Albert Schicketanz beendete den Abend: "Trotz kleiner Runde war es eine sehr lebhafte Diskussion."

 

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