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17.05.2019

Mental fit im Business - vom Spitzensport lernen


Vorstandsmitglieder der MEKOM mit den beiden Referenten

Matthias Stach und Michael von Kunhardt referierten beim 18. MEKOM-Unternehmertag.

von Ralf Gießler

Osterode) Der Mai ist gekommen und mit ihm bereits die 18. Auflage vom MEKOM-Unternehmertag am 14. des Monats in der Osteroder Stadthalle. Lars Obermann, Vorstandsvorsitzender MEKOM Regionalmanagement Osterode am Harz e.V., freute sich in seiner Begrüßung, dass so viele Unternehmer der Einladung gefolgt sind.

Er stellte die vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen des Vereins vor. Zu nennen wären hier beispielsweise das Unternehmerfrühstück, Wissen to go, die Lehrertournee zu Betrieben in der Region und als Höhepunkt der jährliche Unternehmertag.

Insgesamt etwa 50 Termine, die so im Laufe eines Jahres zusammen kommen. "Unser gestecktes Ziel waren 100 Mitglieder, aktuell haben wir die Zahl 103 erreicht", sagte Obermann und bedankte sich für die Unterstützung, die der Verein von Institutionen und Firmen erfahre. Sein besonderer Dank ging an Sylvia Wulf, Assistentin des MEKOM-Vorstandes, für ihre geleistete Arbeit und verlieh ihr den Titel "Miss MEKOM". Was die zwei Referenten des Vortrags "Mental fit im Business - vom Spitzensport lernen" anbelangt, hob Lars Obermann hervor, dass beide mit ihrer Gage die Elhadj Diouf Foundation unterstützen. Bevor er seine Ausführungen beendete, konnte sich die Initiative Harz Hilft e.V. über einen Scheck aus seinen Händen freuen.

Harz Hilft ist eine vielversprechende Neugründung aus Osterode am Harz. Der Vorstand besteht aus Auszubildenden, Studenten und einer Schülerin. Das Motto "Wir helfen, unsere Region zu einem besseren Ort zu machen!" ist dabei wörtlich zu nehmen und sehr ambitioniert. Vereinsziel ist es, soziale und Behinderteneinrichtungen, Schulen, Integrationsprojekte oder Selbsthilfe- und Sportvereine finanziell zu unterstützen. Im Laufe des Abends wuchs der noch junge Verein um mehrere neue Mitglieder.

Weitere Grußworte sprachen Detlev Barth, Geschäftsführer der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen, Osterodes Bürgermeister Klaus Becker per Videobotschaft sowie Oberstudienrat Tobias Rusteberg, der wie Becker den Stiftungsratsvorsitz der Elhadj Diouf Foundation inne hat. Rusteberg überließ den Referenten Matthias Stach, u.a. TV-Kommentator, Moderator für Weltklassesport und Mitglied des Stiftungsrats der Foundation sowie Michael von Kunhardt, u.a. Mentalcoach zahlreicher Profisportler und Experte für Spitzenleistungen in Sport und Business, die Bühne für ihren Vortrag "Mental fit im Business - vom Spitzensport lernen".

Gleich zu Beginn erzählte zuerst von Kunhardt eine kleine Geschichte aus seinem Leben. Als junger Mann sei er oft aufgrund seiner sportlichen Aktivitäten verletzt gewesen. Nach mehreren OPs sagte er seinem damaligen Arzt, dass er irgendwann einmal einen Marathon laufen möchte und bat um seine Unterstützung, die der Arzt aber nicht leistete. Der Mediziner war der Meinung, dass von Kunhardt nicht die körperlichen Voraussetzungen dafür habe. Nach dieser Aussage wechselte von Kunhardt den Arzt. Sein neuer unterstützte ihn in seinem Vorhaben. Wie er am Ende des Abends verriet, hat er es tatsächlich geschafft, bislang 5 Mal den Marathon schmerzfrei zu laufen: "Häufig begrenzen wir uns zunächst selbst", so sein Fazit.

Matthias Stach berichtete: "Ich bin durch meinen Beruf sehr viel herumgekommen in der Welt. Und dennoch dachte ich oft, dass das doch aber nicht schon alles gewesen sein kann." Eine Erfüllung fand er bei seiner Aufgabe in der Elhadj Diouf Foundation: "Jetzt fühle ich mich nicht mehr begrenzt und kann das tun, was ich immer machen wollte."

"Alles, was wir heute sagen, kann man übrigens auch ins Private übertragen. Ein guter Trainer ist in der Lage sein Team zu motivieren", erklärte von Kunhardt. Er stellte die Frage, wer vom Publikum sich vorstelle könne, einmal ein Olympiasieger zu werden und was dafür nötig sei: "Was glaubt ihr, ist die wichtigste aller Siegermentalitäten?" Es fielen Begriffe wie Glauben, Talent, Motivation. Allesamt wichtige Faktoren, aber nicht die gesuchte. Bei jeder falschen Antwort musste derjenige, der antwortete, einen "Hampelmann" machen. Antwortete der Nächste auch falsch, waren es schon zwei Hampelmänner usw. Letztlich war Selbstbewußtsein der wichtigste Faktor.

Als Beispiel für Selbstbewusstsein wurde der Basketballer Michael Jordan aufgeführt, der trotz Pöbeleien eines gegnerischen Fans sich nicht aus der Ruhe bringen ließ, souverän mit geschlossenen Augen seinen Wurf erfolgreich meisterte und lächelnd weiterspielte. Es folgten dazu andere Beispiele zum Thema Selbstvertrauen. Bei einer folgenden Übung war von einem Freiwilligen gefordert, 30 Sekunden auf der Bühne zum Publikum frei zu reden, auch wenn es schwer fällt. Denn nur da, wo es weh tut oder unangenehm wird, entwickelt man sich. Es wurde ausgiebig beleuchtet, wie Profi-Sportler trotz mehrfachen Scheiterns immer wieder aufstehen, weiter probieren und kämpfen, bis sie schließlich Erfolg haben und siegen. Es sei wichtig beim Scheitern, es hinter sich zu lassen und sich schnell zu erholen. Basketballstar Michael Jordan brachte es einmal auf den Punkt: "Ich kann Misserfolge akzeptieren. Jeder scheitert irgendwann. Aber was ich nicht akzeptieren kann, ist, es gar nicht erst versucht zu haben."

Mittels Videoeinspielungen schafften es die Vortragenden zu vermitteln, wie es sich anfühlt als Mannschaft auf der Bühne zu stehen und einem Trainer zu lauschen, der allein durch seine flammende Motivationsrede in der Kabine seine Mannschaft zu einem Kantersieg puschte. Es gebe Trainer, die Spieler wie Schweinsteiger aufstellten, weil dieser Energie ins Spiel abgeben konnte und andere mitriss. Vertrauen ins eigene Können sei wichtig. Und wenn mental gar nichts mehr funktioniere, helfen Demut und Dankbarkeit, denn Letzteres mache es einfacher.

Es war ein Vortrag, der nicht nur Zuhören, sondern auch aktives Mitmachen einforderte und gut ankam bei den Gästen. Im Anschluss standen gegenseitiges Austauschen und Netzwerken untereinander beim Büfett im Fokus, getreu dem Motto "Miteinander sprechen - gemeinsam handeln".



Mitgliedern der Initiative Harz Hilft e.V. wurde im Rahmen der Veranstaltung ein Scheck überreicht

Das Publikum wurde stark mit einbezogen

Lars Obermann, Vorstandsvorsitzender MEKOM, bedankte sich bei den Referenten für den gelungenen Vortrag

Die Initiative Harz Hilft e.V. konnte am Abend neue Vereinsmitglieder begrüßen

Auch die Elhadj Diouf Foundation war mit einem Stand vor Ort

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Lars Obermann, Vorstandsvorsitzender MEKOM, rechts daneben Matthias Stach, einer der Referenten

Oberstudienrat Tobias Rusteberg von der Elhadj Diouf Foundation

Referenten Michael von Kunhardt (links) und Matthias Stach (rechts)

Bei der Übung war von einem Freiwilligen gefordert, 30 Sekunden auf der Bühne zum Publikum frei zu reden, auch wenn es schwer fällt.

Bei dieser Interaktion musste versucht werden, den jeweils anderen durch die eigene Kraft weg zu drücken

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Bilder vom Vortrag

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Bei einer anderen Übung sagten die Referenten einer Frau aus dem Publikum über 45 Sekunden nur Positives über sie und fragten sie anschließend, wie es sich anfühlte, wertgeschätzt zu werden.

Mittels Videoeinspielung schafften es die Vortragenden zu vermitteln, wie es sich anfühlt als Mannschaft auf der Bühne zu stehen und einem Trainer zu lauschen, der allein durch seine flammende Motivationsrede in der Kabine seine Mannschaft zu einem Kantersieg puschten

Die Referenten Michael von Kunhardt (links) und Matthias Stach (rechts)

 

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