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11.05.2019

Der Windpark Uehrder Berg kommt wohl im nächsten Jahr


Diese Zeichnung, auf welche die acht geplanten Windkrafträder zu sehen sind, legte Donatus von Helmolt vor

...von Petra Bordfeld

„Wieviel Tonnen Beton werden in die „heilige Erde“ des Uehrder Berges gebracht?“, eine der Fragen, die während des Diskussionsabends „Windpark Uehrder Berg“, zu vernehmen waren. Denn der CDU-Stadtverband Osterode hatte neben den interessierten Bürgern und Vertretern der Feldmarkgenossenschaft, des BUND und der Jungen Union auch den Investor geladen.

Und Donatus von Helmolt, Geschäftsführer des gleichnamigen Consults, ließ durchblicken, dass er die Baugenehmigung des Landkreises Göttingen im dritten Quartal dieses Jahres erhalten wird. Somit könne aus seiner Sicht im zweiten Quartal 2020 mit dem Bau der acht Anlagen begonnen werden, die eine Höhe von 239,5 Metern an der obersten Flügelspitze aufweisen werden.

Von Helmolt betonte, dass man mit dieser Höhe eine Sorge weniger habe, die sich um den Uhu drehte. Denn solche Höhen werde dieser Nachtvogel nicht anstreben. Bei all den Überlegungen seien aber auch der Rotmilan und die Fledermäuse integriert. So werde man beispielsweise die Sockel der Fundamente, die einen Durchmesser von 23,5 Meter und drei Meter Höhe haben werden, mit Grün bepflanzen, welches diese Greifvögel vom Jagen abhalten soll. Außerdem werde man mit Grundstückeigentümern über das Anlegen von Flächen sprechen, die den Rotmilan anziehen sollen. Man selbst werde übrigens auch derartige Flächen einrichten. Auf die Fledermäuse könnten die Windräder reagieren, denn wenn sie diese wahrnehmen, sorge Sensortechnik dafür, dass die Flügel still stehen. Frage eines Bürgers: „Können die so schnell bremsen?“

Der Investor legte einen technischen Lageplan vor, der aufzeigte, wo die acht Anlagen genau stehen sollen und versicherte, dass alle Sicherheitsbedingungen gewährleistet seien. Und er legte offen, dass die Stadt Osterode Ersatzgelder in Höhe von 1,5 Mio. Euro erhalten werde. Die Stadt will sich allerdings noch in diesem Monat im Bauausschuss genau über dies Projekt informieren, um gegebenfalls Beschlüsse zum weiteren Verfahren zu fassen. (Anm. der Red.)

Während des Abends im Foyer der Stadthalle osterode kamen auch die Themen „Lärm“, „Schattenwurf“ und „Beleuchtung“ ins Gespräch. Der Investor versicherte, dass die Anlagen mittlerweile leiser geworden seien, wie eine normale Unterhaltung. Und, auch wenn es keine gesetzlichen Vorlagen zu Maßnahmen in Bezug auf den Schattenwurf gebe, werde man darauf achten, dass niemand im absoluten Schatten stehen werde. Auf die Beleuchtung zu sprechen kommend, verwies er darauf, dass dafür am Tage die rote Warnsteifen gedacht sind. Nachts werde das „Warnfeuer“ nur „entzündet“, wenn ein Flugzeug sich nähert. Danach schalte es wieder ab. Ein Zuhörer hegte große Zweifel daran, dass mit diesem Windpark dem Landschaftsbild ein Gefallen getan werde.

Dr. Friedhart Knolle, Vorsitzender des BUND Westharz, versicherte, dass der BUND bestimmt kein Windkraftgegner sei, schließlich sei dies eine sinnvolle Technik. Man dürfe mit ihr aber nicht alte Kulturlandschaften bis zum Letzten ausreizen. Er war auch nicht der einzige, der dazu aufrief, dass das von Helmolt Consult aus freien Stücken von Fachleuten ein Umweltverträglichkeitsgutachten erstellen lassen sollte.
Von Helmolt versicherte da, dass man eine derartige Prüfung veranlasst habe. Man gehe außerdem davon aus, dass der Erörterungstermin noch vor den Sommerferien stattfinden werde. Dieser Termin stieß auf große Kritik, weil Bürger nicht dazu geladen sind, außer sie hätten schriftliche Kritik geäußert.

Ein Bürger warf ein, dass der Landkreis Göttingen im kommenden Jahr ein neues Raumordnungsprogramm erstellen wolle. Von daher sei es doch besser, das abzuwarten, bevor Beton in den Boden gebracht wird, und in dem angestrebten Windpark auf einmal Bauruinen stünden.

Abschließend gab ein Bürger zu bedenken, dass viele für die neue Energie seien, ebenso gegen Tiertransporte, aber sie wollten weder ein Windrad noch eine Stallung in der Nähe haben. Er selbst sei auch nicht nicht der größte Freund von den „Spargeldingern“, die seien aber eine Alternative.

 


Donatus von Helmolt, Jürgen Rott von Feldmarkgenossenschaft, Andreas Röthke (CDU), Benedict Eberwien, Vorsitzender des Stadtverbandes Junge Union Göttingen, und Dr. Friedhart Knolle (BUND) nach dem Informations- und Diuskussionsabend

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