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04.05.2019

Mit Gesang den Lenz begrüßt


Der Gemischte Chor Schwiegershausen

Gemischter Chor Schwiegershausen und andere Musikanten holten den Frühling in die Ortschaft

...von Petra Bordfeld

In dem Saal, in dem schon Musik- und Theatergeschichte geschrieben wurde, hatten sich fünf Chöre und ein Gitarren-Duo eingefunden, um zusammen mit den erfreulich vielen Freunden des Gesangs den Lenz zünftig zu begrüßen. Die Rede ist von dem Frühlingskonzert, zu welchem der Gemischte Chor Schwiegershausen anlässlich seines 100jährigen Bestehens in den einfühlsam geschmückten Saal des Gasthauses „OhneSorge“ geladen hatte.

Helga Zellmann, die erste Vorsitzende des gastgebenden Chores, machte auch kein Hehl aus ihrer Freude, viele aktive Musikanten und Zuhörer begrüßen zu können. Genau das zeige das doch auf, wie groß noch immer die Liebe zur Chor-Musik geschrieben wird.

Sie dankte aber auch allen, die im Vorfeld dazu beigetragen hatten, dass dieses Konzert überhaupt hatte stattfinden können. Ein besonderes Dankeschön richtete sie an Astrid Bierhance, die sich spontan bereit erklärt hatte, bis zur Genesung von Chorleiter Dieter Sadlik die musikalische Leitung bei dem Gemischten Chor Schwiegershausen in die Hand zu nehmen.

Sie verwies aber auch darauf, dass der Jubiläumschor, der fest in die Dorfgemeinschaft gehört, Generationen von Sängerinnen, Sängern und Chorleitern hervorgebracht hat. Es habe sich über die Jahrzehnte auch nichts daran geändert, dass auch nach 100 Jahren nicht zu überhören wäre, dass alle mit ganzem Herzen und voller Stimme bei der Sache sind und so wissen, zu überzeugen.
Dann gehörte den Musikern die ganze Aufmerksamkeit, und Helga Zellmann schlüpfte überzeugend in die Rolle der Moderatorin, die neben den Akteuren auch deren Liedgut vorstellte.

Der Gemischte Chor begrüßte erst einmal sanft den Frühling, um dann mit „Über den Wolken“, dem Hit des deutschen Musikers Reinhard Mey, der seit Ende der 1960er Jahre einer der populärsten Vertreter der deutschen Liedermacher-Szene ist, „abzuheben“ und alle mitzunehmen. Mit dem einfachen Apell an Gott, dem Gospel „Kum ba yah“ (Komm her hier), der in den US- Küstenregionen von North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida gesungen wird, verabschieden sich die Sängerinnen und Sänger.

Doch dazwischen wussten auch alle anderen Stimmen und Instrumente zu begeistern. Stefanie Wode und Daniela Waldmann von „Allemans machen Joyfull noise“ ließen übrigens nicht „nur“ ihre Gitarren, sondern auch ihre Stimmen ohne Verstärker oder Mikrophon erklingen. Dass sie damit ganz richtig lagen, machten die Zuhörer mit dem Beifall sehr deutlich.

Dann betrat die Chorgemeinschaft „ Die Schwarzen Raben“ unter der „Regie“ von Martin Ankenbrand die Bühne. Als die acht Männer Pasquale Thibauts „Rot sind die Rosen“ anstimmten, konnten einige Gäste das Schunkeln nicht unterlassen. Als die „Raben“ die nicht ganz ernst zu nehmende Humoresque „Wir sind die alten Säcke“ zu Gehör brachten, herrschte Hochstimmung, die in eine mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen überging.

Nach dieser Pause gehörte die ganze Aufmerksamkeit den 36 Sängerinnen und Sängern des Gemischten Chor Gillersheim. Als sie unter Leitung von Torsten Macke dann „Aber dich gibt´s nur einmal für mich“, dem Song, mit dem das deutschen Schlagertrio „Die Nilson Brothers“ 1967 die österreichischen Charts erstürmte, ließ es sich niemand nehmen, mitzusingen. Und jeder ließ dabei ein bisschen Gänsehautgefühl hochkommen.
 
Der Gemischte Chor „Germania“ Nienstedt, der übrigens im Juni sein 135jähriges Bestehen feiern wird, stimmte zuerst „Über sieben Brücken musst du gehen“, den Hit von der DDR-Rockband „Karat“, an. Sie entführten aber auch in das Amsterdam des deutschen Popduos „Cora“, und es gab niemanden, der nicht „mitfahren“ wollte
 
Der MGV "Freundschaft" Schwiegershausen begab sich mit zünftigen Kapitäns- und Matrosenmützen auf große Fahrt mit Liedern der deutschen Band „Santiano“. Denn sie brachten mit viel Emotionen „Frei wie der Wind“ und den gleichnamige Song „Santiano“ zu Gehör. 
 
Bevor dann der Gemischte Chor Schwiegershausen mit „Kann es wirklich Liebe sein“ ein Lied aus dem Musical „König der Löwen“ zur Gehör brachte, forderte Chorleiterin Astrid Bierhance alle dazu auf ein Quodlibet zu singen. Niemand ließ sich zweimal bitten, mit zum machen, so wurden die drei vorgegebenen Melodien mit Bravour vorgetragen. 
 
Mit „Kum ba yah“ klang ein sehr schöner Konzertnachmittag für die Musikgruppe, die Chöre und die Besucher aus. Im August wird der Jubiläumschor übrigens drei Tage zum Feiern laden.


Die Chorgemeinschaft „ Die Schwarzen Raben“

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



„Allemans machen Joyfull noise“

 

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