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04.05.2019

Das Schützenhaus Wulften bleibt weiter geöffnet

...von Petra Bordfeld

Die geplanten Sanierungsarbeiten des Wulftener Schützenhauses sind erst einmal auf Eis gelegt. Denn die fest eingeplante Förderung in Höhe von 500 000 Euro wird nicht in diesem Jahr fließen. Und die Gemeinde Wulften kann das 1,1 Mio. Euro schwere Finanzpaket nicht selbst stemmen. Damit steht fest, dass dieses Gebäude ab sofort und bis Ende 2020 weiter verpachtet wird.

Wenn alles klappt wird das Schützenhaus 2021 „aufgefrischt“ und dann zum Schützenfest 2022 wieder zu betreten sein.

Dahingegen darf die Bimmelbrücke auch weiterhin nicht genutzt werden. Um sie wieder ihrer Funktion übergeben zu können, wurde ein Ingenieur-Büro beauftragt, sich mit der Erneuerung des Brückenbelags zu befassen. Diese beiden Punkte und die Änderung der Schützenordnung wurden während der überaus gut besuchten Sitzung des Wulftener Rates diskutiert.

Samtgemeindebürgermeister Rolf Hellwig legte zum Thema „Schützenhaus“ offen, dass der Plan, nach dem Schützenfest 2019 das Gebäude zu schließen und die Baumaßnahmen in Angriff zu nehmen, hinfällig geworden sind, weil die fest eingeplanten Fördermittel frühestes im späten Frühjahr 2020 fließen dürften.
Ratsherr Henning Eulert (CDU) versicherte, dass alle im Rat bestimmt nicht begeistert von den Abläufen wären. „Wir hatten einen klaren Fahrplan, der zerschossen wurde, weil die Förderung doch nicht kommt“. Damit sei der nächste Anmeldungs-Stichtag der 15. September 2019, um zumindest im Frühjahr 2020 die entsprechende Bescheinigung zu erhalten. „Wir können froh sein, wenn wir beim nächsten Schützenfest 2022 fertig sind“.

Ratsherr Willi Ehrhardt (SPD) kritisierte, dass aufgrund dieses nicht geplanten Stopps die Sanierung leider erst nach den Kommunalwahlen beendet sein dürfte, und dann vielleicht andere Ratsmitglieder sich mit einem für sie ganz neuen Projekt befassen müssen. Aus dem Grund sollte man sich mal überlegen, ob ein Wirtschaftsunternehmen gegründet werde, um die Vorsteuer abschöpfen zu können. Die Fördermittel sollten dabei aber nicht in Vergessenheit geraten.
Das Thema „Bimmelbrücke“ beschäftige nicht „nur“ die Ratsmitglieder, sondern auch einen großen Teil der an der Sitzung teilnehmenden Bürger. Denn die äußerten die Meinung, dass diese trotz der aufgetretenen Mängel per Fuß überquert werden könnte.

Rolf Hellwig stellte eingangs klar, dass nach seiner Überzeugung die Schäden an der Brücke keinesfalls weder auf Planungs- noch auf Ausführungsfehler zurückzuführen sind. Die damalige Bauweise war mit allen Beteiligten abgestimmt und fehlerfrei ausgeführt. Es sei einfach die Lage der Brücke, die über ein Gewässer führt und größtenteils beschattet ist. Damit habe das Holz überhaupt keine Chance, richtig abzutrocknen. Deshalb seien Schäden sogar eher aufgetreten als nach der prognostizierten Haltbarkeitsdauer. Rat und Verwaltung halten aber an der weiteren Sperrung fest. Denn, wenn man jetzt 15 000 Euro für eine „Flickschusterei“ investiere, fehlte die Summe bei der vollständigen Sanierung.

Außerdem trügen die Verwaltung und er als Gemeindedirektor die Verantwortung. Wenn sich jemand bei der Freigabe vor der Sanierung verletzt, sei er in persönlicher Haftung und die lehnt er ebenso ab wie die Gemeinde. Wie lange das Warten noch dauern wird, konnte er nicht sagen, weil auch für diese Maßnahme Fördermittel benötigt werden.

Auch die Änderung der Schützenordnung aus dem Jahr 2007 kam zu Sprache und zur einstimmigen Annahme. In ihr sollte schließlich nicht „nur“ die Tradition geschrieben stehen, sondern in den Paragraphen 15 bis 22 auch, welche Ämter es zu besetzen gibt, und welche Aufgaben diese haben. Nach Auffassung des Rates Wulften und der Schützengesellschaft ist beiden Seiten eine runde Regelung gelungen, die in Zukunft tragbar ist

Allerdings hätte es den Paragraphen gut gestanden, so Willi Ehrhardt, wenn endlich auch Bürgerinnen schießen dürften. Denn, wenn man das Schützenfest aufrechterhalten wolle, müsse man auf die eine oder andere Tradition verzichten. In anderen Ortschaften ist das längst geschehen, dass auch Frauen schießen dürfen.
Rolf Hellwig kam auch auf die Breitband-Frage zu sprechen. Wulften sei nicht in dem Ausbauverfahren des Landkreises Göttingen integriert, weil sich schon zuvor die Telekom vertraglich verpflichtet hätte, eben Breitband in dieser Gemeinde voranzutreiben. Diesem vertraglichen Versprechen ist dieses Unternehmen aber bislang noch nicht nachgekommen.

Außerdem ließ er wissen, dass Wulften bei der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge mit 866,11 Euro das beste Ergebnis in der Samtgemeinde erreicht hat, welches bei 2 057,61 Euro gelegen hat.
Henning Kruse sprach Ratsfrau Elvira Schaper ein Dankeschön dafür aus, dass sie sich auch hartnäckig für die Sanierung der Mauer beim Ehrenmal an der Kirche eingesetzt hat.

Willi Ehrhardt mahnte an, dass das Wehr am Mühlen-Hackenbach immer noch nicht einwandfrei funktioniert. Schließlich habe man es gebaut, um den Zufluss im Mühlenbach konstant zu halten. „Aber es klappt nicht, da muss was passieren“. Letztendlich habe man eigens eine Fischtreppe gebaut, damit die geschuppten Tiere von der Oder in den Mühlenbach gelangen können, aber auch das klappt nicht.

 

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