Regionales / Gem. Bad Grund

15.04.2019

Keine Krätze-Epidemie in der Gemeinde Bad Grund

Offiziell ist nur ein Fall beim Gesundheitsamt Göttingen gemeldet

von Herma Niemann

Seit der vergangenen Woche wurde mehrfach in der Bevölkerung der Gemeinde Bad Grund von einer angeblichen Krätze-Epidemie gesprochen. Nach Informationen, die dem Beobachter vorliegen, wurden der Landesschulbehörde Niedersachsen offiziell zwei Fälle gemeldet. Zumindest in einem Fall davon soll es sich um einen Schüler von der Oberschule Badenhausen handeln, der nach der Diagnose auch nicht mehr am Unterricht teilgenommen habe.

Nach der Information durch die Eltern hat der Schulleiter, Frank Keller, das Gesundheitsamt sofort darüber informiert. Direkt nach den Osterferien soll deshalb auch ein Informationsschreiben an alle OBS-Schüler und deren Erziehungsberechtigten rausgehen. Auf Nachfrage beim Pressesprecher des Gesundheitsamtes Göttingen, Dominik Kimyon, bestätigte dieser, dass für Stadt und Landkreis Göttingen lediglich ein einziger Fall im Altkreis Osterode gemeldet worden sei.

Für die Krätze (Skabies) gelte grundsätzlich keine Arztmeldepflicht, so Kimyon. Betroffene in Gemeinschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel Schulen und Altenheimen, beziehungsweise deren Erziehungsberechtigte müssten jedoch die Gemeinschaftseinrichtung informieren. Die wiederum informiert dann das zuständige Gesundheitsamt.

Die Krätze (fachsprachlich Skabies, Scabies vom lateinischen Wort für Kratzen) ist eine weitverbreitete, durch die Grab- und Krätze-Milbe verursachte parasitäre und ansteckende Hautkrankheit des Menschen. Die halbkugelförmigen, 0,3 bis 0,5 Millimeter großen Weibchen der Krätzmilbe bohren sich in die Oberhaut und legen dort in den Kanälen Kotballen und ihre Eier ab. Ihre Absonderungen führen zur erheblichen Schädigung der Haut. Die Inkubationszeit beträgt etwa einige Tage bis sechs Wochen. Krätze-Milben bevorzugen Körperstellen mit dünner Hornschicht und hoher relativer Körpertemperatur. Es werden vor allem Fingerzwischenräume, Handgelenke, Gesäß, Genitalien, Ellbogen, Achseln, Bauchnabel, der Bereich hinter den Ohren, Gürtelgegend, Knie, Gelenkbeugen, Füße und Fußgelenke befallen. Nach Infektion kommt es zu einer Immunreaktion, die sich durch ein starken Juckreiz der betroffenen Hautpartie zeigt. hn

 

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