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13.04.2019

Das MVZ ist akademische Lehrpraxis


Vor dem Eingang der Schwerpunktambulanz v.l.: Matthias Lamping, Verwaltungsleiter des Diabeteszentrums, Verena Werkmeister, Ärztin in der Diabetesambulanz, Dr. Thomas Werner, Leitender Arzt des Diabeteszentrums, und Primedus-Geschäftsführerin Dr. Jana Henße

Angebot für Diabetiker und Diabetologen ist weiter gestiegen

...Karl-Heinz Bleß

Das Diabeteszentrum und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Primedus Schwerpunkt Diabetologie erweitern und verbessern ihre Kooperation. So ist das MVZ gerade akademische Lehrpraxis geworden. Nach einer Visitation der Uni Göttingen beim MVZ an den Standorten Osterode und Bad Lauterberg ist die Diabetesambulanz jetzt zertifiziert.

Gleichzeitig bekamen alle Ärzte des MVZ, Dr. Dr. Wolfgang Schröter, Verena Werkmeister und Ute Wenauer einen Lehrauftrag. Damit sind das Diabeteszentrum und das MVZ gut für die Zukunft gerüstet. Denn ab 2020 wird es eine Änderung beim Praktischen Jahr geben, dem letzten Jahr des Medizinstudiums. Dann sollen die angehenden Ärztinnen und Ärzte nur noch neun Monate an einer Klinik arbeiten, die anderen drei Monate in einem ambulanten Bereich, etwa einer Praxis. Ziel ist es, mehr Ärzte auch für den ländlichen Bereich zu begeistern.

Das ist nun in Bad Lauterberg beides möglich: einige Monate in der Diabetesklinik, die auch allgemeinmedizinisches Krankenhaus ist, und drei Monate im gleichen Haus in der Ambulanz des MVZ Primedus Schwerpunkt Diabetologie, erklärte Geschäftsführerin Dr. Jana Henße. „Der Vorteil ist, dass wir das Personal in der Klinik und die Patienten schon kennen“, ergänzte Verena Werkmeister.

Ähnlich äußerte sich der Leitende Arzt des Diabeteszentrums, Dr. Thomas Werner, der eine Ergänzung von Klinik und Ambulanz sieht. „Die Akutbehandlung passiert in der Klinik, die dauerhafte Behandlung in der Ambulanz.“ Gemeinsam müsse ein Weg gefunden werden, welche Lösungen es bei speziellen Fragen für Zuhause gibt. „Da ist es gut, wenn man sich kennt.“ Denn der normale Klinikaufenthalt sei inzwischen so kurz, dass eine Schulung der Patienten nicht mehr in dem früher praktizierten Umfang möglich sei. In der Klinik habe man sich auf die „Problemschulung“ spezialisiert. Die Basis-Schulung der Patienten müsse in der ambulanten Praxis passieren.

Die Resonanz auf das MVZ Schwerpunkt Diabetologie in Bad Lauterberg unter dem Dach des Diabeteszentrums sei sehr gut, berichtete Henße. Man habe dem Wunsch auf erweiterte Sprechzeiten entsprochen. Nach wie vor wird Dr. Dr. Wolfgang Schröter montags in der Ambulanz praktizieren, hinzu komme die Vormittagssprechstunde mittwochs von Verena Werkmeister.

Das MVZ hat inzwischen von der Landesärztekammer Niedersachsen auch die Weiterbildungsermächtigung für die Facharztausbildung Allgemeinmedizin bekommen, erklärte Dr. Jana Henße. Die Ärzte müssten im Rahmen der fünfjährigen Weiterbildung etwa die Hälfte der Zeit in einer Klinik arbeiten, die andere Hälfte im ambulanten Bereich. Im Rahmen der Verbundweiterbildung der beiden Einrichtungen ist somit eine mögliche Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Allgemeinmedizin im stationären und ambulanten Bereich möglich. Sie sieht darin einen „Qualitätsausdruck“ für das MVZ.

 

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