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09.04.2019

Klimafreundlich konsumieren mit der Göttinger Klima-Karte


Klimaschutz und Konsum vereinbaren mit dem neuen Projekt „Klima shoppen“

... Energieagentur Region Göttingen

Trotz rückläufigem Trend wurden laut der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung 2017 in Deutschland 2,43 Milliarden Kunststofftragetaschen ausgegeben, die häufig nach einmaliger Nutzung im Müll landen. Ebenso hoch ist die Summe der weggeworfenen Einwegbecher, die von der Deutschen Umwelthilfe jährlich auf etwa 3 Milliarden beziffert wird. Diese hohen Zahlen sollten nach Wunsch vieler Göttinger Bürgerinnen und Bürger bald der Vergangenheit angehören.

Plastikmüll wie Einwegbecher oder Strohhalme verdrecken nicht nur das Stadtbild, sondern bergen die Gefahr, in ihren Bestandteilen irgendwann die Meere und Böden zu verschmutzen - mit den dazugehörigen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Dem möchte die Energieagentur Region Göttingen e.V. mit dem Projekt „Klima shoppen – Göttingen genießt bewusst“ entgegenwirken und den Konsumentinnen und Konsumenten in der Göttinger Innenstadt viele Möglichkeiten aufzeigen, wie der
alltägliche Einkauf oder der Besuch eines Restaurants oder Cafés möglichst umwelt- und klimafreundlich gestaltet werden kann.

Gemeinsam mit der Stadt Göttingen, Pro-City sowie Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben wurden verschiedene klimafreundliche Maßnahmen entwickelt, welche die Konsumentinnen und Konsumenten einfach und praktisch beim Einkaufen, dem Besuch eines Cafés oder Restaurants integrieren können. Dazu gehören beispielweise das Mitbringen der eigenen Einkaufstasche, die Verwendung von Mehrweg-Bechern oder der Verzicht auf Plastikstrohhalme. Weitere Maßnahmen sollen folgen.

Belohnung über die Göttinger Klima-Karte

Über die Göttinger Klima-Karte wird man für dieses klimafreundliche Konsumieren belohnt: Konsumentinnen und Konsumenten erhalten für die Umsetzung der klimafreundlichen Maßnahmen Stempel in die Klima-Karte. Sind alle Stempel gesammelt, so erhalten die Kundinnen und Kunden in den beteiligten Geschäften ein attraktives Klimaschutz-Paket und unterstützen gleichzeitig ein Klimaschutz-Projekt in Göttingen. Das Klimaschutz-Paket enthält z.B. ein Obst- und Gemüsenetz, einen
Fair-Cup, ein Bambus-Strohhalm und ein praktisches Bienenwachstuch. Nach Zahlen der Umweltschutzorganisation Sea at Risk werden in der EU jährlich etwa 36,4 Milliarden Strohhalme verbraucht. „Zwar sollen ab 2021 in der EU viele
Einwegplastik-Artikel – dazu zählen auch Plastikstrohhalme – verboten werden, aber warum sollte man nicht jetzt schon damit anfangen?“, stellt sich Projektleiter Benjamin Dörr die Frage. Pro-City Geschäftsführerin Frederike Breyer bekräftigt: „Die beteiligten Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und setzen bereits jetzt ein
Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz. Sie begeistern damit auch ihre Kundinnen und Kunden“.

„Das Projekt "Klimashoppen" trägt zu mehr öffentlichem Bewusstsein für Ressourcenschutz bei, denn wir leben noch immer in einer Wegwerfgesellschaft“, freut sich Sabine Morgenroth vom Waschbär-Laden, eines der vielen projektbeteiligten Geschäfte in der Göttinger Innenstadt. Thomas Dienberg – Stadtbaurat und Vorsitzender der Energieagentur hofft darauf, weitere Unternehmen und natürlich zahlreiche Göttinger Bürgerinnen und Bürger für das Projekt gewinnen zu können: „Das Projekt ist ein weiterer wichtiger Baustein, um das Ziel des Masterplans „100% Klimaschutz“ der Stadt Göttingen – bis 2050 nahezu klimaneutral zu sein – erreichen zu können“.

Bei folgenden Unternehmen ist die Göttinger Klima-Karte ab dem 07. April erhältlich:
Betten Heller, Big Lebowski, Café Cortés, Contigo, Dabis Kaffeestube, Eishus, Flockhaus, Frohnatour, Julias Vintage Shop, Kaffeehus, Maßliebchen, Mode am Wilhelmsplatz, Naturalia, Papajule, Restaurant Begegnungsstätte Löwenstein, Roter Buchladen, s.Oliver BLACK LABEL, Sperling Mode, Waschbär Laden, Weltladencafé, Weinwelt Göttingen, Wiederholdt, WOGGON Mode, Wunderbar Unverpackt

Hintergrund:
In Kooperation mit der Stadt Göttingen und Pro-City wird das Projekt seit Oktober 2018 im Rahmen des Förderaufrufs „Kurze Wege für den Klimaschutz“ aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums
unterstützt.

Weitere Informationen unter www.earg.de/klimashoppen

 

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