Kultur

09.04.2019

Böses Bärchen hat es faustdick hinter den Ohren


Christian Dolle sorgte mit seiner Bärchenstunde für etliche Lacher in der Osteroder Stadtbibliothek.

von Ralf Gießler

Spätestens seit Ernie und Bert oder Felix und Oscar aus der TV-Serie "Männerwirtschaft" weiß man, wie nervig Mitbewohner mitunter sein können. Mit ihnen ist es schwierig, ohne sie aber irgendwie auch. Davon kann jedenfalls Christian Dolle ein Lied singen, und das schon seit Jahren. Nur mit dem Unterschied, dass es sich bei seinem "Untermieter" um ein harmlos aussehendes Plüschbärchen handelt, der sein Leben mit allerlei Unsinn und Kasperaden gehörig auf den Kopf stellt.

Andere Zeitgenossen hätten sich wohl schon längst einen Stammplatz auf der Couch eines Psychiaters reserviert. Keine Option für Christian, der als freier Journalist den Vorteil hat, Geschichten über seine Erlebnisse mit dem Bösen Bärchen zu verfassen und diese über soziale Medien oder mittels Kolumnen im Eseltreiber zu veröffentlichen - quasi als Selbsttherapie. Getreu dem Motto: Wenn ich schon leiden muss, sollen andere wenigstens ihren Spaß daran haben.

Schon am 2. Weihnachtsfeiertag hatten er und sein Böses Bärchen einen Auftritt in der Osteroder Stadthalle beim Konzert von Melanie Mau und Martin Schnella. Es war abzusehen, dass dem Bösen Bärchen die Rolle als "Vorband" nicht lange genügen würde. Ein Auftritt als Hauptact musste her. Am 4. April war es dann endlich soweit - zusammen mit Christian betrat das Böse Bärchen die Bühne und zwar in der Stadtbibliothek Osterode.

Die Anzahl der Besucher übertraf die Erwartungen. Während Christian mit seinen Geschichten u.a. darüber aufklärte, wer denn ständig Socken aus seiner Waschmaschine klaut, oder was es mit dem Samuraikiller aufsich hatte, chillte das Bärchen entspannt auf dem Lesetisch, die Aufmerksamkeit des Publikums sichtlich genießend. Spätestens als bekannt wurde, dass sein pelziger Mitbewohner ihm auch noch ein Date vermasselte, war klar - so ein Bärchen möchte keiner Zuhause haben.

Es war ein kurzweiliger, lustiger Abend, bei dem oft und laut herzlich gelacht wurde. In einem Anfall von Großzügigkeit schloss sich das Böse Bärchen der Idee von Christian Dolle an, keinen Eintritt zu verlangen. Beide baten in ungewohnter Einigkeit darum, die aufgestellte Spendendose zum Wohle des Kinderschutzbundes zu füllen, was auch geschah.

Wegen des Erfolges des Abends ist eine Wiederholung nicht ausgeschlossen. Für diejenigen, die es nicht abwarten können, sei der Youtube-Kanal zu empfehlen, siehe „CrYzZ“.



Augen auf bei der Wahl der Mitbewohner ;-)


Zur ersten Bärchenstunde gab es auch einige Geschenke

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:












 

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