04.04.2019
Larry Schrotter und der Treiber des Esels
Wie sich Anni im Internet mit ein paar Pappfiguren viele Fans eroberte
von Christian Dolle
Kennt ihr Larry Schrotter? Wisst ihr, was Stalltussis sind? Und habt ihr schon einmal von Pappfigurencomedy gehört? Anni ist mit Corianderflavour auf TikTok, auf Instagram und Youtube unterwegs, ursprünglich mit Vlogs über ihr Pferd Charly und übers Reiten. Inzwischen aber lieben ihre Follower ihre Videos mit den Pappfiguren um Zauberschüler Larry Schrotter immer mehr und Corianderflavour entwickelt sich zu einem kleinen Internetphänomen.
Wer jetzt übrigens den Text höchstens zur Hälfte versteht und sich gerade fühlt wie der Ochs bzw. das Pferd vorm Scheunentor, muss deshalb nicht beunruhigt sein. Die Generation Internet bzw. die sogenannten Digital Natives haben nicht nur manchmal ihre eigene Sprache, sondern bringt eben auch manchmal ihre eigenen Kunstformen hervor.
Auch für Anni war es am Anfang nur ein kleines satirisches Video mit dem selbstgemalten Larry Schrotter, bevor dann wie von selbst andere Figuren wie die Stalltussis Kendra und Sändra oder der Superheld Nettman hinzu kamen.
Was es damit genau auf sich hat, wie Anni überhaupt zur Pappfigurencomedy kam und was das alles noch mit ihren Pferdevideos zu tun hat, erklärte sie dem Eseltreiber in einem wie wir finden sehr unterhaltsamen Interview.
Schon während dieses munteren Geplauders klang immer wieder an, dass Anni und auch ihren meist ziemlich jungen Fans derzeit auch Gedanken durch den Kopf gehen, die gar nicht so lustig sind. Wie so viele sogenannte Creator im Internet und auch viele Jugendliche Zuschauer macht sie sich momentan Gedanken um die neuen Urheberrechtsrichtlinien des Europäischen Parlaments und insbesondere um den viel diskutierten Artikel 13 (bzw. Artikel 17, wie er in der verabschiedeten Endfassung nun heißt).
Darf sie ihre Videos demnächst überhaupt noch auf den Plattformen hochladen? Oder wird es Uploadfilter geben, die das verhindern? Sind Parodien mit einem gezeichneten Zauberlehrling, der doch ein wenig an eine literarische Figur einer britischen Fantasyautorin erinnert, noch erlaubt? Und haben die Politiker bei den Gesetzesentwürfen an die kleinen Urheber ohne Verlag etc. gedacht, denen es im Internet vor allem um Reichweite geht, damit sie ihre Kunst überhaupt verbreiten können?
Auch über diese Fragen wollte Anni gerne diskutieren, diesmal nicht ausschließlich in Form eines Interviews, sondern auch, um mal die journalistische Sichtweise, in diesem Falle die unabhängige, ohne großen Medienkonzern im Hintergrund, kennenzulernen.
Wer jetzt noch mehr wissen will, der darf sich gerne auf TikTok, Instagram und Youtube bei Anni umsehen. Und natürlich gerne auch auf dem Youtube-Kanal CrYzZ, auf dem auch immer mal wieder Eseltreiber-Interviews hochgeladen werden.
