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01.04.2019

„Schnappatmung durch Feinmörtel aus dem Thermo-Mix“


Im Rahmen des Internationalen Frauentages waren 120 Frauen zum Frühstück mit unterhaltsamer Lesung in den Rittersaal gekommen.

von Herma Niemann

Ins Gespräch kommen, dabei lecker frühstücken und unterhaltsamen Geschichten lauschen. Das alles gab es am Samstag im Rittersaal des Welfenschlosses in Herzberg. Eingeladen dazu hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herzberg, Angelika Kiep, in Kooperation mit der Stadtbücherei.

„Es ist schön, dass wir an so einem schönen Vormittag zusammen kommen können, frühstücken und anschließend in den Frühling entschwinden“, begrüßte Kiep augenzwinkernd die rund 120 Frauen. Auch in diesem Jahr sei die Warteliste sehr lang gewesen und man habe vielen Frauen keinen Platz mehr anbieten können. Das „bewährte“ Bücher-Team habe wieder tolle Geschichten ausgesucht, so Kiep weiter, wovon sich die Gäste vor, während und nach dem schmackhaften Frühstücks-Buffet überzeugen konnten. Kiep ging auch darauf ein, dass Frauen oftmals immer noch nicht genug selbstbewusst seien. Frage man beispielsweise einen Mann, was er kann, würde er antworten „Alles“, frage man hingegen eine Frau, würde dieses erst mal reflektieren und im Kopf sortieren. „Wir brauchen mehr Selbstbewusstsein. Das ist das, was wir heute üben können“.

Unter den Gästen begrüße die Gleichstellungsbeauftragte auch die Ehrenbürgerin der Stadt , Ingeborg Teuteburg. „Sie ist das absolute Beispiel für soziales Engagement bis ins hohe Alter. Meine Hochachtung“, so Kiep. Die Lesung bestand aus heiteren Geschichten aus Büchern von Renate Bergmann und Karoline Adler, die Rosemarie Matwijow von der Stadtbücherei und Monika Schnorrenberg-Preuß von der Buchhandlung am Markt vortrugen.

Eine der heiteren Geschichten war aus dem Buch von Renate Bergmann „Das Dach muss vor dem Winter drauf“. Hauptperson ist die 82-jährige Online-Omi Renate aus Berlin, die zusammen mit ihrem Neffen ein Haus restaurieren will. Zu ihrer Tochter, die Veganerin und leicht esoterisch angehaucht ist, pflegt sie ein angespanntes Verhältnis. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass Renate den Bauarbeitern Hackepeter und Bier, ihre Tochter hingegen lieber Tofuklopse und Detox-Tee servieren würde.

Praktische Tipps gab es an dem Vormittag auch noch. Nämlich, wie man es schaffe, einen Verkäufer im Baumarkt zu finden, der einem beim Suchen von Artikeln hilft. Renate hat dafür Tricks auf Lager. So könne man alle halbe Stunde am Infopoint vorbeischauen. Dort würden nämlich immer wartende Kunden stehen, die inzwischen gewisse Kenntnisse über den Warenbestand erworben hätten.

Sehr unterhaltsam war auch die Schilderung aus dem Buch, wie Renate zusammen mit den Bauarbeitern kurzerhand den teuren „Thermo-Mix“ zum Arbeitsgerät umfunktionierte, und die Tochter Schnappatmung bekam. Das Küchengerät war nämlich ein Geschenk der Tochter. „Selten hatten die Handwerker einen so glatten Feinmörtel auf einer Baustelle gehabt“, hieß es in dem Buch.

An dem Vormittag wurde über die Geschichten viel gelacht, die einige Besucher auch als „mitten aus dem Leben gegriffen“ bezeichneten.

Das Frauenfrühstück war eine Veranstaltung im Rahmen des Internationalen Frauentages der drei Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Herzberg, der Stadt Bad Lauterberg und der Gemeinde Walkenried. hn

BU

Die Warteliste war lang. Rund 120 Frauen verbrachten im Rittersaal des Welfenschlosses gemeinsam den Vormittag.

Monika Schnorrenberg-Preuß, Angelika Kiep und Rosemarie Matwijow (von links). Fotos Herma Niemann

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Die Warteliste war lang. Rund 120 Frauen verbrachten im Rittersaal des Welfenschlosses gemeinsam den Vormittag.

v.l.: Monika Schnorrenberg-Preuß, Angelika Kiep und Rosemarie Matwijow

 

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