Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

25.03.2019

Ein Autor und ein Sänger wussten zu überzeugen


Roland Wendt (li.) und Frank Bleyer wussten als Autor und als Sänger in der „Alten Mühle“ zu überzeugen.

von Petra Bordfeld 

Windhausen. Roland Wendt, der bereits Ende 2018 während einer Lesung in der „Alten Mühle“ in Windhausen ganz spontan zusammen mit Frank Bleyer nicht „nur“ bekannte Songs live gesungen und gespielt, sondern ganz kurz aus seinem ersten Buch „Breiter“ gelesen hatte, gastierte diesmal ganz offiziell mit Frank Bleyer in der ehemaligen Windhäusener Gaststätte.

Die beiden und Organisator Eike Weinreich durften sich auch über ein sehr interessiertes Publikum freuen, dass sehr gut verstand, zuzuhören und durchaus auch mitzusingen.

Der Autor aus Seesen stellte diesmal seinen zweiten Roman „Taunus“ vor, in dem er Einblicke in in das DDR-Regime und dessen Überwachungstechnik gewährte. Davon betroffen war nämlich auch ein junger Mann, der es gewagt hatte, offene Kritik über die Diktatur des SED-Regimes und die Schüsse an der Berliner Mauer zu üben. Damit wurde er zum Staatsfeind, über den die Akte „Taunus“ angelegt wurde. Bevor er sich nach seiner missglückten Flucht aus der DDR zwischen Gefängnis oder Spitzel entscheiden sollte, gab es für ihn nur noch die offizielle Ausreise.

Mit dem, was Wendt, welcher der junge Mann war, in der „Alten Mühle“ zu Gehör brachte, sorgte er für nachdenkliche Gesichter. Denn so etwas aus erste Hand zu hören, was doch was anderes, als Meldungen aus den Nachrichten.

Die Sorgenfalten verschwanden allerdings ganz schnell, wenn Frank Bleyer seine Gitarre anstimmte und Songs zu Gehör brachte, welche Erinnerungen an gute alte Zeiten wachriefen. Zum Abschied stimmten Autor, Musiker und Gastgeber ein Lied an, bei dem übrigens nicht zur zugehört, sondern mitgesungen werden durfte. Alles in allem ein Abend, der aus Sicht der Gäste eine Wiederholung verdient hat.


 

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