Sport

18.03.2019

Update fürs Kampfrichterwissen


Gemeinsame Fortbildung der NLV-Kreise Osterode und Northeim

von Boris Janssen

Konzentrierte Gruppenarbeit zum Thema Versuchszeiten: Wie werden Uhr und Fahnen richtig benutzt? Wie sorgt man dafür, dass der Wettkampf zügig und gleichzeitig athletenfreundlich abläuft?

Mit einer abendfüllenden Fortbildung haben sich 24 Kampfrichterinnen und Kampfrichter aus den NLV-Kreisen Osterode und Northeim auf die Wettkampfsaison der Leichtathletik vorbereitet. Sie trafen sich am Freitag (08.03.2019) in der Lindenberghalle in Osterode, um ihr Wissen aufzufrischen und ihm ein kleines Update zu gönnen.

Referent war wieder Dirk Feiste, der Vorsitzende des NLV-Kreises Northeim. Zu Beginn stellte er einige wichtige Änderungen in den Internationalen Wettkampfregeln (IWR) vor. Für Diskussionen sorgte die geänderte Regel 163.4. Deren Wortlaut kann jetzt so gelesen werden, dass ein Läufer auch dann zu disqualifizieren sei, wenn er von jemand anderem angerempelt, durch den Stoß zum Verlassen der Bahn und damit zum „Abkürzen“ gezwungen wird. Eine solche Interpretation könne nachgerade zum unsportlichen Taktieren einladen, wunderten sich viele.

In einem weiteren Teil ließ Dirk Feiste die Teilnehmer in drei Gruppen erarbeiten und vorführen, wie das Kampfrichterteam die Versuchszeiten bei technischen Disziplinen richtig anwendet. Er gab dabei Tipps, wie das Team dafür sorgen kann, dass der Wettkampf gleichermaßen zügig wie athletenfreundlich abläuft.

Die richtige Art, miteinander zu reden

Aus langjähriger Erfahrung weiß Feiste: Zu oft wird die Sicherheitsbelehrung vor dem Wettkampf als lästige Pflicht behandelt, halbherzig abgearbeitet, im schlimmsten Fall nur schnell auf Papier unterschrieben – womit sie wirkungslos verpufft. Deshalb sollten die Gruppen – eingeteilt in die Bereiche Lauf, Wurf und Sprung – die ihrer Meinung nach für ihren Bereich wichtigen Aspekte zusammentragen und auf dieser Grundlage eine Belehrung szenisch durchspielen.

Dabei wurde deutlich: Spricht man die Helfer mit konkreten, wirklichkeitsnahen Beispielen direkt an, sensibilisiert sie das wesentlich nachhaltiger und wirkungsvoller für die Gefahren, als wenn man ihnen bloß abstrakte Hinweise vorliest.
Um die richtige Art, miteinander zu reden, ging es auch im letzten Teil. In ihm beschäftigte sich die Runde mit Kommunikationsstrategien. Wie kann man Konflikte lösen, Streit deeskalieren oder gleich verhindern? Wie motiviert man Helfer?

Als Organisator hatte Osterodes Kampfrichterwart Henning Holland wieder für reichhaltige Pausenverpflegung gesorgt. Ein kleines Detail nur, das aber sicher das seinige zur guten Stimmung beitrug. Durch diese Stimmung, die praktischen, anschaulichen Übungen und das unbestreitbare Talent einiger Teilnehmer zum unterhaltsamen Improvisationstheater wird der Abend wohl lange in Erinnerung bleiben – und das ist ja das Beste, was einer Fortbildung passieren kann.

 

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