Politik / Wirtschaft / Bildung / Politik

02.03.2019

Die Osteroder Freibadfrage


Stadtrat sichert sich Entscheidungshoheit übers Schwimmbad

von Christian Dolle

„Die Freibadfrage hat Gemüter in der Stadt nachhaltig erhitzt“, stellte Marcus Danne (FDP) in der Sitzung des Osteroder Stadtrates am Donnerstag fest. Tatsächlich erhitzte die Freibadfrage an diesem Abend auch noch einmal die Gemüter der Ratsmitglieder, ging es doch um die Frage, ob das Aloha in der kommenden Sommersaison noch einmal seine Pforten öffnet.

Seitens des Bades wurde die Öffnung wegen der bevorstehenden Baumaßnahmen nicht in Betracht gezogen. Die SPD-Fraktion im Stadtrat sieht dies jedoch anders und brachte einen Antrag ein, nach dem diese Saison noch mitgenommen werden soll und nach dem die Entscheidung unverzüglich getroffen werden müsste, da es sonst zeitlich keine Möglichkeit mehr gibt, das Freibad im Mai oder Anfang Juni zu öffnen. Bauliche und personelle Entscheidungen sind zu treffen, zudem ist es schlicht eine Kostenfrage, auch wenn natürlich im Voraus nicht klar gesagt werden kann, wie das Ausgaben-Einnahmen-Verhältnis tatsächlich aussehen wird.

Ratssitzung wurde unterbrochen

Zunächst einmal wurde zugestimmt, dass der Rat die Entscheidung über die Öffnung zu treffen hat und diese nicht vom Bad selbst bzw. von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Osterode GmbH (WIBO) ausgehen kann. Daraufhin zog sich der Verwaltungsausschuss zur Beratung zurück, zwischendurch die jeweiligen Fraktionen und die Sitzung insgesamt wurde somit für eine lange Zeit unterbrochen, was tatsächlich nur in Fällen vorkommt, die Gemüter in der Stadt erhitzen.
Nach der Beratung wurde schließlich ein Antrag formuliert, der verlangt, alles zur Eröffnung für die Sommersaison in die Wege zu leiten, zudem habe der Geschäftsführer der WIBO den Rat kontinuierlich zu informieren, damit dieser agieren kann. SPD und CDU stimmten diesem Antrag ohne weitere Diskussionen zu.

Der Bürgermeisterwahl geopfert?

Raymond Rordorf von den Grünen jedoch sprach sich dagegen aus, da nun endlich die Entscheidung für etwas Neues gefällt worden sei und ein Festhalten am Alten den Umbau durchaus verzögern könnte, womit am ende niemandem gedient wäre. „Ich habe den Eindruck“, so führte er in Richtung der beiden großen Parteien aus, „dass hier sachliche Gründe dem Bürgermeisterwahlkampf geopfert werden.“
Dieser Einschätzung widersprach dann Marcus Danne, der deutlich machte: „Wir befinden uns nicht im Bürgermeisterwahlkampf und wollen die Freibadöffnung trotzdem. Dass sich der Baustart verzögert, sehe er nicht, stattdessen könnten die Gäste mit dieser letzten Saison Abschied vom Bad nehmen. Mit drei Gegenstimmen fiel somit also der Entschluss, das Aloha für den Sommer fit zu machen.



 

Anzeige