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26.02.2019

27. Bergdankfest in Bad Grund stieß auf große Resonanz


...von Petra Bordfeld

Der Knappenverein e. V. Bad Grund/Harz und Umgebung hatte zum bereits 27. Bergdankfest geladen, und durfte sich über eine nicht erwartete große Zahl von Gästen aus der Bergstadt sowie aus ganz Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen freuen.

Sie alle zogen zuerst in die St.-Antonius Kirche ein, um sich den ökumenischen Bergmannsgottesdienst nicht entgehen lassen, den Pastor Michael Henheik zusammen Pater Dr. Paul Chodor und Diakon Hans-Georg Preß, vom römisch-katholischen Pfarramt Herzberg, ausrichtete. Für die musikalische Umrahmung sorgte erneut und sehr überzeugend der Männergesangsverein Badenhausen unter Leitung von Swetlana Gauks.

Die anschließende Bergparade der 20 Bergvereine, Bergfreunde sowie Knappenvereine, die ihre Fahnen stolz präsentierten, führte über den Markt, die Helmkampfstraße, vorbei an der Gaststätte Backhaus zur Osteroder Straße, über den Markt sowie durch die Clausthaler Straße. Der Spielmannszug Bad Salzdetfurth ließ dazu – wie in den gut 20 Jahren zuvor - seine Instrumente erklingen. Das tat er übrigens zur Freude aller auch während des Tscherperfrühstücks im „Atrium“, das – ebenso wie zuvor das Gotteshaus - aus den Fugen zu geraten drohte.

Doch bevor das gemeinsame Frühstück offiziell eröffnet wurde, hieß der Vorsitzende des gastgebenden Knappenvereins, Gerd Hintze, alle aufs Herzlichste willkommen. Ein besonderes „Glück auf“ richtete er an den Ortsbürgermeister und Schirmherr Manfred von Daak sowie Bürgermeister Harald Dietzmann.

Ein großes Dankeschön sprach er dem Förderverein und Heimatmuseum Knesebeckschacht Bad Grund, Pastor Henheik, dessen katholischen Kollegen, dem Landesvorsitzenden der Vereinigung der Bergmanns-Hütten und Knappenverein Niedersachsen (VBN), Gerhard Pape, dem MGV Badenhausen, allen fleißigen Helfern und Helferinnen sowie den Johannitern Bad Grund für deren tatkräftige Unterstützung aus. Ein weiteres Dankeschön ging an alle Sponsoren. So überreichte er dem Bereichsleiter der Sparkasse Osterode, Uwe Maier, und dem Vertreter der Harz Energie, Frank Uhlenhaut, das wichtige Werkzeug fürs Frühstück: das Tscherpermesser.

Uhlenhaut schaffte es übrigens, mit seinem Grußwort erst Verwunderung und dann beste Laune hervorzurufen. Denn er begann es mit der Bemerkung: „Ich bin ein Idiot“. Er habe heraus bekommen, dass in einer Niedersächsischen Mundart dieses Wort alles andere, als eine Beleidigung sei. Denn es heiße ins Hochdeutsche übersetzt „landgebundener Mensch“. So gesehen, seien alle, die am Bergmannsfest teilnehmen, Idioten. „Dass wir Tradition auf dem Lande aufrechterhalten, machen wir mit diesem Bergdankfest ganz deutlich“. Letztendlich sei es sehr wichtig, dass die Vergangenheit immer wieder ins Bewusstsein gerückt werde. Er wünschte sich, dass dieses kulturelle Erbe aufrechterhalten wird.

Harald Dietzmann hielt ebenfalls nicht mit seiner Freude über die große Beteiligung hinterm Berg, die er sich übrigens mit dem langjährigen Schirmherren Manfred von Daak teilte. „Dass sie alle heute zu uns in die Bergstadt Bad Grund gekommen sind, ehrt uns sehr“. Er dankte den Knappenverein Bad Grund, insbesondere dessen Vorsitzenden Gerd Hintze, für die Ausrichtung des Bergdankfestes.

Weil es mittlerweile über 25 Jahre her ist, als das letzte Bergwerk seine Förderung in Bad Grund eingestellt hat, sei es etwas ganz Besonders, erleben zu dürfen, dass bis heute die bergbauliche Tradition in Bad Grund einen so hohen Stellenwert einnimmt.
Es werde übrigens im Juni mittels der Einweihung einer Bergmannsfigur im Rahmen des Landescharper darauf hingewiesen, dass in Bad Grund überall die Bergbautradition präsent ist. Dietzmann wusste aber auch zu berrichten, dass das Steigerlied mittlerweile sogar auf dem Time Sqare in New York zu hören gewesen war.

Abschließend dankte er allen Sponsoren, die Jahr für Jahr mit ihrer finanziellen Unterstützung deutlich machten, wie verbunden sie mit den Menschen und der Geschichte des Bergbaus sind.

Eine Besonderheit gab es an diesem Vormittag, für die Gerhard Pape, sorgte. Er bat nämlich den stellvertretenden Vorsitzenden des Knappenvereins Bad Grund, Günter Friedrichs, zu sich nach vorne. Er überreichte dem Gründungsmitglied als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für dessen nimmer müden werdenden Einsatz die Verdienstnadel des VBN.

Vor dieser ehrenvollen Aktion hatte Pape es sich aber auch nicht nehmen lassen, ein Grußwort zu entrichten. Er mahnte an, dass der Bergbau leider weiter auf dem Rückzug ist. So werde es in absehbarer Zeit „nur“ noch Traditionsvereine geben. Genau aus dem triftigen Grund sei es wichtig, dass die Knappenvereine wie Bad Grund und Goslar mit Bergdankfesten die Tradition aufrechterhalten. „Nur so kann die Erinnerung an ein wichtiges Handwerk nicht aussterben“.

Während des Frühstücks, wo der Spielmannszug aus Bad Salzdetfurth für den guten Ton sorgte, und die Brauchtumsgruppe „Harzer Roller“ mit ihren Darbietungen zu überzeugen wusste, wurde über Gewesenes und Zukünftiges geplaudert. Am Ende stimmte dann alle aus vollem Herzen das Bergmannslied an, dieser Chor beeindruckte mit über 300 Stimmen vom ersten bis zum letzten Ton.


Bevor mit den Fahnen einzug in das Bad Grundner Gottshaus gehalten wurde, besprach Pastor Michael Henheik mit Pater Dr. Paul Chodor und Diakon Hans-Georg Preß den Ablauf der liturgischen Feier

Der Traditonsverein aus Sangerhausen durfte auch begrüßt werden

Der gastgebende Knappenverein Bad Grund zusammen mit den Ehrengästen

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



Der MGV Badenhausen erhob beim Bergmannsgottesdienst seine Stimmen

Der Landesvorsitzende der VBN, Gerhard Pape, ehrte Günter Friedrichs. Darüber freute sich auch Gernd Hintze (v. l.)




 

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